Der Physiker Johannes Georg Bednorz erhielt den Nobelpreis für Physik, zusammen mit Karl Alexander Müller, für ihre bahnbrechende Entdeckung von Supraleitfähigkeit in keramischen Materialien.
Der deutsche Mineraloge und Physiker Johannes Bednorz, Jahrgang 1950, arbeitete seit Anfang der 1980er Jahre für das IBM-Forschungslabor in Zürich, wo er auf die Arbeitsgruppe von Karl Alexander Müller stieß, die an Supraleitermaterialien forschte. Bei dem bereits seit dem Jahr 1911 bekannten physikalischen Phänomen der Supraleitung konnten die gewünschten Effekte stets nur bei extrem niedrigen Temperaturen aufrechterhalten werden, und es war lange Zeit ein Traum der Forschung, diese Temperaturschwellen zu überwinden und einen Hochtemperatur-Leiter zu entdecken.
Bednorz und Müller gelang die Entwicklung eines solchen Hochtemperatur-Supraleiters, indem sie sich statt auf herkömmliche Supraleitermaterialien (Metalle und deren Legierungen) auf Kupferoxide konzentrierten, die keramisch fixiert wurden. Im Jahr 1986 erzeugten die beiden Supraleitung in einem Barium-Lanthan-Kupferoxid bei 35 Grad Kelvin (-238 Grad Celsius) und überragten damit den alten Temperaturrekord um 12 Grad. Die Entdeckung dieser neuartigen Supraleiter hat weltweit andere Forscher angeregt, die Entwicklung von Materialien in dieser Richtung voranzutreiben.
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