Der Immunologe Baruj Benacerraf erhielt den Nobelpreis für Medizin und Physiologie, zusammen mit Jean Dausset und George D. Snell, für ihre Entdeckungen genetisch determinierter Strukturen an der Zelloberfläche, die Immunreaktionen regulieren.
Der amerikanische Mediziner Baruj Benacerraf, 1920 in Venezuela in eine jüdische Familie geboren, erforschte Immunreaktionen anhand der zugrunde liegenden genetischen Faktoren. Zusammen mit Jean Dausset und George Snell lieferte er die Grundlagen zum Verständnis von Abwehrreaktionen im Körper. Eine wichtige Rolle bei solchen Reaktionen spielen spezielle Strukturen in der Zellmembran, die individuell unterschiedlich sind. Das erklärt, warum manche Menschen Krankheiten und Infektionen besser abwehren können als andere.
Benacerraf konnte zeigen, dass genetische Faktoren die individuelle Konstitution und Abwehrkraft der Körpers bestimmen. Insbesondere beschäftigte er sich mit der Erforschung genetisch gesteuerter Strukturmerkmale an Zelloberflächen von Lymphozyten (weißen Blutkörperchen) mit Antigeneigenschaften. Das sogenannte HLA-System (human lymphocyte antigen, Haupthistokompatibilitätskomplex) reguliert die Interaktion zwischen einzelnen Zellen, die insgesamt die Immunreaktion steuern. Neben dem Verständnis für die genetischen Rahmenbedingungen der Immunabwehr der Zellen, ist Benacerrafs Forschung insbesondere für Organtransplantationen bedeutsam.
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