Der amerikanische Pharmakologe Robert F. Furchgott erhielt zusammen mit Louis Ignarro und Ferid Murad den Nobelpreis für Medizin für ihre Arbeiten über die Rolle von Stickoxid als Signalstoff im Herz-Kreislauf-System.
Robert F. Furchgott erforschte in den 1970er Jahren die Botenstoffe, die an der Regulation des Herz-Kreislaufsystems beteiligt sind. Dabei stellte er fest, dass etwa Acetylcholin die Blutgefäße nur dann weitet, wenn zugleich von den Gefäßwänden ein Signalstoff abgegeben wird. Diesen Botenstoff nannte Furchgott EDRF (endothelium-derived relaxing factor = Faktor aus den Gefäßwänden, der die Gefäße entspannt).
1986 konnten Robert F. Furchgott und Louis Ignarro unabhängig voneinander zeigen, dass EDRF identisch mit Stickoxid ist, das zuvor bereits von Ferid Murad als gefäßerweiternd beschrieben wurde.
Die Erkenntnis, dass Stickoxid die Erweiterung oder Verengung von Blutgefäßen reguliert, war eine Sensation. Denn das kleine Molekül ist ein wahres Multitalent: es fungiert als Pförtner, der den Blutstrom in verschiedene Organe steuert; ist gleichzeitig ein wichtiger Signalstoff im Nervensystem und kann zum Beispiel bei Herzerkrankungen, bei der Krebsbekämpfung oder auch als Marker in der Diagnose von Lungen- und Darmerkrankungen eingesetzt werden.
Robert F. Furchgott wurde am 4. 6.1916 in Charleston (South Carolina), USA, geboren.
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