Eine interessante Betrachtung erlaubt der aktuelle (N)ONLINER Atlas 2008 (Initiative D21 in Zusammenarbeit mit TNS Infratest). Danach zeigen sich neben Zuwächsen in der Internet-Nutzung gegenüber dem Vorjahr auffällige regionale Unterschiede in der Online-Nutzung in Deutschland.
In der Bundeshauptstadt wird das Internet in höchstem Maße genutzt. Die Stadtstaaten Berlin und Hamburg haben den höchsten Onliner-Anteil. Besonders hohe Zuwächse verzeichnen gegenüber dem Vorjahr Rheinland-Pfalz, Bayern und das Saarland. Insgesamt steigt die Nutzung gegenüber 2007 auf einen gesamtdeutschen Nutzeranteil von 65% (42,2 Mio. Personen).https://www.initiatived21.de/fileadmin/files/08_NOA/NONLINER2008.pdf
Was aber doch etwas bestürzend ist. Es deutet sich eine Wets – Ost – “Schere” an. Die Internet-Nutzung in den neuen Bundesländern ist deutlich geringer als der gesamtdeutsche Schnitt. Lediglich das Saarland als kleinster Flächenstaat steht noch dahinter.
Platzierung Bundesland |
Onliner-Anteil (Vorjahr) |
Zuwachs |
Platzierung 2007 |
1. Berlin |
70,3 % (68,0 %) |
2,3 %-Punkte |
1 |
2. Hamburg |
69,0 % (64,3 %) |
4,7 %-Punkte |
2 |
3. Schleswig-Holstein |
68,6 % (62,9 %) |
5,7 %-Punkte |
5 |
4. Baden-Württemberg |
67,4 % (62,5 %) |
4,9 %-Punkte |
6 |
5. Bayern |
66,8 % (59,8 %) |
7,0 %-Punkte |
9 |
6. Hessen |
66,4 % (63,3 %) |
3,1 %-Punkte |
3 |
7. Bremen |
66,1 % (63,3 %) |
2,8 %-Punkte |
4 |
8. Rheinland-Pfalz |
65,7 % (57,2 %) |
8,5 %-Punkte |
10 |
9. Niedersachsen |
65,4 % (61,5 %) |
3,9 %-Punkte |
7 |
10. NRW |
64,8 % (60,6 %) |
4,2 %-Punkte |
8 |
11. Sachsen |
61,6 % (56,0 %) |
5,6 %-Punkte |
12 |
12. Brandenburg |
61,1 % (55,8 %) |
5,3 %-Punkte |
13 |
13. Thüringen |
59,7 % (55,4 %) |
4,3 %-Punkte |
14 |
14. Sachsen-Anhalt |
58,4 % (53,3 %) |
5,1 %-Punkte |
15 |
15. Meckl.-Vorpommern |
58,2 % (56,2 %) |
2,0 %-Punkte |
11 |
16. Saarland |
56,8 % (50,7 %) |
6,1 %-Punkte |
16 |
Was ist da los? An der mittlerweile flächenmäßigen Verbreitung von Breitbandanschlüssen kann es ja wohl nicht liegen. Der Bericht vermag die Unterschiede zumindest nicht hinreichend zu klären. Sicherlich ist die Sozialstruktur oder aber der – in den alten Bundesländern – höhere Anteil gut ausgebildeter Berufstätiger mit ein Faktor, doch könnten genauso gut auch Aspekte der inhaltlichen Relevanz der Online-Angebote hierfür mitverantwortlich sein. Möglicherweise ist das www ja doch nicht für jede Region gleichermaßen relevant? Höchste Zeit, der Regionalität in den WWW-Angeboten einen höheren Stellenwert zu geben …
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