Zur Medienkonvergenz: Bei Fernsehen und Internetnutzung Dominanz der klassischen Zugangswege, Internet wird auch zum Radio- und Musikhören genutzt
• Stellenwert Internet fürs Musikhören: 40% hören mind. mehrmals pro Woche im Internet Musik, jeder Fünfte täglich.
→ +22PP im Vgl. zu 2007
• 28 Prozent der Internetnutzer hören zumindest selten Radio via Internet, 8 Prozent mindestens mehrmals pro Woche.
14% der Radiohörer nutzen Radio via Internet.
• Ferngesehen über Fernsehgerät 100% vs. 5% übers Internet
• Zugang ins Internet mit dem Computer 100% vs. 4% übers Handy.
• Fernsehen via Internet sowie Internet über Handy und Spielkonsole werden ansatzweise genutzt.
• In Interaktion mit dem Fernsehen: 54 % haben schon einmal die Homepage eines Senders besucht. Gewinnspiele 17 % oder Meinungsäußerungen jedweder Art 11 %
• Onlineangebot von Radioanbietern: 40% haben sich schon einmal auf der Homepage eines Radioveranstalters umgesehen, nur 5% machen dies mindestens einmal pro Woche.

Studiensteckbrief:

Grundgesamtheit: 7 Mio. zw. 12 und 19 Jahren; Stichprobe: 1.208 Jugendliche, Gewichtung;
telefonische Befragung zw. 14. Mai und 16. Juni 2008 durch ENIGMA GfK in Wiesbaden;
zusätzlich 106 Personen aus der Stichprobe der JIM-Studie zufällig ausgewählt und in einer Nachbefragung („JIMplus”) gezielt zu einzelnen Themen vertiefend interviewt (ausführlichere Ergebnisse unter www.mpfs.de)

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Kommentare (6)

  1. #1 Rabe
    Dezember 9, 2008

    Statt “Prozent Punkte” hätte man in der veralteten Rechtschreibung möglicherweise “Prozentpunkte” geschrieben, was den “Punkte”-Teil auch nicht erklärt. Heißt “20% + 5PP” nun 25% oder 21% ? Oder noch was ganz anderes?

  2. #2 Michael
    Dezember 9, 2008

    Die Veränderungen (“+ 5 PP”) beziehen sich auf die Vorjahresuntersuchung. Die genannten Werte sind aus 2008, folglich waren es – im genannten Bsp. – im Vorjahr 15%.

  3. #3 Stephan
    Dezember 9, 2008

    Die Auflistung von Internet, Handy, Computer, Fernseher in einer Rangfolge ist m.E. etwas unglücklich, da das Internet eine Übertragungstechnologie ist und die anderen drei genannten Begriffe in der Liste Endegeräte sind, die alle einen Zugang zum Internet (oder einen Anschluss an das Internet) ermöglichen. Aber ich denke es ist trotzdem klar was hiermit gemeint ist.

    Außerdem denke ich, dass neben der Frage ob das Internet genutzt wird es viel interessanter ist zu fragen wie das Internet genutzt wird. Darauf wurde zwar oben schon ganz gut eingegangen, jedoch könnte dies noch etwas tiefgehender geschehen. Außerdem wäre es interessant zu erfahren welche Art der Nutzung des Internets als positiv (z.B. Zugang zu wichtigen Informationen, Lernen, Aufrechterhaltung sozialer Kontakte über Distanz, usw.) angesehen wird und welche als negativ (z.B. Zeitverschwendung, soziale Verarmung durch fehlende face-to-face Kontakte, mangelnde körperliche Betätigung usw.).

    Aber Danke fürs posten dieser Studie.

  4. #4 Michael
    Dezember 9, 2008

    Zur bevorzugten Nutzung des Internets – bzw. zu Qualitäten der Mediennutzung im digitalen Zeitalter – las ich bereits vor einiger Zeit (hat sicher nichts von seiner Gültigkeit verloren) einen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung, der auf eine Studie zur Mediennutzung bei Jugwendlichen in GB (Uni Sheffiled) verweist. Er zeigt, dass sich im peer-Verhalten der Jugendlichen – trotz technologischer Innovationen – grundsätzlich doch wohl nich allzu viel geändert hat. In der Ausg. vom 24.4.08 heisst es da unter dem Titel “Die digitale Eisdiele” u.a. “Überhaupt ist das Interesse der Teenager an neuen Technologien eher begrenzt. Ganze 20 Prozent der Jugendlichen klassifizierte die Studie als ” digitale Dissidenten” …”. Etwas später: “… Die einzigen Seiten, die Teenager häufig nutzen, sind soziale Netzwerke wie Facebook oder MySpace…”. Anm. meinerseits: In D´SchuelerVZ/wer-kennt-wen/StudieVZ
    Schliesslich etwas pointiert: ” … Der schlichte analoge Vergleich wäre der, dass die Jugend früher ihre Nachmittage auch lieber in der Eisdiele als in der Bibliothek verbrachte. ..” was zu folgendem resumee führt: ” … Die digitale Bildung allerdings hinkt noch weit hinter den Wunschträumen und Verheißungen vom digitalen zeitalter als Ära des demokratisierten Wissens hinterher”. (Quelle SZ; 24.4.08)

  5. #5 Stephan
    Dezember 12, 2008

    Danke für den Kommentar!

    Ich frage mich abseits vom deskriptiven Ansatz welche Art der Nutzung des Internets unter normativen Gesichtspunkten als positiv und welche als negativ angesehen werden und welche positiven und negativen Effekte dadurch jeweils ausgelöst werden.

    Ich persönlich behaupte, dass ich durch die Nutzung des Internets mehr lernen konnte und mehr wünschenswerte soziale Kontakte aufrechterhalten konnte, als es mir ohne die Nutzung des Internets möglich gewesen wäre.

    Ich finde diese deskriptiven Studien gut und wichtig, aber ich würde mal gerne von einem Menschen, der mehr Erfahrung als ich hat gerne mehr zu normativen Gesichtspunkten hören.

  6. #6 mike
    Dezember 31, 2008

    Mit den normativen Aspekten ist das so eine Sache. Das Internet ermöglicht es jedem Einzelnen, vom Botschaftsempfänger zum Sender zu werden und im Austausch mit Anderen an eine Vielzahl an Informationen heranzukommen. Es trägt somit auch zu einer Art “Befreiung” von normativen, vorgefertigten Meinungen bei, was gerade auch seine Macht oder Gefahr z. B. für Regime in undemokratischen Gesellschaften ausmacht.
    Auch wenn jeder geschulte, intelligente Nutzer sogleich eine Vielzahl an Bereicherungen durch das Internet auflisten kann, können anderesreits auch unliebsame Kräfte (z. B. extremistische Inhalte) nur schwer bis gar nicht kontrolliert oder unterbunden werden. D. h., der normative Aspekt mag mit dem Medium “Internet” eng verbunden sein, ist dann aber vielleicht weniger ein Aspekt der (technischen) Möglichkeiten des Internets als vielmehr des gezielten, ´sinnstiftenden´ Umgangs damit. Es liegt folglich an jedem Einzelnen, was er daraus macht (oder: auch eine Bibliothek mag einen hohen normativen Anspruch genügen, wird aber dennoch nur von vergleichsweise wenigen Menschen aufgesucht).