Ursprünglich aus der Verhaltensbiologie bei Primaten (heute häufig auch verwendet im Bereich der Haustierpflege) kennen wir das auch für das menschliche Zusammenleben wichtige Phänomen des „grooming talk”.
Gemeint ist die intensive Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen durch den gegenseitigen Austausch von „Nettigkeiten”. Im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen bezeichnet es das “anhübschen” für den Anderen. Adaptiert auf cen zeitgemässen Umgang mit Medien bedeutet das, das sich Menschen in digitalen Foren durch den Austausch von für manchen belanglos erscheinenden Botschaften regelmäßig ihrer sozialen Rolle versichern – über das mitreden eben dazugehören.
Seit dem die Neurowissenschaft in den letzten Jahren auf dem Vormarch ist, finden sich häufig Hinweise aus der Verhaltensbiologie zu menschlichem Sozialverhalten. Die Primatenforschung zeigt, daß offenbar nicht nur etwa 98% der Gene zwischen Mensch und Schimpanse identisch sind, sondern auch, daß ein Gutteil unseres Sozialverhaltens – trotz technisch immer weiter fortschreitender Kommunikationstechnologie – uralte gemeinsame Wurzel hat, die überdauern.
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