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In schwierigen Zeiten sucht man gerne nach außerordentlichen Begabungen. Das trifft momentan in besonderer Weise auf die Wirtschaft zu, die in einer schwierigen Phase vor sehr großen Herausforderungen steht. Dramatische Veränderungen bedingen manchmal, dass man nicht eben mehr in bekannten Bahnen denkt, sondern sich auch mal aus einem anderen Betrachtungswinkel einem Thema stellt.Die Neuroforschung liefert in diesem Fall das wissenschaftliche Fundament, der Stil ist herzerfrischend populär.

Werner T. Fuchs gelingt in ebenso intelligenter wie kurzweiliger Form und in Kontrast zu gängiger betriebswirtschaftlicher “Management-by-…”-Literatur die Besinnung auf den “Menschen dahinter”, der ja in solchen schwierigen Phasen zur entscheidenden Instanz für Problemlösungen wird. So manch einer entpuppt sich dabei als stiller Held, mancher Großmut kann aber auch ebenso schnell als Rohrkrepierer “enttarnt” werden.

In Bildern aus den antiken Heldenmythen werden sehr anschaulich Erkenntnisse der modernen Neuroforschung auf damalige wie heutige Lichtgestalten projeziert und somit auch dem “modernen” Entscheidungsträger das Thema attraktiv vermittelt. Bei aller – tatsächlichen oder nur vermeintlichen – Übermenschlichkeit des Odysseus war dieser doch ein Handelnder mit “menschlichen” Schwächen, der ebenso Teamleistung und Fachkompetenz für den erfolgreichen Projektabschluss gelungen orchestrieren muss, wie dies heute Manager leisten müssen.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind Entscheidungsfreude und rasche Umsetzung ebenso wichtig wie ein tragende Idee – nicht unbedingt ein perfekt ausgearbeiteter Plan. Doch muss manchmal das eine zugunsten des anderen etwas zurückstehen, weil es die Situation erfordert. Diese Fähigkeit, auch der Mut dazu, persönliche Risiken einzugehen und Ziele gegen Widerstände zu ereichen, zeichnet u. a. den Helden aus. Und auch, dass er nicht perfekt sein muss, ja Fehler manchmal auch zwangsläufig auftreten und auch in Stärken überführt werden können. Auch persönliche Tragik gehört manchmal zu den Charakteristika eines – klassischen wie modernen – Helden.

Helden bieten ihrem “Publikum” Nähe und Identifikationsmöglichkeiten und somit “Belohnung”, wie sie die moderene Hirnfoschung beispielsweise durch die Identifikation eines Belohnungszentrums im limbischen System wissenschaftlich nachweisen kann.

Ich will aber an dieser Stelle gar nicht zu viel zu konkreten Inhalten schreiben und empfehle selbst, sich ein Urteil zu machen. Ich jedenfalls fand die Lektüre äußerst erbaulich und lohnenswert. In jedem Fall ein sehr aktueller Stoff!