Ich habe schon oft den Einwand gelesen, wie könne denn eine so kleine Menge CO2 eine so grosse Wirkung auf das Klima haben. Meist wird das mit Rechnungen, die man auf verschiedenen Skeptikerseiten finden kann, verbunden, die dann den anthropogenen Anteil am atmosphärischen CO2 zu irgendwelchen, zumeist auch noch falsch berechneten 0.00000trillionen Pro Mille ausweisen. Vernachlässigbar also, wie es einem der gesunde Menschenverstand sofort sagt.
Bild 1: Auch kleinste Mengen eines effektiven Absorbers können sofort sichtbare Wirkung haben. Kaliumpermanganat in 200, 380 und 600ppm Loesung. HT Chlorobium und Jörg Zimmermann.
Primaklima Leser Chlorobium hat mal bei sich im Labor ein augenfälliges Experiment gemacht. Er rührter 280, 380 und 600ppmv Lösungen von Kaliumpermanganat in Wasser an (Bild1). Wer KMnO4 nicht kennt, zumindest in meiner Kindheit bekam man das in den Apotheken als Badezusatz gegen Hautkrankheiten und weil mein Vater, wie man im Ruhrgebiet so sagt, damit Malaissen hatte, sah ich ihn ab und an in einer tief-violetten Tunke verschwinden. Nur der Kopf schaute noch heraus. Von diesem KMnO4 hat Chlorobium also drei Mischungen mit Konzentrationen angerührt, die dem vergangenen, aktuellen und zukünftigen CO2 Konzentrationen in der Luft entsprechen. KMnO4 ist ein brutal effektiver Absorber im sichtbaren Spektrum (siehe Bild 1). Selbst auf einem Photo ist die zunehmende Violetteinfärbung sofort sichtbar.
Die Parallele zum CO2 ist offensichtlich, wenn auch hier die Absorption im sichtbaren Teil des Spektrums erfolgte und nicht, wie beim CO2, im Infraroten. Wie macht das das Bademittel meines Vaters? In Bild 2 sieht man den Absorptionpeak des KMnO4, womit es sehr effektiv grün,gelb und rot aus dem weissen Sonnenlicht herausholt. Was überbleibt ist Violett.
Bild 2: Absorptions-Spektrum von Kaliumpermanganat. Da bleibt nicht viel gelb und grün über. Aus dem Versuchpraktikum “Spektrophotometrie” der Universität Basel geleitet von Bella Syga, Isabel Haari & Stephan Steinmann.
Kann man das Ganze nicht vielleicht auch mit CO2 direkt vorturnen? Klar, aber dazu brauch man ca 1000 Euro für eine Gasflasche mit CO2, eine Plastikröhre und eine Infrarot-Kamera. Hier aus der bereits auf Primaklima gepriesenen BBC Reportage von Dr Iain Stewart ein kurzer Ausschnitt, der zeigt, was CO2 mit der Wärmeabstrahlung einer Kerze macht.
Bild 3. Dr. Stewart guckt in die Röhre. Beim Anklicken des Bildes sieht man ein hübsches kleines Experiment zur Absorption von CO2. Thanks to Iain Stewart und Jonathan Hare.
Jonathan Hare von der University of Sussex hat diesen Versuch für die BBC vorbereitet und er hat mir auf Nachfragen netter Weise eine kleine genauere Versuchsbeschreibung mitgeschickt.
Dear Georg,
The thermal cameras have a wide dynamic range which means they tend to
adjust their gain according to the IR levels so you need to to turn off
the AGC (automatic gain control) on the camera / software to see the
change in IR due to the CO2.
The pressure was about atmospheric as the thin windows would not
support any net pressure difference inside and out so it must have been
near to 100%, saying that most of the candle ‘colour’ disapeared quite
quickly so you probably only need a few 10’s % to see the effect – but
it will depend on the setting of the software and the sensitivity /
dynamic range of the camera etc.
One thing that was a surprise was how difficult it was to get rid of
the CO2 when you want to do another ‘clean’ run! I had to remove the
cling film windows and literaly up-turn the tube to pour the heavy CO2
out! I felt a bit silly doing this as it seems so basic but pumping on
the tube with a house vac line did not sweep out all the CO2 after a
run.
Jonathan
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