Anscheinend hat die Polizei in England einen hinreichenden Anfangsverdacht gesehen, um eine vor zwei Tagen eingegangene Klage zum Verstoss gegen das britische FOI (Freedom of Information Act) Gesetz anzunehmen. (Diese Information ist über zwei Ecken und anonym zu mir gekommen, sie ist nicht bestätigt). Phil Jones hatte im Laufe des Tages seinen vorläufigen Rücktritt erklärt und zwar solange, bis die erhobenen Vorwürfe geklärt sind. In der obigen AP Meldung bezog er sich aber auf einen hausinternen (University of East Anglia) Review seiner Arbeiten und insbesondere seiner Behandlung eingegangener FOI Anträge . Bei den angeblich verschwundenen “Daten” handele es sich um meteorologische Stationsdaten, die in den Zeiten bevor man sich Teraplatten für ne kleine Mark kaufen konnte in den 80ern weggeschmissen wurden. Dies sei, so entnehme ich einem Times Online Artikel, vor der Zeit Phil Jones als Direktor des CRU geschehen.
Top-Gerüchte brauchen anonyme und im Konjunktiv verharrende Informationsquellen.
Anscheinend hat Jones das aber im gleichen Interview noch anders dargestellt:
According to CRU’s Web site, “Data storage availability in the 1980s meant that we were not able to keep the multiple sources for some sites, only the station series after adjustment for homogeneity issues. We, therefore, do not hold the original raw data but only the value-added (i.e. quality controlled and homogenized) data.”
Phil Jones, director of the Climatic Research Unit, said that the vast majority of the station data was not altered at all, and the small amount that was changed was adjusted for consistency.
The research unit has deleted less than 5 percent of its original station data from its database because the stations had several discontinuities or were affected by urbanization trends, Jones said.
“When you’re looking at climate data, you don’t want stations that are showing urban warming trends,” Jones said, “so we’ve taken them out.” Most of the stations for which data was removed are located in areas where there were already dense monitoring networks, he added. “We rarely removed a station in a data-sparse region of the world.”
Refuting CEI’s claims of data-destruction, Jones said, “We haven’t destroyed anything. The data is still there — you can still get these stations from the [NOAA] National Climatic Data Center.”
Das Offensichtliche sei nochmal wiederholt. Wenn etwas Illegales unter seiner Verantwortung oder gar durch ihn passiert ist, muss er sich verantworten.
Unabhängig davon bin ich nachwievor absolut sicher, dass die HadCRU Temperaturdaten völlig ok sind. Es gibt bei der Bearbeitung solcher Datensätze, der Homogenisierung von Stationsdaten und ihrer Mittelung und Interpolation, immer ein subjektives Element. Jones hätte seine Daten schon längst publik machen sollen und diese “Diskusson” der skeptischen “Fachkräfte” ertragen müssen. Jim Hansen hat auch seinen Code und Daten verfügbar gemacht, sodass jeder die GISST Abschätzungen selber nachvollziehen kann. Nach einigem Herumgewirbel der üblichen Verdächtigen ist absolut nichts übrig geblieben. Zwei Wochen nach der Veröffentlichung war Ruhe im Schacht.
Diese Kritik gilt, wenn ich auch Jones Argument, dass er keine Lust habe, den Rest seiner Tage damit zu verbringen Hinz und Kunz den Code zu erklären, noch verstehen kann.
Soweit erstmal.
PS Ich will hier nicht als Gerüchteschleuder tätig werden und werde diesen Artikel sofort korrigieren, wenn sich davon etwas (insbesondere den Anfangsoinformationen) nicht bestätigen sollte.
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