In wilder EIfersucht den Kässmann Moral Outrage Wettbewerb verpasst zu haben, schicke ich einfach und viel zu spät ein Posting dem abgefahrenen Zug hinterher. Das kommt davon, wenn man seine Zeit in Dissertations-Kommitees in Montpellier verplempert. Florian stürzt sich mit alttestamentarischen Zorn auf die mittlerweile ehemalige protestantische Ratsvorsitzende. Auge um Auge, Zahn um Zahn, Piccolo um Piccolo schickt er wie einst Charlton Heston in den Zehn Geboten Blitze der Ausnüchterung auf die vor sich hinzwitschernde Kässmann. Keine Gnade! Ist schliesslich auch irgendwie von der Kirche.
Bild 1: Praktizierte Ökumene (tatsächlich ist Beckstein protestant, aber für den Gag tu ich mal so) und Solidarität mit Frau Kässmann oder nur Probleme mit der Prozent-Rechnung? Zwei Liter in einen Männerkörper macht wieviel Promille?
Als atheistischer Katholik freut mich dieser Einbruch bester katholischer Traditionen in die protestantische Kirche natürlich besonders. Das ist mal echte Ökumene. Kässmann wollte einfach ihren Mann stehen und einem solchen, weiss man ja längst seit CSU Ex-Ministerpräsident Beckstein, sind zwei Liter allemal nicht zu viel für die Hannoveraner Innenstadt. Hier eine Reihe von sehr schönen CSU Wahlplakaten, die das Thema Trinken und Steuern nochmal behandeln. Hier, hier und hier.
Nur Schade, dass Kässmann das nicht aussitzt und wir den Ausnüchterungsprozess öffentlich noch ein paar Tage begleiten können. Zu ihrer Verteidigung sei gesagt, dass sie letztes Jahr in der Fastenzeit nichts angerührt hat (im Übrigen der einzige Aspekt, der mich als Gewohnheitskatholiken ein bisschen gestört hat).
Aber auch ästhetische Aspekte sollten nicht vernachlässigt werden. Unser Scienceblogs Hausphilosoph Jörg schlägt die Brücke zwischen dem Schönen an sich und Frau Kässmann, schöngetrunken, sozusagen. Und unser Politologe Christian wollte auch nicht nachstehen.
Bild 2: Frau Kässmann (dritte von links), wir haben schon konsistentere Leistungen gesehen!
Ich schlage daher mal eine Scienceblogs Themenwoche vor, in der jeder aus seinem Fachgebiet heraus das Thema Kässmann beleuchtet.
Hier einige Themenvorschläge:
Ludmila: Warum sieht man eigentlich nach dem achten Glas Lambrusco Sterne und nicht Planeten?
Tobias: Chancen auf Genmanipulationen der Leber: Von 1.5‰ auf 0.79‰ in 20 Minuten.
Ali: Schweiz will Alkoholkonsum in Moscheen verbieten: Hat denn von denen keiner den Koran gelesen?
Thilo: Selbstversuch. Nach wievielen Gläsern Chablis kann ich ein Möbiusband nicht mehr auf einen 15 dimensionalen Oktaeder projezieren?
Und ich? Mir kommt da insbesondere in den Sinn, dass der Alkoholgehalt des Bordeaux aufgrund der Klimaänderung (was sonst?) um 0.5% zugelegt hat. Frau Kässmann, muss ich Sie daran erinnern, dass in der Gironde die Hochburg der französischen Hugenotten liegt. Da gibt’s viel zu tun.
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