Ohne den Hauch einer Konkurrenz geht der Klimaschmock des Monats März an die Spiegelautoren Marco Evers, Olaf Stamp und Gerald Traufetter, zu gleichen Teilen, und zwar für ihren Artikel “Die Wolkenschieber”. Das Preisgeld müssen sie sich teilen und könnte von den dreien dazu verwandt werden, sich ein gedrucktes Exemplar des IPCC AR4 zu beschaffen, in den sie als brave Spiegel-Journalisten nicht einmal reingeguckt, über den sie aber munter geschrieben haben. Ich will hier gar nicht aufs Neue die ellenlange Liste von schlichten Fehlern, die die drei Spezis auf irgendwelchen Skeptikerseiten zusammengegoogelt haben, erneut aufführen. Das haben andere bereits und besser getan, als ich es könnte (Stefan Rahmstorf , Jörg Zimmermann).
Bild: Der Klimaschmock des Monats März geht an die Spiegelredakteure Marco Evers, Olaf Stamp und Gerald Traufetter für ihren Artikel “Die Wolkenschieber”. Aus dem Gutachten der noch völlig benommenen Jury: “Die drei verstehen es wie kaum andere drei, Fehler an Fehler zu reihen, Fehler durch Verdrehungen zu kaschieren, Verdrehungen durch Verleumdungen zu verschönern und über etwas mit einer Courage und einem Engagement zu schreiben, die man nur als vorbildlich bezeichnen kann. Besonders, wenn man weiss, dass sie sich nur 5 Minuten mit dem “etwas” beschäftigt haben”
Vielleicht einige meiner Favoriten, Höhepunkte des von jeder Realität losgelösten Text:
1) Ihr Gebrummel, dass am Ende Jones alles erfunden hat. Vielleicht gibt’s ja gar kein global Warming? (Verleumdungen und ausnehmend dumme Behauptungen muss man übrigens als Frage formulieren. Das lernt man im Seminar: “Wie werde ich in 48 Stunden Spiegelredakteur?”). Wahrscheinlich hat Jones dann als Undercover Agent die drei/vier anderen globalen Temperatur-Datensätze und die Satelliten auch gleich manipuliert. Die Idee, die Jones Temperaturen als die einzige Informationsquelle, die wir zum Thema globaler Erwärmung haben, darzustellen, hat schon was…. was von Verarschung.
2) Das voyeuristische Hinterherrobben in die Krankenakte von Phil Jones – ahh, so sweet. Sollten die drei je ihre Arbeit verlieren, weil der Spiegel sich wild dazu entschlösse, sein Niveau zu heben, sie kämen immer bei der Bild unter. Multifunctional Writer.
3) Das in den internationalen Verhandlungen erwähnte 2°C Ziel sei, so hat die hartnäckige, blitzgescheite und hochgradig investigative Analyse der drei Klima-Woodwards respektive Klima-Bernsteins ergeben, sei gar kein naturwissenschaftliches Ergebnis, es sei ein politisches Ziel. Ja, leck mich doch. Das heisst, es gibt gar keine Gleichung mit, auf der einen Seite, CO2 Konzentationen, Meereisausdehung und Strahlungstransport und auf der anderen Seite: “Dann sind alle tod”. Was ein Betrug! Man kann also gar nicht BEWEISEN, dass nur unterhalb von zwei Grad Erwärmung noch Leben existiert und darüber nicht mehr. Der Spiegel hat das durch eine Wanze, die einer der drei Genies in den Rektus von Pachauri eingefuehrt hat, herausbekommen: Das zwei Grad Ziel ist politischer Natur.
Vielleicht das an sich verlogenste Detail, des ganzen wissenschaftsfeindlichen Gebrummes ist nichtmals im Artikel selbst zu finden, sondern im Editorial der gedruckten Spiegel Ausgabe: Der Spiegel hätte ja schon früh auf die Gefahren des Klimawandels aufmerksam gemacht (Bild vom Kölner Dom unter Wasser) und jetzt sei er der Erste, der die Fehler in der Wissenschaft aufdecke. Oder mit anderen Worten: Wir haben früher schon nur Scheisse geschrieben und jetzt machen wir einfach weiter.
Ich mach jedenfalls hier mal nicht weiter. Der März-Schmock geht ohne Konkurrenz an Evers/Stemp/Traufetter, Mitglieder der WISSENSCHAFTSREDAKTION des Spiegels. Unter der muss man sich wohl so etwas ähnliches vorstellen, wie unter einer Ethikkomission in der Regierung Idi Amin.
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