Als ich vor einigen Jahren in der Antarktis war, traf ich einen jetzt mal anonym verbleibenden Verantwortlichen des CTBTO Netzwerks.Wir sassen ein paar Tage in der russischen Antarktisstation Novolazarevskaya fest und warteten auf unseren Flug. Reichlich Zeit also, sich gegenseitig seine schönsten Powerpointpräsentationen vorzuspielen. So erfuhr ich also, was die CTBTO so treibt und was die alles so können.
Das CTBTO Netzwerk sammelt in Echtzeit verschiedene seismische und andere Informationen, die auf einen möglicherweise nicht deklarierten Atombombentest schliessen lassen. Nun ist es ja in letzter Zeit etwas ruhiger um Waffentests geworden und die Verantwortlichen der CTBTO hatten ein wenig darüber nachgedacht, was man noch mit ihren Informationen so machen könnte. Schliesslich sind solche Messnetze nicht gerade billig. Unter anderem mussten sie zum Beispiel darüber nachdenken, wie man denn andere seismische Ereignisse sauber von einem Atomwaffentest unterscheidet. Sie können daher sozusagen als Dreckeffekt ihrer eigentlichen Arbeit genau so in Echtzeit Vulkanerruptionen in den abgelegensten Gegenden der Welt detektieren und dann umgehend eine Aschewarnung an die Luftfahrtsicherheit abgeben. In seiner Powerpoint-Präsentation tauchte als Motivation dieses Teils der CTBTO Arbeit ein Video auf, an das ich mich jetzt in den letzten Tagen wieder erinnert habe. Der KLM Flight 867 in der Asche des Mt. Redoubt. Keine schlechte Motivation um ein solches Alarmsystem für Vulkanausbruche zu unterhalten. How does it feel, like a falling stone….
Funkverkehr mit KLM 867 während des Eintritts in eine Vulkanaschewolke über Alaska in 10000 Meter Höhe.
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