Ich habe erst im Verlauf der Diskussion zum letzten Posting mitbekommen, dass die HadCRU Temperaturen wieder online sind. April ist dort noch nicht raus, aber nach so langer Zeit in der Versenkung, dachte ich, dass man auch mal wieder die CRU Temperaturen der letzten Monate würdigen könne.
Also die Quellen:
HadCRU:
Global
Nordhemisphäre
Südhemisphäre
Nochmal die Erklärung der Balken in den Grafiken.
Blau: Das jeweilige Rekordjahr des jeweilegen Datensatzes
Gelb: Mittel der Monate des laufenden Jahres (2010).
Rot: Wo der Rest des Jahres landen muss, um den Rekord zu brechen.
Es scheint, dass auch im Jahre 2010 das HadCRU kühler ausfällt als die GISS Temperaturen. Zwar ist der sehr warme April im HadCRU Datensatz noch nicht dabei, aber trotzdem wird es global im HadCRU (Bild 1) sehr schwer über 1998 rauszukommen. Die Nord-Hemisphäre (Bild 2) zieht eben nicht richtig mit und nur die Südhemisphäre (Bild 3) liegt auf Rekordniveau. Witzig ist, dass ich vor kaum zwei Jahren in einem meiner ersten Postings noch kritisch gefragt wurde, warum die Südhemisphäre sich nicht erwärme. Jetzt ist es eher umgekehrt.
Bild 4 zeigt nochmal das GISS (Stationen und Ozean “blendet”) und, warum ich da nach wie vor guter Hoffnung bin, meine Wette zu gewinnen. Der Rest des Jahres muss ungefähr auf +0.57°C Anomalie bleiben. Möglich, aber nicht sicher.
Warum die Differenz zwischen den Temperaturdatensätzen des GISS und HadCRU? Es wurde schon oft gesagt und das GISS hat es auch dem entsprechend erklärt (siehe Bild 5). Die Arktis erwärmt sich in den letzten Jahren relativ stark und dass GISS versucht diese Erwärmung per Interpolation zu beschreiben. Diese Differenzen sind für Fragen von eher sportlichen Interesse (Wird das Jahr X Rekordjahr?) von grosser Bedeutung, für die klimatologischen Tendenzen eher weniger.
Ich hoffe, jetzt ist jeder zufrieden.
PS Die Grafiken wurden nochmal aktualisiert.
Bild 1: HadCRU globale T-Anomalien
Bild 2: HadCRU Nordhemisphärische T-Anomalien
Bild 3: HadCRU Südhemisphärische T-Anomalien
Bild 4: GISS globale T-Anomalien
Bild 5: GISS globale/zonale T-Anomalien. Die Rolle der GISS Interpolationen für die Polarregionen kann so schön erkannt werden.
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