Während an und um die Weichsel herum “Land unter” zu melden ist, werden logischerweise Fragen nach den Verantwortlichen laut. Gott-sei-Dank ist diesmal der Klimawandel nicht im Kreuzfeuer, da jeder inzwischen gemerkt hat, dass Überschwemmungen schon mal vorkommen und nicht jede Überschwemmung eine Änderung der dekadischen Statistik belegt.
Bild: Nicht etwa mangelnde Investitionen in den Unterhalt der Dämme sind schuld, sondern der Biber und die Wasserratte, meint das polnische Innenministerium.
Dafür ist aber ein anderer Schuldiger in Kreuzfeuer geraten: der Biber (castor fiber). Nicht etwa mangelnde Pflege und Wartung der Deichanlagen oder ein schlecht funktionierendes Warnsystem haben in Polen zu Deichbrüchen mit mehr als einem Dutzend Opfern geführt, nein es war der Biber. Der polnische Innenminister Jerzy Miller hat den putzigen Nager als die treibende Kraft bei den Deichbrüchen ausgemacht (“bauen lange Tunnel”). Doch nicht nur der Biber ist schuld, auch die Wasserratte (Arvicola amphibius) ruiniert die polnischen Deiche, so Miller.
Offene Fragen:
Ich dachte immer, Biber bauten Deiche. Jetzt machen sie anscheinend auch die Deiche der Konkurrenz (i.e. homo sapiens) kaputt. Vielleicht sollte man sie dann die Deiche von vornherein alleine bauen lassen?
Lehren für Politiker:
1) Wenn’s schlecht läuft muss schon mal ‘ne Ausrede her. Niedliche Tiere sollten darin nicht vorkommen, das kauft einem, selbst wenn’s wahr ist, keiner ab. Besser: äussere Feinde!
2) Ganz allgemein, Politiker und Pelztiere geht grundsätzlich nicht, es zerstört die Reputation des einen, wie des anderen. Ich sag nur, der Problembär.
PS Liest das polnische Innenministerium hier auf Primaklima etwa mit?
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