Dies ist ein Lobgesang auf die Freundschaft und Liebe. Ein Nachruf und ein Lebewohl für einen jungen Mann, der dieser Tage starb und eine große Leere bei seiner Familie und Freunden hinterlässt.


Freundschaft, die wahre Freundschaft, wird so definiert, dass sei frei ist von Zweckmäßigkeit. Dass sie die Hürden des Nutzens überwindet, um selbstlos zu sein. Eine solche Freundschaft mit jemandem aufzubauen dauert lange und ist ein wertvolles Gut, welches Menschen verbindet, ihnen Freude und Sicherheit schenkt. Physiologisch gesehen wird bei einer Freundschaft, ebenso wie bei der Liebe zu einem Partner oder dem Kind, die sogenannten Glückshormone ausgeschüttet. Sie wirken Bluthochdruck entgegen, stabilisieren das Immunsystem und es ist erwiesen, dass Menschen die Freundschaft kennen, besser, gesünder, glücklicher und länger leben.
Letztendlich ist es das was ein jeder Mensch sucht. Einen Freund, eine Partnerschaft, jemanden der immer zu einem hält. Optimalerweise findet sich die Freundschaft auch in einer Partnerschaft wieder.
Verliert man einen geliebten Menschen, so ist der Schmerz groß – und das nicht nur sprichwörtlich. Es sind sich überlappende Regionen im Gehirn, die Liebe und Trauer verarbeiten. Bei Verlust des geliebten Menschen kann die gesteigerte Aktivität in diesen Hirnregionen sogar dazu führen, dass es auch physiologisch als Schmerz empfunden wird.

Warum ich hier schreibe, ist weniger aus wissenschaftlichen Gründen, als aus Bewunderung für eine Menge Menschen. Sie taten sich zusammen, als ein Freund in Not nach einem schweren Unfall Hilfe brauchte. Sie nutzen Facebook als Plattform, um eine Gruppe zu eröffnen, emotionale und finanzielle Unterstützung und Beistand für den Betroffenen und seine Familie zu ermöglichen. Hunderte Freunde, Ex-Schulkameraden, Nachbarn und Bekannte schrieben auf die Pinnwand. Täglich wurde motiviert, mit gefiebert, unterstützt. Die Hoffnung aller Beteiligten wurde jäh beendet, als der junge Mann nicht mehr weiterkämpfen konnte. Worte der Trauer, des Entsetzens und der Hilflosigkeit sammelten sich. Abschied mit Fotos, Blumen, Erinnerungen, Wünschen und alles voller Liebe.
Das faszinierende ist, dass viele Menschen dem jungen Mann gar nicht so nahe waren, aber alle waren sie mitgerissen. Alle unterstützten sie voller Bewunderung diejenigen, die für ihren geliebten Freund alles taten, um ihm beizustehen. Diese Gruppe ist ein Beweis wahrer Freundschaft und drückt aus wie sie, auf den ganzen Globus verteilt, auch digital via eines Mediums wie Facebook zum Ausdruck kommen und Trost spenden kann.

Der junge Mann, der nun nicht mehr unter uns weilt, durfte sich glücklich schätzen so ein erfülltes, wenn auch viel zu kurzes Leben geführt zu haben.

Adios Dani. Rest in peace.

Kommentare (2)

  1. #1 BreitSide
    März 2, 2012

    Puh, schwerer Tobak.

    Ich hab meine Knochenmarktypisierung auch erst machen lassen, als jemand in der Nachbarschaft – den ich noch nicht einmal kannte – betroffen war. Da haben seine Freunde gute Arbeit geleistet und Betroffenheit geweckt.

    Ihr kanntet Dani?

  2. #2 Uli
    März 2, 2012

    Ja ich kannte Dani! Vor allem kenne/kannte ich all jeme die Ihm so nahe sind und die sicher gerade ganz schwere Zeiten durchmachen! Ich finde es einfach nur unglaublich was Freundschaft bewirken kann. Solch einen Akt der Solidarität habe ich selten erlebt! Hut ab! Solche Freunde kann man sich nur wünschen!