Es ist keine optische Täuschung und auch keine Photoshop-Manipulation. Diese bizarren Eis-Skulpturen gibt es tatsächlich. Dieses Foto entstand in der Chajnantor-Hochebene, die etwa 5100 Meter hoch inmitten der chilenischen Atacama-Wüste liegt.

Die Atacama-Wüste ist zwar ausgesprochen trocken (wodurch sie als Standort für Superteleskope prädestiniert ist), aber im Winter kann es dennoch vorkommen, dass ein halber Meter Schnee fällt. Wenn dieser bei direkter Sonneneinstrahlung und minimaler Luftfeuchtigkeit abschmilzt, entstehen diese Schneepyramiden.

Erstmals beschrieb der Alpinist Rudolf Reschreiter vor hundert Jahren diese Schnee-/Gletscherformen, als er den vergletscherten Chimborazo in Ecuador bestieg. Ihn erinnerten die Eiszacken an Büßer, die gesenkten Hauptes einherschreiten. Im Englischen werden die Zacken als “Penitentes” bezeichnet.

Credit: ESO

Kommentare (3)

  1. #1 Tilman
    Juli 7, 2010

    Das ist ein wirklich geniales Photo!

    Beim ersten draufschauen, ohne lesen des Textes, hätte ich auf Salzkristalle getippt 😉

    Aber Eis in der Wüste ist natürlich viel spektakulärer. Die Gegend wäre das Ideale für Bear Grylls 😉

    Wie rein ist das Eis? konnte man es zB als Trinkwasser benutzen?

  2. #2 Marc Scheloske
    Juli 7, 2010

    @Tilman:

    Ob das Eis zum Herstellen von Trinkwasser geeignet wäre, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Denke aber schon – wobei man sich auch nicht mal zufällig in die Chajnantor-Hochebene verirrt. Die liegt über 5000 Meter hoch. Wenn man sich da rumtreibt, dann hat man auch die entsprechenden Wasservorräte dabei. 😉

  3. #3 CCS
    Juli 7, 2010

    Schönes Foto!
    Schmilzt das Eis denn wirklich oder sublimiert es sogar gleich? Der Boden sieht recht trocken aus und die Luftfeuchtigkeit ist ja gering.