Der Nachweis von Neutrinos im japanischen Super-Kamiokande-Detektor erfolgt eigentlich über einen kleinen Umweg. Die Detektorhalle ist mit mehr als 11.000 Photomultipliern ausgestattet, die Tscherenkow-Strahlung von Sekundärteilchen (Myonen, Elektronen) registrieren sollen, die im Falle einer Wechselwirkung von Neutrinos mit Wasser entstehen. Das Experiment erfasst die Neutrinos also nicht direkt, sondern deren Rückstoßpartner.

Der Detektor von Super-Kamiokande hat ein Tankvolumen von 50.000 Tonnen hochreinem Wasser. Der Detektor befindet sich ca. 1 Kilometer tief im Felsen. Ein rund 40 Meter hoher Dom wurde dort in den Felsen gesprengt, um störende kosmische Strahlung abzuschirmen. Mit dem Vorgängerdetektor (Kamiokande) gelang 1987 übrigens erstmals der Nachweis von 12 Neutrinos. Diese Entdeckung brachte Masatoshi Koshiba (zusammen mit Raymond Davis) 2002 den Physik-Nobelpreis ein.

Credit: (C) 2007 Kamioka Observatory, ICRR, Univ. of Tokyo

Kommentare (2)

  1. #1 Fox
    September 13, 2010

    “Mit dem Vorgängerdetektor (Kamiokande) gelang 1987 übrigens erstmals der Nachweis von 12 Neutronen.”

    Sollte Neutrinos heißen 😉

  2. #2 Marc Scheloske
    September 13, 2010

    @Fox:

    Ahhh, … Du hast natürlich recht. Neutrinos! Da schreib ich in den beiden Texten zu Super-Kamiokande ca. 10x Neutrinos und dann im letzten Absatz Neutronen. Sehr schusselig. Ich hab’s korrigiert.