Dieser Gedanke ist vielen besonders in der Schule ziemlich geläufig. Lehrer, die für ihr Fach brennen, aber mit Didaktik nicht viel am Hut haben, Eiszeitstimmung im Klassenraum, wenn die Wahl des Opfers kurz bevor steht, das an der Tafel eine Gleichung vor der ganzen Klasse lösen soll, schlechte Mathenoten: All das gehört zum Standardlehrplan fast jeder Schule. Verlässt man den Schulradius und begibt sich in die Medienlandschaft: Zapp, ein ähnliches Bild!

Beispiel: Sesamstraße

Noch nicht mal in einer der international erfolgreichsten Fernsehserien für Kinder im Vorschulalter mit ihren flauschigbunt-singenden Charakteren ist die Figur des Mathematikers positiv besetzt. Der grummelige Graf Zahl besticht nicht gerade mit seiner guten Laune. Wenn Graf Zahl die Ziffer erreicht hat, in der es in der Folge geht, entfährt ihm ein irres Lachen und im Hintergrund blitzt und donnert es. Da wird einem doch direkt die Angst vor Mathe genommen! Auch Foltermethoden sind ihm nicht unbekannt: “Wie viel Holz kann ein Murmeltier zernagen, wenn’s nagt und nagt und nagt?”, fragt sich Graf Zahl in einem seiner Zähl-Songs. Ein Murmeltier nagt für ihn deshalb bis zur Erschöpfung. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Figur eine Vampirpuppe ist und kein schillerndes Regenbogeneinhorn.

Zugegeben, Graf Zahl ist neben seinem Zahlenspleen auch urkomisch. Diese Verbindung von trockenem Zahlenwissen und Komik kann man sich auch als Science Slammer zu Nutze machen.

Beispiel: Dirk Frettlöh

Kommentare (1)

  1. #1 bewitchedmind
    13. Juni 2015

    Ich mag eine Ausnahme sein, aber im Sesamstraßenalter war ich erklärter Graf Zahl-Fan. Aber Mathe wurde später auch zu meinem Lieblingsfach, und damit bin ich definitiv eine Ausnahme. 🙂