Da Blogs auch bei der Meinungsbildung und Risikowahrnehmung von Forschungethemen eine immer wichtigere Rolle spielen, sind die unvermeidlichen “Trolle” zwischenzeitlich selbst zum Forschungsgegenstand avanciert. Im Journal of Computer-Mediated Communication hat Dietram Scheufele, deutscher Prof für Wissenschaftskommunikation an der University of Wisconsin, zusammen mit seinen Mitarbeiter(inne)n Dominique Brossard, Michael Xenos und Peter Ladwig genau dies für den Bereich Nanotechnologie untersucht: The Nasty Effect: Online Incivility and Risk Perceptions of Emerging Technologies (DOI: 10.1111/jcc4.12009).

Einige der Ergebnisse: Troll-Kommentare wirken polarisierend, und zwar als statistisch signifikanter Effekt unabhängig von Alter, Bildung oder Medienkonsum. Vor allem negative Totschlag-Kommentare verstopfen somit den eigentlichen Wissenstransfer.
Die Suche nach Lösungen gestaltet sich schwierig. Unter anderem diskutieren die Kollegen in den USA das auch hierzulande inzwischen von manchen Redaktionen eingesetzte Crowdsourcen von Kommtarfilterung in Form von Bewertung von Lesern durch Leser.

Dieser JCC-Beitrag ist Open Acess, das Paper also für Jedermann frei zugänglich:
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Kommentare (25)

  1. #1 miesepeter3
    11. April 2013

    Trolle sind wie das Salz in der Suppe. Sind`s zu wenige, wirkt`s schnell leicht fad, sind`s zu viele, schmeckt`s nicht mehr.
    Und wir alle wissen, noch ist das “Entsalzen” energieaufwendig, umweltschädlich und sehr teuer.
    Und immer dran denken, interessiert es keinen Troll, ist es auch für die anderen langweilig.
    Also seid dankbar für die Mühe, die sich manche machen, um Euch zu kritisieren.

  2. #2 Daunhaus
    11. April 2013

    @Miespeter3 Ich denke, es gibt Unterschiede zwischen einer Person, die kritisiert und einem Troll, der provoziert. Kann sich natürlich überschneiden, beides, aber letzterer trägt damit nichts zur Debatte bei, jedenfalls nicht absichtlich.

  3. #3 Frank Wappler
    comment-preview-like-button-istania
    18. April 2013

    Daunhaus schrieb (#2, 11. April 2013):
    > Ich denke, es gibt Unterschiede zwischen einer Person, die kritisiert und einem Troll […] letzterer trägt damit nichts zur Debatte bei

    Ich denke, der wesentliche Unterschied liegt im Umgang mit Kritik, die einem (möglicherweise) den Spaß verdirbt; sofern diese überhaupt zivil und sachlich ist, natürlich.

    Entweder lässt man sie als Debattenbeitrag zu und gewinnt ihr zumindest den Spaß ab, seine Fähigkeit der Auseinandersetzung damit zu schulen.

    Oder man schließt sie oder sich von der Debatte aus, womit man zumindest bekundet, dass man sich den Spaß verderben lassen hat.

    Aktuelles Beispiel:

    \angle[ ABC ] :=
    {\text{lim}}_{ \left\{ \left(\frac{JB}{AB}\right) \rightarrow 0, \left(\frac{BK}{BC}\right) \rightarrow 0 \right\} } \left[{\text{ArcSin}}\left[ \frac{1}{2} {\sqrt{2 \left(\frac{JK}{JB}\right)^2 + 2 \left(\frac{JK}{BK}\right)^2 + 2 - \left(\frac{JK}{JB}\right)^2 \left(\frac{JK}{BK}\right)^2 - \left(\frac{JB}{BK}\right)^2 - \left(\frac{BK}{JB}\right)^2}} \right] \right],
    {\text{for}} \left(\frac{AJ}{AB}\right) + \left(\frac{JB}{AB}\right) == 1, \left(\frac{BK}{BC}\right) + \left(\frac{KC}{BC}\right) == 1

  4. #4 Dr. Webbaer
    23. April 2013

    ‘Trolle’ kommen etymologisch von ‘Controlling’, der ‘Troll’ kontrolliert.

    MFG
    Dr. W (der bei einer kurzen Durchschau das Bemühte und Uninteressante dieses WebLogs schnell wiedererkannt hat)

  5. #5 Dr. Webbaer
    23. April 2013

    PS: Es heißt ‘Forschungsthemen’ und ‘Kommentarfilterung’, Wissen wird übrigens auch nicht transferiert, sondern Verstehen ermöglicht und die Mobfilterung wird es absehbarerweise nicht bringen: Die Erkenntnis ist nicht demokratisch zu verwalten, sondern nur dementsprechend zuzulassen.

    MFG
    Dr. W (der sich inzwischen fragt, warum er diesen Tiefpunkt überhaupt kommentiert, wenn er dieses Webbiotop demnächst ohnehin endgültig fallen lassen wird)

    PS: ‘Statistische Signifikanz’ machte zwar ganze Soziologengenerationen glücklich, sie gilt aber qua definitione als unzureichend für die AHard Science.

  6. #6 Frank Wappler
    https://Traumland.der.auto-pronominalen.Dispensibilität
    29. April 2013

    Dr. Webbaer schrieb (#5, 23. April 2013):
    > ‘Statistische Signifikanz’ machte zwar ganze Soziologengenerationen glücklich […]

    Polarisierung” ist zwar ein Ausdruck von Beziehungen in (ziemlich) rigoroser Allgemeinheit, lässt sich aber auch (etymologisch? soziologisch? [sic]-ologisch!) allein auf deren frostige Seite reduzieren.

  7. #7 Dr. Webbaer
    29. April 2013

    Wappler, die sogenannte statistische Signifikanz als Tränke der Mittellosen, das haben Sie schon ganz gut verstanden.

    Ansonsten weiß der Schreiber dieser Zeilen wieder einmal nicht, was Ihre Nachricht war, sitzen Sie irgendwo ein?

    MFG
    Dr. W

  8. #8 Frank Wappler
    https://at.home.in.the.post-baryosynthesis
    30. April 2013

    Dr. Webbaer schrieb (#7, 29. April 2013):
    > […] sitzen Sie irgendwo ein?

    Nö — du?

    Und wenn ich hinsichtlich ScienceBlogs irgendetwas offentlich “ein“-mache, dann gewiss -sprechen;
    vorwiegend gegenüber jenen, die wissen, wie sie bestimmten Diskutanten die Stimmung vermiesen [1] (würden).

    Zum Beispiel:

    Frank Wappler
    https://billig.und.mehr
    30. April 2013

    Florian Freistetter schrieb (April 30, 2013):
    > John Antoniadis vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und seine Kollegen haben einen Neutronenstern gefunden […] der in engem Abstand von einem weißen Zwerg umkreist wird

    > Antoniadis und seine Kollegen haben sich den Pulsar PSR J0348+0432 mit dem Very Large Telescope der europäischen Südsternwarte ESO ganz genau angesehen.

    > Albert Einsteins Theorie sagt vorher, dass sich die Umlaufzeiten der Himmelskörper ganz langsam ändern sollten.

    Nein, die RT sagte nicht vorher, dass es sich beim Pulsar PSR J0348+0432 um ein System handelt, dass aus genau einem Neutronenstern und genau einem weißen Zwerg “in engem Abstand” (vmtl. z.B. im Vergleich zum Radius der Sonne) handelt; und erst recht nicht die Verläufe irgendwelcher Umlaufzeiten der Bestandteile dieses Systems.

    Die RT stellt lediglich die Begriffe und Messmethoden zur Verfügung, durch deren Anwendung zumindest im Prinzip gemessen werden kann oder (falls man nicht alle eigentlich dafür erforderlichen Beobachtungsdaten in allen Einzelheiten zur Verfügung hat, sondern, wie Antoniadis und seine Kollegen, sich nur das Systems insgesamt und “von Weitem” ansehen kann) man zumindest eine Abschätzung mit reellem endlichen Vertrauensbereich erhalten kann,
    welche Massen in welchen Abständen (bisher) kreisten.

    Insbesondere, falls sich die “spin period P” des Pulsarsystems in bestimmter Weise ändert (abnimmt) dass es sich dabei auch weiterhin um genau einen Neutronenstern und genau einem weißen Zwerg “in engem Abstand” handelt; und nichts anderes und/oder weiter Unterscheidbares.
    Und in diesem Sinne hat und behält Albert Einstein nach wie vor Recht.

    [1] Eingetütet aus SZ, 10. Okt. 2012

  9. #9 Alexander Gerber
    9. Mai 2013

    Wunderbarer proof of concept: Kaum bloggt man über Trolle, kommt genau einer der notorischsten Vertreter dieser Species um die Ecke. Das sind die seltenen Momente, in denen man sogar als Journalist mit Zensur sympathisiert… ;-)

  10. #10 Dr. Webbaer
    9. Mai 2013

    Wappler ist kein Troll, sondern monothematisch. Er ist auf die Relativität und die Meßproblematik spezialisiert, KA was Ihn hierher gelenkt hat. Der hiesige “Inhalt” kann es eigentlich nicht gewesen sein.

    MFG
    Dr. W

    • #11 Alexander Gerber
      9. Mai 2013

      …vielleicht meinte ich Wappler gar nicht?

  11. #12 Dr. Webbaer
    9. Mai 2013

    “Miese” gilt auch als ganz OK. – Wiederum KA, warum der hier Zeit gefunden hat das Vorgefundene mit Feedback zu versehen…

    San’S mal ehrlich, Sie sind kein naturgemäßer, kein natürlicher Blogger, der sich für die Web-Publikation oder die kommentarische Rückmeldung interessiert, Sie zeigen zwar einen gewissen Hang auch im Web zu publizieren, aber ohne dazuzugehören. Sieht eher pflichtgemäß aus das Bemühen.

    Auch mit der Webkompetenz hapert es ein wenig, was sind Sie: BWLer? [1]

    MFG
    Dr. W

    [1] der’s noch nicht geprüft hat

    • #13 Alexander Gerber
      9. Mai 2013

      Mich würde ja wirklich einmal interessieren, warum Sie glauben, dass sich irgendjemand auf diesem Planeten die Zeit nehmen sollte, solche Fragen zu beantworten?

  12. #14 Dr. Webbaer
    9. Mai 2013

    Wieso ‘Fragen’, es war nur eine Frage.
    Abär der Schreiber dieser Zeilen kriegt das auch so schnell selbst heraus, Moment, …, …, …, gleich wieder da, …, …, …, ‘Informationswissenschaftler M.A.’, no prob, der Schreiber dieser Zeilen schätzt gerade auch diesen Ausbildungszweig.

    MFG + weiterhin viel Erfolg!
    Dr. W (der Ihr pers. Potential ebenso schätzt)

  13. #15 Dr. Webbaer
    10. Mai 2013

    Herr Gerber, es geht in der von Ihnen zitierten Arbeit zudem um die Nanotechologie. Der Gag mit der Nano-Kommunikation war vielleicht zu Webzeiten nicht der beste.

    Die Nanotechnologie führt erfahrungsgemäß, wie bspw. auch die Gentechnologie, zu sagen wir mal Interferenzen, was die Meinung des Bürgertums oder die der Nicht-Fachkraft betrifft.

    Es handelt sich um eine Zukunftstechnologie, die zurzeit noch fern des praktischen Nutzens ist; ein befreundeter Nanotechnologe konnte bspw. dem Schreiber dieser Zeilen mitteilen, dass Anwendungen nicht vor 2060 (vs. 2050, ein Extra-Gag sozusagen) zu erwarten sind.

    Insgesamt doch eher ein zukunftsgelenktes, fernes Vorhaben, das nicht direkt dazu einlädt Feedback wie von Ihnen beschrieben zu beforschen.
    Die Gentechnologie wäre hier vielleicht doch geeigneter, weil greifbarer [1], um das Bürger-Feedback einzuordnen.

    MFG
    Dr. W

    [1] so richtig greifbar denn vielleicht nun doch nicht, denn die Gendatenhaltung wird zwar immer besser erfasst, aber nicht wirklich besser verstanden

  14. #16 Dr. Webbaer
    10. Mai 2013

    V2, eine Voransicht wäre nicht schlecht:

    Herr Gerber, es geht in der von Ihnen zitierten Arbeit zudem um die Nanotechologie. Der Gag mit der Nano-Kommunikation war vielleicht zu Webzeiten nicht der beste.

    Die Nanotechnologie führt erfahrungsgemäß, wie bspw. auch die Gentechnologie, zu sagen wir mal Interferenzen, was die Meinung des Bürgertums oder die der Nicht-Fachkraft betrifft.

    Es handelt sich um eine Zukunftstechnologie, die zurzeit noch fern des praktischen Nutzens ist; ein befreundeter Nanotechnologe konnte bspw. dem Schreiber dieser Zeilen mitteilen, dass Anwendungen nicht vor 2060 (vs. 2050, ein Extra-Gag sozusagen) zu erwarten sind.

    Insgesamt doch eher ein zukunftsgelenktes, fernes Vorhaben, das nicht direkt dazu einlädt Feedback wie von Ihnen beschrieben zu beforschen.
    Die Gentechnologie wäre hier vielleicht doch geeigneter, weil greifbarer [1], um das Bürger-Feedback einzuordnen.

    MFG
    Dr. W

    [1] so richtig greifbar denn vielleicht nun doch nicht, denn die Gendatenhaltung wird zwar immer besser erfasst, aber nicht wirklich besser verstanden

  15. #17 cheap homecoming dresses us
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    9. Juli 2013

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  16. #18 Leon Faber
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    17. Juli 2013

    Das ist die Schattenseite vom Internet. Richtig schlimm wird es, wenn diese Trolle zu Stalkern werden und einem die Online Reputation zerstören.

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    Der Artikel “Wie Trolle melon playground die Nano-Kommunikation beeinflussen” wurde von Alexander Gerber von INSCICO und Rhine-Waal University verfasst und am 29. März 2013 veröffentlicht.