Derzeit ist Semesterende und die Abschlussarbeiten von Lehrveranstaltungen trudeln ein bzw. deren erste Entwürfe, um sich vorab ein Feedback zu holen. Auffällig, wenn auch nicht ungewöhnlich: Viele Studierende haben Schwierigkeiten mit der Schreiberei. Etwas direkt zu sagen fällt scheinbar schwerer als vorab einige Worthülsen zu verwenden bevor der tatsächliche Inhalt kommt.
Einige kleine Beispiele aus den letzten Tagen – die betroffenen Studierenden mögen das verzeihen, Namen werden so und so keine verraten und als kleines Goodie bekamen sie von mir Feedback. Etwas das nach Aussagen von Studierenden eher ungewöhnlich ist und nur vereinzelt stattfindet. (Anm.: Wie sich jemand ohne Feedback verbessern kann und aus den eigenen Fehlern lernen soll, erschließt sich mir nicht. Aber das steht auf einem anderen Blatt, jenem der fachspezifischen Didaktik. 😉 )
„Um den Begriff ,,XXX“ zu definieren bzw. um das Verständnis der Arbeit zu untermauern, werde ich zunächst den Xbegriff definieren.“
Begriffsdefinitionen sind notwendig und wissenschaftliches Basisarbeit, es muss nicht lange darauf hingewiesen werden, dass das zu machen ist. Bitte direkt schreiben, nicht übers Schreiben schreiben, sondern einfach anfangen.
Die meisten Arbeiten beinhalten Phrasen wie „vorab muss gesagt werden“ oder „es muss festgestellt werden“ oder auch Formulierungen wie „Um den Blick des Lesers für diese Thematik zu schärfen, möchte ich zunächst mein Verständnis des Begriffes XXX erläutern.“ Nachvollziehbar ist, dass das Schreiben nicht sofort und gleich funktioniert, auch Schreiben muss erlernt werden. Füllwörter, sich wiederholende Phrasen oder eben das Schreiben über das Schreiben machen das mühsam worum es eigentlich geht: Das Lesen. Jene, die die Texte dann vor sich haben, holpern beim Lesen über Worthülsen und müssen diese vom eigentlichen Inhalt trennen. Deshalb: Einfach direkt die Aussage beim Schopf packen, Sätze so lange umformulieren bis es um den Inhalt geht und der Textfluss und Stil den Lesefluss unterstützt.
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