antibodies

Links: Die oberen Antikörper können mit ihren ausgestreckten Armen viel besser Antigene auffangen. Damit das passiert, muss das elektrische Feld angepasst werden (Bild aus: Ghisellini et al. (2016), Sci. Rep., 6, 37779 entnommen). Rechts: Vortrag während der Biophysikalischen Woche. Der Vortragende sitzt irgendwo in der Menge.

Während ich in Genua war, war zufälligerweise gerade die Biophysikalische Woche. Bei diesem Event geht es darum die Kommunikation mit der Wissenschaftlich interessierten Öffentlichkeit zu verbessern. Deswegen werden jedes Jahr ein Woche lang bestimmte Veranstaltungen angeboten. Da ich selber an Science Slams teilnehme (und dieses Blog schreibe) interessiert mich das Thema sehr und ich wollte schauen wie das in Italien umgesetzt wird. Am selben Abend besuchte ich eine Vortragsreihe in einem kleinen Café. Der Besitzer war früher selber Wissenschaftler und hat deswegen seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Die Vortrage waren zwar alle in Italienisch aber da die Folien sehr gut waren und ich den Tag über ja schon einiges gelernt hatte konnte ich gut folgen. Der Vortragende saß inmitten der anderen und die Vorträge wurden sehr informell bei Getränken und Snacks gehalten. Die Vortragenden waren allesamt erfahrene Wissenschaftler und die Vorträge waren recht seriös. Trotzdem hat mir das Format sehr gut gefallen und es hat mich erstaunt wie viele Leute sich dafür interessieren.

Allerdings bekommt man, wenn man durch die Straßen läuft den Eindruck, dass Italien sich noch nicht ganz von der Eurokrise erholt hat. Dieses Bild zeigt sich leider auch an der Universität. Die Forschungsförderungen sind stark zurückgegangen und die guten Studenten wandern an ausländische Universitäten ab um dort zu promovieren. Es wurde zwar versucht, dem etwas entgegen zu wirken in dem man z.B. in Genua ein neues sehr gut ausgestattetes Zentrum für Nanotechnologie errichtet hat. Allerdings sehen die restlichen Forschungsgruppen wenig von dem zusätzlichen Geld. Für ein Land, das wie Italien über eine große Wissenschaftsgeschichte verfügt und exzellente Wissenschaftler hervor gebracht hat ist dies sehr schade.

Abschließend wir mir auf jeden Fall ein Restaurantbesuch im Gedächtnis bleiben. Das Englischniveau ist in bekanntermaßen nicht so hoch, aber das wird mit der Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit wieder ausgeglichen. Während ich als einziger nicht Italiener in einem kleinen Restaurant irgendwo in Genua was essen wollte, standen der Koch und zwei bis drei Bedienungen um meinen Tisch und haben versucht mir die Speisekarte zu erklären…

Ich hoffe ich bekomme die nächsten Artikel schnell geschrieben. Freut euch auf Israel, Holland, Südkorea und Japan!

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Kommentare (5)

  1. #1 Joseph Kuhn
    9. April 2017

    “Gotthardtunnel, dem mit 15.003 m längsten Tunnel der Welt”

    Da stimmt was nicht. Der Gotthard-Eisenbahntunnel ist 57 km lang (und der Gotthard-Straßentunnel ist 17 km lang).

    • #2 samir
      9. April 2017

      Danke dafür, hab ich falsch nachgeschlagen…, erklärt auch warum die Fahrt so lange gedauert hat.

  2. #3 rolak
    9. April 2017

    stimmt was nicht

    jein, Joseph – der Wert paßt zum ScheitelTunnel der bis vor rund 100 Jahren auch der längste Bahntunnel war, doch seit letztem Jahr ist der BasisTunnel in Betrieb (nicht nur um die Liste wieder anzuführen).
    Alles eine Frage des Stockwerkes, noch sind beide Varianten möglich…

  3. #4 Joseph Kuhn
    9. April 2017

    @ rolak:

    Stimmt, der Liste zufolge ist es die Länge des alten Eisenbahntunnels. Wenn Samir da durch gefahren ist, fragt sich, warum ihm die Fahrt trotzdem so lange vorkam. Darf der Zug dort nur Schritttempo fahren? Saß er mit Quengelkindern oder Roger Köppel im Abteil? Musste er dringend, aber konnte nicht … Fragen, die bis in die letzten kapillaren Tiefen der schienengebundenen Relativitätstheorie reichen.

    • #5 samir
      10. April 2017

      Die Fahrt hat ca. 20 min. gedauert. Wie schnell wir waren weiß ich wegen der Dunkelheit nicht, aber ich denke mal wir sind durch den längeren Tunnel gefahren.