Von Japan bin ich über Guangzhou nach Los Angeles geflogen um das letzte Land auf meiner Reise zu besuchen. Was ökologisch ganz schön schwachsinnig ist, war ökonomisch leider notwendig. Daraus habe ich auf jeden Fall gelernt, dass es nicht immer falsch ist, lange Flüge früher zu buchen…

Da die Vereinigten Staat ziemlich groß sind, und auch sehr viele gute Unis haben, bin ich anstatt ein oder zwei, gleich fünf Wochen dort geblieben. Die erste Woche ging es nach LA. Danach kurz nach Phoenix und schließlich ab nach Berkeley. Die erste Nacht habe ich in einem Hostel direkt am Hollywood Boulevard verbracht. Ich war jetzt aber nicht besonders begeistert, weil die Straße nicht soo schön war und Sterne interessieren mich bei Mario mehr, als auf irgendeinem Gehweg. Was in LA aber unglaublich schön ist, sind die Strände. Die restliche Woche konnte ich glücklicherweise bei einer Freundin unterkommen, die mir den Redondo Beach gezeigt hat. Im Gegensatz zu den Stränden wie in Venice, hat man den Strand mehr oder weniger für sich allein und kann komplett abschalten.

Mein Strand am Redondo Beach :).

SpaceX

Leider ist aus meinem geplanten Besuch an der UCLA nichts geworden, obwohl ich vielversprechende Kontakte hatte. Aber meine Gastgeberin hat mich freundlicherweise bei ihrem Arbeitgeber SpaceX rumgeführt. Das war mehr als genug Entschädigung und hat mich echt beeindruckt. Das Mission Control und die Fertigung der Raketen zu sehen und sich klar zu machen, was SpaceX geleistet hat war schon sehr cool und lies mich dann auch irgendwann meinen Jetlag (siehe Foto) vergessen.

Mein nächster Uni Besuch stand in Berkeley an. Dort habe ich das Lawrence Berkeley National Laboratory besucht. LA ist, wie gesagt, ziemlich cool für Strandurlaub, Sport oder Bars/Restaurants, aber Berkeley hat mir mit den ganzen kleinen Buchläden und dem überall grünen Kleinstadtfeeling irgendwie besser gefallen. Und inmitten dieser ‘Kleinstadt‘ ist eine der besten Universitäten der Welt. Nun kann man sich vorstellen, dass eine Stadt wie Berkeley nicht gerade vor Parkplätzen strotz. Besonders am Campus ist das ein Problem und die Amerikaner haben ja auch eine gewisse Zuneigung dazu, sich im Auto fortzubewegen, was in LA auch nervig war. Ohne Auto geht da gar nichts… Die Uni in Berkeley begegnet diesem Problem auf eine sehr kreative Art und Weise. Wer einen Nobelpreis gewinnt, bekommt einen Privatparkplatz direkt auf dem Campus umsonst. Es ist zwar fraglich, ob die Hauptmotivation der Nobelpreisträger ihr Parkplatzproblem war, aber derzeit gibt es fünf solcher Parkplätze in Berkeley..

Parkplätze für Nobelpreisträger in Berkeley (Quelle: www.npr.org).

Ein Konzept, dass man sich Deutschland auch mal überlegen sollte. Ich denke es würde dem Zulauf an wissenschaftsinteressierten Studenten nicht schaden und ich würde überlegen mir ein Auto anzuschaffen.

An dem Lawrence Berkeley National Laboratory habe ich meinen alten Nachbarn aus meiner Kindheit besucht, während es mich zum Forschen nach Holland verschlagen hat, entschied er sich für die USA, aber Weihnachten werden wir uns wieder, wie jedes Jahr, in einem kleinen Dorf bei Hameln treffen… Das Labor blickt auf eine unglaublich erfolgreiche Geschichte zurück. Dort wurden z.B. zahlreiche Elemente, wie Plutonium, Berkelium, Californium (entweder sind die Wissenschaftler bei der Namensgebung sehr witzig, oder sehr betrunken) oder Einsteinium entdeckt.

Mein Blick vom Balkon des Lawrence Berkeley National Laboratory

Wer sich dafür interessiert, dem kann ich das Buch: Treffen sich zwei Elemente, nur ans Herz legen. Dort wird der Konkurrenzkampf zwischen den Amerikaner und Russen bei der Entdeckung neuer Elemente und der Rolle des National Labs sehr witzig in einem Kapitel abgehandelt.

Als ich den Teilchenbeschleuniger besichtigt habe, durfte ich sehen, wie er unteranderem als Mikroskopiertechnik dafür benutzt wird, Nanomaterialien zu untersuchen, um sie und ihre chemische Zusammensetzung darzustellen. Instrumente die beides zu gleich können, erreichen normal nicht sehr hohe Auflösungen. Am Teilchenbeschleuniger kann man durch Prozesse, die ich nicht verstehe, eine bisher einzigartige Auflösung erreichen. Vielleicht sollte ich Andre mal bitten ein Artikel über dieses Mikroskop zu schreiben. Wichtig ist aber, dass man sehr viel über diese Materialien lernen. Ein Beispiel ist LiFePO4. Ein Material, das für Batterien sehr spannend ist, da die Batterie bei Beschädigung nicht so leicht explodiert im Vergleich zu anderen Materialien. In den Batterien werden nanogroße LiFePO4-Teilchen benutzt um die gewünschten Effizienzen zu erreichen. Mithilfe von Messungen in Berkeley konnte man besser verstehen, wie sich das Lithium von LiFePO4 löst und wie sich das Material dabei verändert. Solche Einblicke sind tatsächlich Gold wert, da wir diese Vorgänge, aufgrund ungenauer Kenntnisse, oft als Black Boxes behandeln.

1 / 2 / Auf einer Seite lesen

Kommentare (1)

  1. #1 tomtoo
    2. Oktober 2017

    @samir
    Überleg dir das mit dem Nobelpreis besser nochmal. Dann haste ein Privatparkplatz, aber ruck zuck siehste so aus.

    https://i.ytimg.com/vi/AeSIBJffuyk/maxresdefault.jpg

    ; )