Wir leben seit 7 Jahren in einer Metropole im Süden der Vereinigten Staaten und sind gerade im Prozess, nach Deutschland zurückzukehren.
“Grocery shopping” (das Einkaufen von Lebensmitteln) in den Staaten ist – verglichen mit Europa – eher eine angenehme Tätigkeit. Nicht nur die Weitläufigkeit der hiesigen Supermärkte, auch die Hilfsbereitschaft des Personals beim Einpacken der Lebensmittel und dem Transport zum Auto halten den Stressfaktor gering (selbst mit kleinen Kindern!). Jedoch war es lange Zeit für mich ein Problem, dass jedes Einkaufen mit einem riesigen Berg an Plastiktüten endete. Meist werden die Plastiktüten “zur Verstärkung“ doppelt und dreifach eingesetzt und nicht vollständig gefüllt. Kauft man eine Tube Zahnpasta, Milch und Würstchen, bekommt man mindestens 4 Tüten (2 für die Milch, der Rest muss natürlich einzeln verpackt werden!). Meine anfänglichen Versuche vor 7 Jahren meine Leinentasche mit in den Supermarkt zu nehmen, habe ich schnell aus Unverständnis des hiesigen Supermarktpersonals und – ehrlicherweise – aus Faulheit aufgegeben.
Vor ca. 1 Jahr hatten nun organisch-orientierte und preislich gehobene Supermärkte, wie etwa “Whole Foods” die wieder verwertbaren Leinentaschen, die es in Deutschland seit ewigen Zeiten gibt, eingeführt.
Als ich kürzlich in amerikanischen Durchschnittssupermärkten wie Kroger (https://www.kroger.com/healthy_living/Pages/reusable_bags.aspx) und Publix (“affordable for everybody…”) einkaufen war, hab ich mit absoluter Freude festgestellt, dass nun auch diese Supermärkte an jeder Kasse einen Stand mit wieder verwertbaren Leinentaschen haben (natürlich farblich kodiert, zwecks “Wiedererkennungseffekt” der Supermarktkette). Weitaus erstaunlicher ist jedoch, dass viele Leute in kürzester Zeit von Plastik auf diese Taschen umgestiegen sind, nicht nur in den gehobenen, sondern auch in den billigsten Supermärkten.
Für mich zeigt es nur, dass der amerikanische Normalbürger nicht weniger umweltbewusst ist, sondern nur die ökologische Entwicklung im Hightech Land USA hinterherhinkt. Na, das gibt doch Anlass zur Hoffnung!
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