Bei Fragen und Unklarheiten: Einfach fragen, und ich werde sehen, was ich tun kann (oder mein Unwissen hoffentlich rechtzeitig erkennen und eingestehen).

Auf das Thema gebracht hat mich übrigens dieses Video von Rebekka Krampitz, das sie noch einige Stunden vor den diversen Unwettern in dieser Nacht veröffentlicht hat:

 

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Kommentare (4)

  1. #1 Daniel
    3. Juli 2015

    Vielleicht hilft das hier bei der Erklärung, warum der Deckel durchbrochen wurde: auf der einen Seite Wind aus Nordwest, auf der anderen Seite aus Südost. https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/deutschland/rheinland-pfalz/windrichtung/20150702-1900z.html

  2. #2 FGHJ
    3. Juli 2015

    Grundsätzlich ist die Wikipedia keine gute Anlaufstelle für meteorologische Prozesse. Die Sachverhalte dort sind oft sehr vereinfacht, wenn nicht sogar falsch dargestellt. Allein schon die im von Dir verlinkten Temperaturgradienten

    “In der Meteorologie beschränkt man sich auf den Temperaturgradienten der Troposphäre und betrachtet meist auch nur dessen vertikale Komponente, …”

    ist vollkommener Schwachsinn. Tropopause und mindestens untere Stratosphäre sind wichtige Bestandteile der Wettervorhersage, und die horizontale Komponente des Temperaturgradienten ist je nach betrachtetem Prozess viel viel wichtiger als der Vertikale.

    Zum Artikel:
    Auch hier sind viele Behauptungen nicht korrekt. Ohne auf jedem Detail rumhacken zu wollen:

    “Würde diese heiße und feuchte Luft nun nach oben aufsteigen, würde sie unweigerlich mit der kalten Luft in großer Höhe zusammen kommen. Dann würde die Feuchtigkeit auskondensieren und es bilden sich Wolken, die nach oben aufsteigen. Denn beim Kondensieren des Wassers wird Energie frei, die die Luft weiter anheizt – oder zumindest verhindert die Energie, dass die Luft in der Wolke nicht auf die Temperatur der Luft in der Umgebung abkühlt.”

    Die zuerst noch ungesättigte (nicht-Wolke) und zum aufsteigen gezwungene Luft kühlt aufgrund adiabatischer Expansion ab (genau das Gegenteil in der Luftpumpe). Die Temperaturabnahme entspricht dabei fast genau 1°C/100m (TROCKENadiabatisch). Kalte Luft kann jedoch weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft, welche fortan auskondensiert. Die dabei freigesetzte latente Enthalpie des Wasserdampfes sorgt nun dafür, dass die aufsteigende Luft nicht mehr mit 1°C/100m abkühlt, sondern nur noch mit etwa 0.7°C/100m (FEUCHTadiabatisch).

    All dies passiert mit der aufsteigenden Luft, vollständig unabhängig von der Umgebungsluft! Wichtig ist nur, dass die Luft zum Aufstieg gezwungen wird! Dies kann viele Ursachen haben; du hast bereits die Orographie angesprochen, Daniel bodennahe Konvergenzen. Weitere sogenannte “Auslöser” für Gewitter wären synoptische Antriebe (Tröge), Fronten oder das Erreichen der “Auslösetemperatur”. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr im Detail darauf eingehen (vielleicht ein gutes Thema für Florian Freistetters Blog-Wettbewerb…).

    Die Umgebungsluft spielt erst genau dann eine Rolle, wenn die Luft nicht mehr gezwungen, sondern freiwillig aufsteigen soll. Hierbei entscheidet jedoch ausschließlich der Unterschied der Temperatur in der aufsteigenden Luft von der Umgebungsluft. Solange die Wolke kälter ist als die Umgebung, muss diese zum weiteren Aufstieg gezwungen werden, ist diese wärmer, steigt sie freiwillig auf – die Gewitterwolke schießt empor.

    Das von dir angesprochene CIN entspricht einer spezifischen Energie. Sobald diese Energie aufgebracht wurde (durch einen der Auslöser), ergibt sich sofort die Konvektion. Ein Radiosondenaufstieg kann sehr viele Informationen liefern, und sollte in so einem Artikel nicht fehlen.

    Gruß

    • #3 wasgeht
      3. Juli 2015

      Ja, die adiabatische Expansion hätte ich erklären müssen. Ich denke aber, der Unterschied zwischen erzwungenen und “freiwilligen” Aufstieg der Luftmassen kommt im gesamten Artikel besser heraus als in dem Abschnitt den du zitierst.

      Was den Rest angeht: Es ist immer eine Frage von Idee, Aufwand und Umfang.

      Die Idee für den Artikel ist spontan entstanden und es wäre vielleicht besser gewesen, länger darüber nachzudenken und ihn erst später zu schreiben – gerade weil ich kein Meteorologe bin. Aber das ist die Sache mit der Spontanität.

  3. #4 demolog
    4. Juli 2015

    Diese erzwungenen Aufstiege geschehen auch an den Rändern von Dunstglocken großer Städte. Und nördlich der Alpen (als geologische Barriere) scheinen sich solche Ereignisse erwartbarer zu ereignen, wenn es einen Westwind gibt. Gewitter wandern hier häufig grob ostwärts. So zumindest meine “gefühlte” Messreihe hier in Berlin. Dauerregen hingegen scheint eher aus dem Osten unterstützt zu werden.