Die Zeiträume sind absolut vergleichbar mit Kernkraft, nur dass dort der Ausgangszustand prinzipiell innerhalb von etwa 1000 Jahren wieder hergestellt werden kann. Dort liefert jede Tonne spaltbares Material ungefähr ein GW Jahr Strom. Allein die verbrauchten Brennelemente der deutschen Kernkraftwerke haben noch ein Potential von etwa 20.000 GW Jahren Stromerzeugung, es sind etwa 20.000 Tonnen. Das abgereicherte Uran, das bei der Herstellung der Brennelemente angefallen ist, sollte weitere 1-200.000 GW Jahre liefern (je nach genauem Grad der Abreicherung).

Das alles ohne auch nur ein weiteres Gramm Uran oder Thorium aus dem Boden zu holen. Frankreich importiert jedes Jahr etwa 10.000 Tonnen natürliches Uran. Man kann sich selbst ausrechnen, welches Potential darin besteht.

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Kommentare (8)

  1. #1 dgbrt
    16. Juli 2015

    Lieber Frank,
    du nimmst immer gerne sehr pauschale absolute Zahlen. Das veranschaulicht vieles sehr schön, ist aber natürlich völlig unrealistisch.

    Bei den Energieträgern gibt es einen Mix. Das ist gut so, wenn einer ausfällt können die Anderen einspringen. Nicht sofort, aber das geht schon.

    Geothermie in Deutschland ist dabei aber tatsächlich irrelevant. Solange jedenfalls, bis man in der Lage ist in 15km perfekte Wärmetauscher zu installieren, die alleine mit dem Auftrieb des heißen Wassers ohne Pumpen funktionieren. Geht bei einer größren Heizungsanlage ja auch.

  2. #2 wereatheist
    16. Juli 2015

    Energie != Elektroenergie (vulgo: Strom).
    Ein erheblicher Anteil der Nachfrage ist Heizung/Warmwasser.
    Das geht mit Geothermie sehr gut, zumindest in der Norddeutschen Tiefebene. Nachhaltig wird das, wenn die warmen Schichten nur als Zwischenspeicher für im Sommer geerntete Sonnenwärme dienen. Nicht mit super-duper-Vakuum-Kollektoren, die noch bei trübem Wetter im Spätherbst Wasser auf über 60°C bringen, sondern mit einfacheren, auf ‘bang for the buck’ entwickelten Teilen.
    Rechnet sich das? Derzeit wohl nicht, da die Fossilien einfach zu billig sind.
    Aber wenn mal eine knackige CO2-Steuer eingeführt wird…

  3. #3 Franzl
    17. Juli 2015

    … ich bin wieder mal erschüttert, welche Prosa auf einem “SCIENCE”-Blog geschrieben wird…

    Hier geht es etwas wissenschaftlicher zu….
    https://www.tab-beim-bundestag.de/de/untersuchungen/u084.html

    Die Einschränkung, dass Stromerzeugung nur dort Sinn macht, wo die komplette Wärme in bestehenden Fernwärmenetzen genutzt werden kann, ist mittlerweile überholt, aber die Welt hat sich seit 2003 ja auch etwas verändert…

    • #4 wasgeht
      17. Juli 2015

      Ich habe die Quelle, die ich hier zusammengefasst habe, verlinkt. Und sie kommt praktisch zum gleichen Fazit wie mein Text und der Text den sie verlinken.

      Dort steht, dass das Potential vergleichbar ist mit der gesamten deutschen Stromversorgung für 600 Jahre. Ich schrieb, dass es für etwa die halbe deutsche Stromversorgung für 1000 Jahre ausreicht.

      Ich versuche in meinen Texten möglichst verständlich – ja, Prosa – zu schreiben. Wer das nicht haben will, sondern die Quellen lesen will, der kann die Links anklicken, die in den Texten stehen. Genau dafür sind sie da.

  4. #5 ulfi
    17. Juli 2015

    @#2

    “Nachhaltig wird das, wenn die warmen Schichten nur als Zwischenspeicher für im Sommer geerntete Sonnenwärme dienen.”

    Wie soll denn die Sonnenwaerme in diese warmen Schichten kommen? Die dringt doch nur ein paar Meter tief(hoechstens) und nicht mehrere hundert oder 1000.

  5. #6 wereatheist
    17. Juli 2015

    @ulfi, #5:

    Wie soll denn die Sonnenwaerme in diese warmen Schichten kommen?

    Und wie soll die Erdwärme aus diesen warmen Schichten heraus kommen? Fragen über Fragen ;)

  6. #7 ulfi
    17. Juli 2015

    @6 offensichtlich ueber das wasser, weil man ausnutzen kann, dass man dichtes, heisses gestein hat. umgekehrt wird dir das aber nicht gelingen, du brauchst ne Menge energie um fels auch nur *leicht* aufzuwaermen. Und wenn du nur lokal aufwaermst, dann wird die Waerme auch abgeleitet an Orte, wo du keinen Zugriff mehr drauf hast.

    Nicht zu vergessen, dass du erstmal die Sonnenenergie auffangen musst um das Wasser im Sommer aufwaermen zu koennen.. Ich befuerchte, nach abzug aller Wirkungsgraverluste, wuerde da sogar Biogas im Vergleich besser abschneiden.

  7. #8 wereatheist
    18. Juli 2015

    @#7: Ich will Fels nicht aufwärmen, ich will verhindern, dass sich das Wärmereservoir (warmer Fels) leert. Ich will im Sommer soviel Wärme dem Fels zuführen, wie im Winter entnommen wird. Dabei erwärmt bzw. kühlt man höchstens um Zehntel Grade. Und ja, man braucht dafür nicht nur ein Paar Tiefbohrungen und ein Nahwärmenetz, sogar ein bidirektionales, teureres, man braucht auch Warmwasser-Solarkollektoren. Aber nicht mehr als die Dachfläche der angeschlossenen Häuser. Das kostet natürlich alles. Bisher wird Geothermienutzung als ‘Raubbau’ geplant. Ist dann billiger.