Für stationäre Anwendungen in der relativ kurzzeitigen Stromspeicherung im Tagesverlauf könnten NaS-Batterien aber irgendwann wichtig werden. Sie könnten auch die Frage beantworten, wie man verhindert, dass große Schnellladestationen für Elektroautos in Spitzenzeiten das Stromnetz überlasten. Die “Tankstellen” müssten den Strom einfach nur aus ihrer lokalen Batterie in die Batterien der Autos speisen.

Die Schwankungen über Wochen und Monate, wie man sie bei Wind- und Solaranlagen im Jahresverlauf immer hat, können sie aber nicht ausgleichen. Dafür bräuchte man Speicherkapazitäten im Bereich von einigen zig oder hundert Milliarden Kilowattstunden, die dann nur ein paar Mal pro Jahr auf- und entladen würden. Das wäre unbezahlbar.

Schon eine Milliarde Kilowattstunden würden in der billigeren Variante über 100 Milliarden Euro kosten. Das entspräche in Deutschland etwa dem Strombedarf von einem halben Tag, was auch erklärt, weshalb sich der Enthusiasmus dafür in engen Grenzen hält.

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Kommentare (7)

  1. #1 Ludger
    17. August 2015

    Ja die Firma TEPCO ist dank Fukoshima bekannt.
    https://www.tepco.co.jp/en/index-e.html
    Ich habe seinerzeit regelmäßig die Pressenotizen zur Kraftwerkshavarie gelesen. Die waren unverantwortlich beschwichtigend. Die Firma würde ich nicht mit dem Bau einer Batterie beauftragen, die flüssiges Natrium enthält.

  2. #2 Kathi Keinstein
    18. August 2015

    Ich bin erstmals diesen Sommer der NaK-Legierung begegnet: Im ersten stromerzeugenden Atomkraftwerk EBR-1 mitten in der Einöde Idahos wurde NaK als Kühlmittel für den Reaktor verwendet (Metalle haben schliesslich auch eine tolle Wärmeleitfähigkeit…). In der Ausstellung im Kraftwerksgebäude wurde das Ganze hoch gelobt – und die Schwierigkeiten (Feuergefahr!) ziemlich stiefmütterlich behandelt. Aber nicht umsonst sind mir bis dato hauptsächlich wassergekühlte Kraftwerks-Reaktoren ein Begriff gewesen.

    Wenn das Problem mit dem flüssigen Schwefel tatsächlich gelöst und die Na-S-Batterien irgendwann wirklich in Schnellladestationen zum Einsatz kommen sollten, wird man der Allgemeinheit wohl behutsam beibringen müssen, was sich in diesen “Zapfsäulen” verbirgt. Als Chemielehrerin bin ich gespannt :).

    • #3 wasgeht
      18. August 2015

      Wobei man den Amerikanern dort zu gute halten sollte, dass sie mit dem Stoff mehrere jahrzehnte Erfahrung haben.

      Nur weil man *mich* zur Zeit nicht mit NaK allein in einem Raum lassen sollte, heißt das nicht, dass das für alle Umstände gilt. Da liegt aber auch das Problem. Bei einzelnen Kernreaktor kann man sicher stellen, dass das Personal dort qualifiziert ist.

      Bei Batterien die dann zwangsweise massenhaft zum Einsatz kommen sollen ist das so nicht wirklich möglich.

  3. #4 John Sinclair
    18. August 2015

    Die Überschrift ist etwas irreführend, da im Text nirgendwo die NaS- mit den Li-Ionen-Batterien verglichen werden.
    Wieso es hier also (k)eine Alternative gibt, wird so nicht klar.

    Lese ich aus den beiden letzten Absätzen richtig heraus, dass die Kosten noch um zwei Größenordnungen (von 100 zu 1 €/kWh ) gesenkt werden müssen, damit Batterien ernsthaft als Speicher in Betracht gezogen werden können?

    • #5 wasgeht
      18. August 2015

      Die Kosten sind in dem Rahmen völlig OK, nur nicht für alle Anwendungen. Insbesondere nicht für Anwendungen, in denen man den Speicher nur 2-3 mal im Jahr auflädt und später wieder abruft.

  4. #6 Steppl
    19. August 2015

    Vielleicht tut es ja auch in Kohlenstoffdisulfid o. ä. gelöster Schwefel, obwohl die 80° dann schon wieder etwas zu warm sind.
    Es gibt aber doch noch ein paar andere potentielle Akkutypen, die die bisherigen ziemlich alt aussehen lassen könnten.

  5. […] Stil für die Speicherung von Netzstrom benutzt werden. Anders als etwa Batterien, über die ich schon geschrieben […]