Seit dieser Zeit ist die Eröffnungstheorie jedenfalls bei professionellen Spielern eine ewige Aneinanderreihung von “wenn ich das spiele, spielt der Gegner hier, also spiele ich lieber dort, damit er nicht da spielt ….”, die immer wieder durch diverse Moden verschiedener Spielweisen geht und über die Jahre zu einer großen Vielfalt geführt. Auch wenn es zu jedem gegebenen Zeitpunkt Eröffnungsvarianten gibt, die bis zum Erbrechen immer wieder gespielt werden, bis in die Fuseki-Welt wieder gnädiges Chaos Einzug hält … und irgendwann die nächste Mode kommt.
Diese Welt wird heute übrigens längst nicht mehr von Japanern dominiert. Es ist eine seltsame Parallele, aber gerade zur Zeit der Wirtschaftskrise der 1980er Jahre verlor Japan auch seine Stellung das Land mit den besten Go Spielern. Zuerst waren es Koreaner, die den Japanern in den 90er Jahren den Rang abliefen und seit dem neuen Jahrhundert kommen die besten Spieler wieder aus dem Land, in dem das Spiel erfunden wurde. Aus China.
Ganz abgesehen davon gibt es das Spiel natürlich auch im Rest der Welt, so auch in Deutschland, mit einem eigenen Go-Bund und einer Bundesliga. Dort spiele ich in der 4. Liga auf absolut mittelmäßigem Amateurniveau. Wer will, kann meine Spiele dort in dieser Saison jeden Monat auf Youtube verfolgen. Ich nehme sie auf und kommentiere meine Gedanken dazu beim Spielen.
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