Es gibt so manches Kapitel der Geschichte, das verschwindet. Nicht vollkommen. Nicht durch Verbot oder Zensur. Aber betretenes Schweigen hat den gleichen Effekt. Ein solches Kapitel ist der Krieg der USA gegen die Philippinen von 1899 bis 1902.
Über die Hintergründe kann sich jeder selbst informieren. (Wer englische Hörbücher mag, dem empfehle ich “The American Peril” von Dan Carlin, das derzeit noch kostenlos herunter zu laden ist.) Zu diesem Krieg gibt es diverse belegte Augenzeugenberichte und Aussagen von Beteiligten, die für sich selbst sprechen.
Von General Jacob H. Smith ist zum Beispiel folgendes überliefert:
“I want no prisoners. I wish you to kill and burn, the more you kill and burn the better it will please me. I want all persons killed who are capable of bearing arms in actual hostilities against the United States.”
“Ich will keine Gefangenen. Ich will, dass sie töten und brandschatzen – um so mehr, um so zufriedener wird es mich machen. Ich will das alle Personen getötet werden, die in der Lage sind Waffen in Angriffen gegen die Vereinigten Staaten zu tragen”
Ein Major fragte daraufhin, ab welchem Alter die Menschen getötet werden sollen. Antwort: 10 Jahre. (Der Major fragte nochmals präzise nach, der General bestätigte.)
General William Shafter:
“It may be necessary to kill half the Filipinos in order that the remaining half of the population may be advanced to a higher plane of life than their present semi-barbarous state affords.”
“Es mag nötig sein, die Hälfte aller Filipinos zu töten, damit die verbleibende Hälfte der Bevölkerung auf eine höhere Ebene des Lebens fortschreiten kann, als es ihr derzeitger halb-barbarische Zustand möglich macht.”
General James Bell in der New York Times, im Mai 1901:
“One-sixth of the natives of Luzon have either been killed or have died of the dengue fever in the last few years. The loss of life by killing alone has been very great, but I think not one man has been slain except where his death has served the legitimate purposes of war. It has been necessary to adopt what in other countries would probably be thought harsh measures.”
“Ein Sechstel der Ureinwohner von Luzon [Anm: die größte Insel der Philippinen] wurden entweder getötet oder sind in den letzten Jahren an Dengue Fieber gestorben. Die Verluste allein durch Tötung waren sehr groß. Aber ich denke, dass kein Mann getötet wurde, dessen Tod nicht einem legitimen Zweck der Kriegsführung diente. Es war nötig Maßnahmen zu ergreifen, die in anderen Ländern wahrscheinlich als Harsch empfunden würden.”
Ein Senator merkte an, dass die grassierende Epidemie wahrscheinlich aus der vorherrschenden Hungersnot resultierte.
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