(Auch dieser Artikel ist heute auf Golem.de erschienen. Hier gibt es, wie immer, den “Director’s Cut”.)
Als Elon Musk 2013 sein Hyperloop Konzept zum Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahn zwischen San Francisco und Los Angeles vorstellte, hat er gesagt, dass er keine Firma gründen würde, die dieses Konzept umsetzen wird. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten mit Hilfe seiner Firma SpaceX einen Entwicklerwettbewerb auszurufen. Es geht um die Entwicklung des besten Fahrzeugs, das in der beinahe-Vakuumröhre fahren soll. Jetzt wurden konkrete Konstruktionspläne für die 1,6km (eine Meile) lange Teststrecke veröffentlicht.
Maximale Flexibilität
Damit die Wettbewerber möglichst viel Spielraum bei der Entwicklung ihrer Fahrzeuge haben, wird die Teststrecke sehr flexibel ausgelegt sein. Der Druck in der Röhre soll, je nach Wunsch, auf bis zu 0,14% des normalen Luftdrucks abgesenkt werden. Es ist also kein echtes Vakuum, aber genau das ist auch das Konzept der Hyperloop. So können die Pumpen den kleinstmöglichen Druck innerhalb von 15-20 Minuten erreichen.
Die Strecke an sich ist eine 1,80m große Stahlröhre mit 1,8cm dicken Wänden. Der untere Teil der Röhre wird mit Beton ausgefüllt, so dass eine etwa einen Meter breite, ebene Fläche entsteht. Diese Fläche wird mit Aluminium ausgelegt und mit einer Aluminiumschiene in der Mitte versehen. Es bleibt ganz den Wettbewerbern überlassen, ob die Fahrzeuge nun mit Rädern über die Fläche fahren, auf einem Luftkissen schweben oder Wirbelstörme in den Platten induzieren und sich durch magnetische Levitation vom Boden fern halten.
Die Schiene in der Mitte dient hauptsächlich zum Bremsen, kann aber auch benutzt werden um die Spur zu halten, wenn das Fahrzeug dafür nicht die Außenwände der Röhre benutzt. Sollte es mit dem Bremsen einmal nicht klappen, gibt es am Ende der Stecke eine 3,6m lange Strecke mit Schaumstoffpolsterung geben um solche Irrläufer abzufangen.
Starthilfe für alle
Was diese Hyperloopteststrecke noch nicht haben wird, sind die elektrischen Linearmotoren im Boden. Die Wettbewerber müssen also entweder eine andere Form der Beschleunigung benutzen oder angeschoben werden. Dazu stellt ihnen SpaceX bei Bedarf ein eigens entwickeltes Fahrzeug auf Rädern zur Verfügung, die den Kapseln den nötigen Schwung geben soll. Für die Wettbewerber wird es eine Maximalgeschwindigkeit am Ende der 240m Beschleunigungsstrecke geben, damit die leichteren Kapseln keinen unfairen Vorteil haben. Aber noch haben sich die Veranstalter dort nicht festgelegt.
Laut Zeitplan (hier im pdf) soll die Strecke nächstes Jahr pünklich zum Wettbewerb im Juni fertig sein. Die Vorstellung der ersten Wettbewerbsentwürfe ist für Ende Januar in Hawthorne geplant. Allerdings war dieser Termin ursprünglich für Mitte Januar vorgesehen, mit leichten Verzögerungen ist im Zeitplan also durchaus zu rechnen.
Neben diversen Preisen verspricht SpaceX den Gewinnern “The coolest trophy in history (seriously)”.
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