Man kann es ja gut verstehen, wenn niemand mehr Regen oder sogar Schneeregen oder Schnee sehen kann. Darum an dieser Stelle wieder eine Aktualisierung über die Frage, warum sich denn der Frühling einfach nicht zeigen will.

Prinzipiell ist bisher alles so gekommen, wie es auch am 11. Februar bereits gut von den Modellen gezeigt worden war (ich berichtete). Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem die Zirkulation in den höheren Luftschichten, und wie unglaublich eingefahren diese ist, soll ein Vergleich demonstrieren.

Wir sehen hier wieder das Mittel aus mehreren Berechnungen, so genannten Ensemble-Members, gerechnet vom gleichen Termin mit unterschiedlichen Anfangsbedingungen. Durch diese Methode sollen natürliche Unsicherheiten widergespiegelt werden. Im Ensemble-Mittel erkennt man dann meist eine ungefähre Verteilung der Rücken (Bereiche, in denen die wärmere Luft nordwärts schiebt) und Tröge (das Gegenteil). Auch ein Mittel des Bodendrucks kann man hier zeigen.

Was ich demonstrieren möchte, ist ein Vergleich der Höhenströmung zwischen dem 17. und 26. März 2009. Farblich dargestellt ist die Höhe der Fläche, auf der ein Luftdruck von 500 hPa herrscht. Sie liegt in kalter Luft niedriger als in warmer. Die weißen Linien zeigen das Mittel der Bodendruck-Prognose:

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Ensemble-Mittel der Höhe der 500 hPa-Fläche. Links für den 17., rechts für den 26.03.2009. Quelle: Wetterzentrale

Wie man sieht, ist die Lage komplett eingefahren. Nach wie vor befindet sich über dem mittleren Ostatlantik bis hin nach Südwesteuropa die warme Luft, während wir sozusagen in der Kniekehle liegen: die kalte Luft liegt immer in der Nähe.

Statt wärmer könnte es sogar zwischendurch noch einmal kälter werden, man beachte in der rechten Abbildung, wie uns die blauen Flächen aus Skandinavien kommend näher rücken. Hier ist immer noch Potenzial für ein paar kurze weiße Überraschungen vorhanden.

Von durchgreifendem Frühling kann also im März 2009 keine Rede sein. 

[Update 13. März 2009]: Wirklich nicht? Mittlerweile zeigen die Modelle guten Chancen dafür an, dass uns die mildere Luft zusammen mit Hochdruckwetter zumindest freundliche Tage zaubert, wenn auch nicht übermäßig warme.

Kommentare (1)

  1. #1 Joachim Bovier
    März 17, 2009

    Kräht der Hahn auf dem Mist, ändedrt sichs Wetter oder nicht.

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