Die hoch gelobte Website Medien-Doktor hat sich die Beurteilung der Qualität wissenschaftsjournalistischer Artikel in der Presse zur Aufgabe gemacht. Anhand definierter Kriterien werden die Artikel dort mit Null bis fünf Sternen ausgezeichnet. Marcus Anhäuser, leitender Redakteur bei Mediendoktor und ebenfalls Blogger hier auf ScienceBlogs, kann das alles besser und ausführlicher erklären.

Der Mediendoktor ist auf Themen aus der Medizin fokussiert und selbst dort kann das Gutachterteam niemals alle Artikel untersuchen, bei denen es sich lohnen würde, eine Beurteilung zu erstellen. Zudem sind durch die jüngsten und begrüßenswerten Entwicklungen der Seite – hin zu einer Art deutschem Science Media Center – womöglich weitere Kapazitäten gebunden, so dass dort leider nur unregelmäßig neue Beurteilungen von Artikeln erscheinen.

Ich habe mir vorgenommen, hier im Blog auch hin und wieder auf das einzugehen, was online über Wissenschaft publiziert wird. Im Unterschied zu einer möglichst unvoreingenommenen Beurteilung der Artikel nach festen Regeln, wie es der Mediendoktor vormacht, greife ich hier einfach subjektiv Teilaspekte heraus, und versuche zu klären was missverständlich ist und weiterführende Informationen zu liefern, wo ich diese gerade parat habe.

Doch genug der Vorberichterstattung. Der Artikel meiner Wahl erschien vorgestern im SpiegelOnline, es ging um die Frage, ob Fleischkonsum ernährungswissenschaftlich geboten ist oder nicht. Diese Frage soll gar nicht der zentrale Gegenstand des Blogposts hier werden, sondern eher ein kleiner Randaspekt des SpOn-Artikels, der so aber in vielen populärwissenschaftlichen Artikeln falsch gemacht wird. Der Autor schreibt, Fleisch böte eine Eiweißquelle, die das Gehirnwachstum positiv beeinflusste.

Fleisch ist keine Eiweißquelle, Fleisch enthält gar kein Eiweiß.

Was der Autor meint, sind Proteine. Fleisch besteht zu einem guten Teil aus Proteinen. Eiweiß kommt in Eiern vor, es umgibt den Dotter und es enthält ebenfalls Proteine, zu rund 10%. Etwa 90% sind Wasser. Das Hauptprotein von Eiweiß heißt Ovalbumin, die Hauptproteine in Muskelfasern (Fleisch) heißen Aktin (Bild Mitte) und Myosin (Bild oben).

Die Nutzung von Eiweiß als Proteinersatzwort ist weit verbreitet. Nicht nur in Artikeln auf Spiegel Online, auch auf Lebensmitteletiketten mit Nährwertinformationen ist von Kohlenyhdraten (richtig), Fetten (richtig) und Eiweiß die Rede, wo Proteine gemeint sind. Warum schrecken Journalisten davor zurück das Wort “Protein” in die Feder zu nehmen? Selbst in Realschullehrplänen der Mittelstufe ist von Proteinen die Rede.

Der Grund für meine Wortklauberei ist, dass der Eiweiß-Euphemismus die Zusammenhänge vernebelt. Proteine sind an allen Funktionen der Zelle beteilig, sie sind auf der DNA codiert. Proteine regulieren die Zellteilung, geben Stabilität, sind für Transportvorgänge verantwortlich, bilden Muskeln (Aktin und Myosin), Haare sind aus Proteinen (Keratine) und manche Proteine sind sogar damit beschäftigt andere Proteine in ihre Bestandteile, also in Peptide oder gleich in einzelne Aminosäuren, zu zerlegen. Diese sogenannten Proteasen sind unter anderem im menschlichen Magen und Verdauungstrakt aktiv. Womit wir wieder beim Artikel in Spiegel Online wären. Der Autor schreibt:

Zwar kann unser Verdauungstrakt tierische Eiweiße besonders leicht verwerten, weil ihre Aminosäurenstrukturen den unsrigen ähneln. Doch durch eine Kombination von Eiern, Molkereiprodukten und pflanzlichen Lebensmitteln – wie etwa Kartoffeln und Quark oder Ei und Soja – werden wir mit Eiweißen versorgt, die in ihrer Verwertbarkeit nicht nur dem Fleisch ähnlich, sondern ihm sogar überlegen sind. Unser Stoffwechsel kann sie noch leichter verarbeiten.

Den Proteasen ist herzlich egal, ob es sich um pflanzliche oder tierische Proteine handelt, die sie da proteolytisch spalten. Im sauren Milleu des Magens werden (fast) alle Proteine gleich denaturiert und anschließend abgebaut. Eine überlegene Verwertbarkeit pflanzlicher Proteine gibt es dabei mit Sicherheit nicht.

Abbildungen aus der Protein data bank: Myosin oben, Aktin-Filament in der Mitte

Kommentare (30)

  1. #1 Dr. Weihnachtswebbaer
    11. Dezember 2012

    Populärwissenschaftliche Artikel nicht nur der SPOn-Baureihe haben ja oft auch eine Message – und entsprechen gelegentlich nicht der Datenlage.

    Danke für Ihre Rezension und schon einmal schöne Weihnachtstage!
    MFG
    Dr. Wwb

  2. #2 Manuel
    London
    11. Dezember 2012

    Oh da hast du ein Thema aufgegriffen was mich schon ewig aergert! Diese Pseudowissenschaft im Ernaehrungsbereich nimmt in letzter Zeit kuriose Ausmasse an. Auch in Sportlerzeitschriften wird soviel wirklich Falsches geschrieben das man sich fragt ob die Autoren je ihre Artikel von einem Fachfremden (vieleicht einem Biologen/Chemiker/etc) einmal gegengelesen haben lassen.

  3. #3 Dagda
    11. Dezember 2012

    Im sauren Milleu des Magens weden (fast) alle Proteine gleich denaturiert und anschließend abgebaut. Eine überlegene Verwertbarkeit pflanzlicher Proteine gibt es dabei mit Sicherheit nicht.

    Hm ja stimmt, aber was der Spon-Autor wahrscheinlich meint ist die biologische Wertigkeit. Und da ist Ei und Kartoffel ziemlich klar besser als nur Fleisch.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Wertigkeit

  4. #4 Tobias Maier
    11. Dezember 2012

    Dagda,
    das ist ein einigermaßen seltsamer Wikipedia-Eintrag, aber der Autor hat ihn wahrscheinlich als Vorlage beim anfertigen seines Artikels benutzt. Zunächst sind Kartoffeln hauptsächlich ein Lieferant von Kohlenhydraten, ihr Proteinanteil liegt bei etwa 10% von dem von Rindfleisch.

  5. #5 Fliegenschubser
    11. Dezember 2012

    Das Konzept der biologischen Wertigkeit ist mir ein wenig suspekt. Nach Lektüre des Wiki-Artikels trau ich mich nicht zu entscheiden, ob ich das logisch, sinnvoll oder als überflüssige Spielerei betrachten soll. Als Quelle ist dort der Löffler angegeben. Ich werde daher mal auch mal ein Biochemielehrbuch meines Vertrauens (Stryer) zu Rate ziehen. Bevor ich dazu nicht mehr weiß, erlaube ich mir mal keine Meinung.

    Ansonsten ein schöner Artikel, gerne mehr davon!

  6. #6 MJ
    11. Dezember 2012

    Ja, aber in Realschullehrplaenen ist auch von Eiweiß(en) die Rede. Ich habe bei Springer den Begriff eignegeben, und der Begriff findet wohl in der akademischen Literatur seine Anwendung, und zwar nicht als Eiklar:

    https://link.springer.com/search?query=Eiwei%C3%9F

    Das meiste ist alt (aber es ist ja auch deutsch), aber beiweitem nicht alles. Gibt es irgendeine Art formelle oder auch nur informelle Richtlinie, dass das Wort nun nicht mehr in dem Sinn verwendet werden soll?

    Ein sehr oberflaechlicher Eindruck meinerseits: ich habe ein paar deutschsprachige Lehrbuecher uber google books und die “look inside” bei amazon auf den Begriff untersucht. Chemiker scheinen “Protein” zu bevoreugen – das Biochemie-Einfuerhungslehrbuch von Loeffler etwa gibt keinen treffer fuer “Eiweiß”. Dahingegen verwenden eher medizinisch oder ehrnaehrungswissenschaftlich ausgerichtete Lehbuecher den Begriff, wie in “Eiweißmangel”, “tierisches Eiweiß” durchgehend.

    Ist es nicht einfach moeglich, dass hier eine Tendenz besteht, den Begriff “Protein” zu verwenden, wenn man eher an Eigenschaften itneressiert ist, die den molekularen Bereich (direkt) betreffen (wie Struktur, Funktion etc.), und hier einfach nur ein Fach-Bias im Jargon vorliegt, und nicht eine Falschanwendung des Begriffs? Bzw. auch nur eine unuebliche Anwendung im Bereich der Lebenmittelwissenschaften?

  7. #7 CM
    11. Dezember 2012

    Wir sind uns hier wohl (fast) alle eing, daß mancher Artikel über Wissenschaft nur so vor Fehlern strotzt. Und auch dieser SPON-Artikel hat manche,

    Dennoch: In unserer Sprache gibt es Homonyme und Synonyme. Sie werden auch im wissenschaftlichem Kontext eingesetzt – nicht zuletzt “klauen” Wissenschaftler untereinander Wörter. Biologen sind keine Ausnahme.

    Eiweiß? Protein? Mir egal …

  8. #8 Tobias Maier
    11. Dezember 2012

    Ich denke, dass die Benutzung unterschiedlicher Begriffe für ein und das selbe nicht dem Verständnis dient und es erschwert, Zusammenhänge zu verstehen. Ich glaube, ich schlage “Eiweiß” als Unwort des Jahre vor.

  9. #9 MJ
    11. Dezember 2012

    Warum dann nicht “Protein” als Unwort des Jahres vorschlagen? Per se wohnt dem Begriff keinerlei Bedeutung inne, die einen Vorteil gegenueber “Eiweiß” haette (ausser, dass “Protein” naeher am Englischen ist, aber das ist hoechstens ein meta-Vorteil). In jedem Kontext, in dem “Protein” verwendet wird, kann man ohne Informationsverlust auch “Eiweiß” hernehmen (die Gefahr, dass man das mit Eiklar verwechselt ist im Kontext wohl verschwindend). Es ist doch voellig egal, ob man “Eiweiß”, “Protein”, oder “sz(–sdhxop” nimmt. Mir ist voellig unklar, inwiefern die Verwendung des Begriffs “Protein” irgendwelche Zusammenhaenge besser zeigen sollte ale ein beliebiger anderer Begriff, sofern im Kontext keine Verwechslungsgefahr besteht. Was ist an folgender Passage irgendwie weniger klar als im originalen Blog-Text?:

    “Eiweiße sind an allen Funktionen der Zelle beteilig, sie sind auf der DNA codiert. Eiweiße regulieren die Zellteilung, geben Stabilität, sind für Transportvorgänge verantwortlich, bilden Muskeln (Aktin und Myosin), Haare sind aus Eiweißen (Keratine) und manche Eiweiße sind sogar damit beschäftigt andere Eiweiße in ihre Bestandteile, also in Peptide oder gleich in einzelne Aminosäuren, zu zerlegen.”

    Klingt etwas bloed (wohl, weil in diesem Kontext offenbar eher der Begriff “Protein” verwendet wird), aendert aber weder etwas and Inhalt, noch an Klarheit.

    Uebersehe ich etwas, oder handelt es sich um eine reine Konventionsfrage, in der eben einfach verschiedene Konventionen in verschiedenen Fachbereichen vorherrschen, von denen objektiv keine “falsch” oder “richtig” in einem stringent argumentierbaren Sinne ist?

  10. #10 WolfgangM
    11. Dezember 2012

    also im Pschyrembel 257. Auflage steht folgendes:

    Eiweiße: (engl) proteins; sog Eiweißkörper; zu den wichtigsten Bestandteilen lebender Organismen gehörende, außschließl. od.vorwiegend aus Aminosäuren aufgebaute Naturstoffe….Es folgt dann noch die Prim, sek, tertiär und quartärstruktur und die Einteilung in globuläre und fibrilläre Eiweiße.

    Dann kommt Bedeutung von E im Organismus va. als
    1.Enzyme
    2.Hormone
    3.Stütz- und Gerüsteiweiße
    4.Strukturproteine
    5. Plsmaproteine
    6 Transportproteine etc pp

    Von Hühnereiweiß steht da jedenfalls nichts.
    Aus diesem Grund kann man sehr wohl Proteine als Eiweiße bezeichnen, auch wenn Tobias meint dass das nicht das Gelbe vom Ei sei.

  11. #11 WolfgangM
    11. Dezember 2012
  12. #12 Tobias Maier
    11. Dezember 2012

    Eiweiß enthält etwa 40 verschiedene Eiweiße?

    Du sagst doch auch nicht “Brote” wenn du Kohlehydrate meinst (die “Broteinheit” ist seit 2010 offiziell abgeschafft).

  13. #13 dagda
    11. Dezember 2012

    @tobias
    Ja und? Kartoffeln enthalten Protein, bzw Aminosäuren und es gibt ja davon mindestens drei sorten essentielle, nichtessentielle und solche die in stoffwechsel keine grosse rolle spielen. Sorte daher gibt es wertvoller und weniger wertvolles Protein. Das kann man versuchen zu quantifizieren.

  14. #14 MJ
    11. Dezember 2012

    Ja, Eiweiß enthaelt Eiweiße. So wie Fett (etwa Schweinefett) Fette enthaelt. Daran ist nichts seltsam.

    Was auch immer die Kritik ist, es ist ganz offensichtlich und einfach nachweisbar, dass der Begriff “Eiweiß” im akademischen Bereich verwendet wird – und zwar weder fuer “Eiklar” nocht informell in der Kaffeepause, sondern in Papers (und Lehrbuechern). Der Spiegel-Autor hat den Begriff in diesem Sinne voellig korrekt verwendet.

    Aehnliches betrifft die “biologische Wertigkeit”. Ob der Wikipedia-Eintrag seltsam ist, sei dahingestellt. Eine auch nur oberflaechliche Suche in Journals und Lehrbuechern zeigt, dass es ein in den Ernaehrungswissenschaften relevantes Konzept ist (bzw “biological value”). Und die Resorption von Proteinen aus Nahrungmitteln von deren Zusammenseztung abhangt, und nicht nur von strukturellen Eigenschaften der einzelnen Proteine (das ist keine Frage von Glauben, wenn es sich zeigen laesst, und sich daruber zu mokieren, anedert es nicht). Und offenbar macht dies in diesem Zusammenhang die Unterscheidung von tierischen und pflanzlichen Eiweißen nuetzlich. Die Konzentration auf rein strukturelle oder chemische Eigenschaften individueller Proteine verstellt einem eher die Sicht auf solche Effekte, was wiederum ein Argument fuer die Beibehaltung des Begriffs Eiweiß ist, weil hier offenbar ein subtiler, aber relevanter Unterschied ist.

    Die Kritik bricht letztendlich darauf herab, dass der Autor das Wort “Eiweiß” nicht mag und ein Konzept aus den Ernaherungswissenschaften weder gekannt, noch recherchiert hat.

  15. #15 Dagda
    11. Dezember 2012

    Was @MJ schreibt

    Ich sollte nicht auf meinem Handy kommentieren.

  16. #16 Tobias Maier
    11. Dezember 2012

    Im Englischen würde man glaube ich we agree to disagree sagen.

  17. #17 Marcus Anhäuser
    https://scienceblogs.de/plazeboalarm/
    11. Dezember 2012

    Ich danke mal für die Blumen zum Medien-Doktor. Da verbietet sich natürlich jede Kritik 😉

  18. #18 Dagda
    11. Dezember 2012

    @Tobias Meier
    Worin genau?
    Das der Artikel so wie er geschrieben wurde zumindest unglücklich und uneindeutig formuliert wurde?
    Oder das Eiweiß ein genauso gutes Wort für Protein ist wie Protein?
    Oder das Proteine eine unterschiedliche biologische Wertigkeit (für den Menschen) haben?

  19. #19 Tobias Maier
    11. Dezember 2012

    Ich finde, dass Eiweiß ein unpassender Begriff ist, wenn Protein gemeint ist. Du, MJ, WolfgangM, der Pschyrembl und die Lebensmittelchemiker sind da anderer Meinung.

  20. #20 Dagda
    11. Dezember 2012

    @ Tobias Maier
    Hm Protein ist der Terminus technicus. Allerdings scheint Eiweiß umgangssprachlicher zu sein. Daher kann ich es nachvollziehen dass man eher Eiweiß als Protein in einem Laienartikel gebraucht. Und wenn man damit anfängt wo hört man auf? “Fette” was meint man damit?

  21. #21 Tobias Maier
    11. Dezember 2012

    Nochmal zur “Wertigkeit”: Es wäre tatsächlich interessant mal zu untersuchen, wie die Aminosäureverteilung aussieht in unterschiedlichen Lebensmitteln mit relevant hohem Proteinanteil und zu ermitteln, welches das “wertigste” ist, also welches Nahrungsmittel den höchsten Anteil essentieller Aminosäuren aufweist.

  22. #22 Dagda
    11. Dezember 2012

    @ Tobias Maier
    Da gibt es Untersuchungen zu: Der laut Wikipedia aktuell beste Score ist der hier:
    https://en.wikipedia.org/wiki/PDCAAS
    https://en.wikipedia.org/wiki/Biological_value

    Ich hab mich nie wirklich damit beschäftigt und hab das nur im Studium mal gehört. Daher kann ich da nicht viel mehr zu sagen.

  23. #23 Marcus Anhäuser
    https://scienceblogs.de/plazeboalarm/
    12. Dezember 2012

    eine Anmerkung noch: der Medien-Doktor ist nicht auf dem Weg zu einem Science Media Center. Die Recherchehilfe, die wir anbieten, betrifft immer nur ganz konkrete Projekte/Themen/Artikel/Beiträge einzelner Personen/Autorenteams o.ä.. Ein Science Media Center würde wohl eher die großen Themen beackern, dafür Hilfsmaterialien allgemein zur Verfügung stellen und im Falle bevorstehender größerer Themen/Paper/Ankündigungen Informationen einholen und allen zur Verfügung stellen.

    Das wäre schon ein wichtiger Unterschied, vielleicht kannst Du oben im Beitrag hier runter verlinken, damit der Unterschied klar wird.

  24. #24 Tobias Maier
    12. Dezember 2012

    Danke für deinen Hinweis Marcus, ich habe den Text oben wie folgt geändert: hin zu einer Art deutschem Science Media Center
    Wikipedia schreibt zur Funktion eines Science Media Centers: In order to promote more informed science in the media, the Centre’s main function is as a service to journalists, providing background briefings on current scientific issues and facilitating interviews with scientists
    Das ist genau das, was ihr anbietet:
    Medien‐Doktor PRO ist ein neuer Service, bei dem das Medien-Doktor Team freie Journalisten ebenso wie Redakteure bereits bei der Recherche medizinjournalistischer Themen unterstützt. […] Wir führen dann eine – für Sie kostenfreie – Vorab-Recherche für Sie durch: Wer könnten geeignete Experten sein? Wie ist die Studienlage? Was ergibt ein erster Faktencheck?[…]

  25. #25 WolfgangM
    12. Dezember 2012

    Die Diskussion Eiweiß versus Proteine zeigt ja eigentlich nur, dass es sinnvoll wäre standard terms zu generieren.

    In der vielsprachigen EU wurde das beispielsweise von der Europäischen Pharmakopoiea gemacht.

    Standard Terms Pharmaceutical dosage forms Routes of administration, containers.

    Da wurde ja der Impfstoff Rotarix von GSK zugelassen mit der Bezeichnung Spritze für das behältnis in dem das Lösungsmittel für den lyophilisierten Impfstoff war. Dieser war in einem “vial”. Das Ganze gelöst wieder aufgezogen in der Spritze und oral verabreicht. Und das war das Problem, was macht Arzt mit Spritze Nadel drauf und injizieren- logo. Und da mußte flugs das Verpackungsmaterial geändert werden jetzt steht nicht mehr Spritze drauf sondern oraler Applikator- was es ja auch ist.
    Und in den standard terms gibts auch nur die Injektionsnadel obwohl in Krankenhäusern diese regelmäßig in Kanülenboxen gelagert werden, nur sind Kanülen eben “Administration device, tubular with a conical tip used for the application of semi-solid pharmaceutical forms.

    Und solange es noch solche Verwirrungen gibt kann auch mal etwas danebengehen- so wie bei Rotarix wo der orale Lebendimpfstoff injiziert wurde.

  26. #26 Tobias Maier
    12. Dezember 2012

    Danke, Dagda,
    Der PDCAAS Score kommt dem schon nahe. Das ist natürlich trotzdem ein relativer Wert, der den Proteinanteil im Lebensmittel nicht berücksichtigt.

  27. #27 Marcus Anhäuser
    https://scienceblogs.de/plazeboalarm/
    13. Dezember 2012

    @Tobias
    “Das ist genau das, was ihr anbietet.”
    Nicht ganz: Beides ist ein Service für Journalisten, wir bieten aber keine Hintergrundgespräche zu “current scientific issues” an. Da würden dann ja mehrere Journalisten dran teilnehmen, zu einem größeren, aktuellen Thema.

    Bei uns geht es ganz konkret um individuelle Geschichten, auch einer einzelnen Lokalredaktion bzw. eines einzelnen Journalisten. Ein Science Media Center “bedient” in der Regel Journalisten als ganzes, durch Bereitstellung von Informationen (z.B. durch Hintergrundgespräche, Infopakete, Primer, Expertenkontakte).

    Natürlich gibt es Überschneidungen, weil beides versucht Journalisten bei der Arbeit zu unterstützen.

    Abgesehen davon, dass es bei uns natürlich nur um Medizin geht und nicht um “Science” generell.

    Aber: Science Media Center ist gerade in der Diskussion, Infos dazu findest Du hier bei der WPK

    https://www.wpk.org/aktuelles/details/science-media-center-deutschland.html

    und Kritik daran hier bei der TELI:
    https://www.teli.de/blog/?p=2108

  28. #28 Tobias Maier
    13. Dezember 2012

    Danke Marcus,
    ich bin mir bewusst, dass derzeit eine Debatte über ein Science Media Center geführt wird, daher habe ich deinen Artikel auf Mediendoktor auch aufgegriffen und damit in Verbindung gebracht.

    Halten wir fest: Ihr bietet eine Service an, der so auch von einem Science Media Center angeboten werden könnte. Ob und wie der Service angenommen wird, kann ein Indikator dafür sein, ob eine Science Media Center Sinn macht.

  29. #29 Marcus Anhäuser
    13. Dezember 2012

    Ja, kann man so sehen.

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