Für die meisten Menschen, die regelmäßig die ScienceBlogs lesen klingt es trivial: Wer, wie, wo über Wissenschaft berichtet, hat sich in den letzten Jahren verändert. Zeitungsberichte, Fernsehreportagen, Radiointerviews und der Tag der offenen Tür wurden durch Blogs, soziale Medien, online Foren, Podcasts, selbst produzierte Videos, Science Slams, und so weiter ergänzt und erweitert. Die veränderte…
Vor einiger Zeit habe ich folgenden Satz gelesen: “Eine Karriere in der Wissenschaft ist kein Sprint, sondern ein Marathon”. Klingt oberflächlich richtig. Wer in der Wissenschaft erfolg haben will, muss Scheuklappen anlegen, Gas geben, und vor allem ausdauernd sein. Bei einem Volksmarathon kommen im Durchschnitt rund 80% der Starter im Ziel an, und wer ausreichend…
Gestern hatte ich einen Rückfall. Den ersten seit zwei Jahren, seit ich nicht mehr als Postdoc arbeite, sondern selbstständig bin. Ich bin eingeladen worden, der Verteidigung einer Doktorarbeit beizuwohnen, mein Funktion ist die des externen Herausforderers. Ich muss mir also die Dissertation des Kandidaten gründlich durchlesen, und mir Fragen überlegen, die ich bei der Disputation…
Als kleiner Nachschlag zu meinem gestrigen Artikel über die Probleme in der akademischen Welt, insbesondere in Bezug auf Doktorandinnen und Postdocs, die möglicherweise die Hoffnung treibt, wenn sie nur genug Zeit und Energie investieren, es doch möglich sein sollte, einen Job im akademischen Betrieb zu ergattern. Die hier eingebundene Grafik (Klick darauf vergrößert sie) zeigt…
Wenige aktive Wissenschaftler werden behaupten, dass derzeit mit dem akademischen System so weit alles in Ordnung ist. Die Probleme sind vielschichtig. Die prominenteste Kritik bezieht sich aktuell vor allem aber auf das Publikationswesen. So hat Nobelpreisträger Randy Scheckman letztes Jahr im Dezember einen Artikel im Guardian publiziert, in dem er Open Access Publishing propagiert und den…
Wie sieht es denn eigentlich aktuell mit dem Plagiatsverfahren zur Doktorarbeit von Norbert Lammert aus? Laut Spiegel online dauert die Vorprüfung an der Uni Bochum noch an. Um eine mögliche Befangenheit der Prüfer zu vermeiden würde laut WAZ eine externe Prüfung angestrebt, da Lammert Honorarprofessor an der Ruhr-Uni sei. Während die offizielle Seite sich noch in…
Annette Schavan bekommt offiziell ihren Doktortitel aberkannt und Boris Becker spricht aus, was außerhalb des akademischen Betriebs viele denken: “Bin ich froh, dass ich keinen Doktortitel habe”. Diejenigen, die einen haben sind froh, nicht prominent zu sein, sonst ginge es Ihnen wohl auch bald an den Kragen. Gibt es überhaupt Doktorarbeiten (in den meisten Fällen…
John Gurdon, Nobelpreisträger 2012 für Medizin und Physiologie zusammen mit Shin’ya Yamanaka, war offenbar nicht besonders gut in der Schule. Hier ein Ausschnitt aus seinem Zeugnis als er 16 Jahre alt war. Sein Biologielehrer hatte wenig Hoffnung. Besonders schön, wie ich finde: …several times he has been in trouble, because he will not listen, but…
“Hi, this is Suzanne Beveridge, you might remember me, we met at the EMBO meeting. I quit my job at EMBO and I am now a freelance leadership and career coach“. So oder so ähnlich begann ein dreißigminütiger Telefonanruf, der mich vor einigen Wochen im Labor erreichte.
Berufliche Krisen sind vielleicht nicht die beste, jedoch hinreichende Bedingungen für Kurswechsel. Auch ich durchlebe eine solche, die sich sich mit der Einsicht zusammenfassen lässt, dass ich nach zehn Jahren Vollgas in der Wissenschaft immer noch keinen festen Boden unter den Füßen spüre und meine beruflichen Perspektiven aktuell nicht über das hinaus gehen, was ich…
Es gibt eigentlich nur zwei Wege als Postdoktorand an einer akademischen Einrichtung zu enden. Man muss entweder die Wissenschaft sehr lieben und außgesprochen frustrationstolerant sein – oder man ist einigermaßen intelligent, hat aber noch nie bewusst eine Karriereentscheidung getroffen.
Wie sehen Doktoranden die Chefin? Wie fühlen sich Postdocs? Für technische Angestellte gleicht der ganze Betrieb einem Kindergarten. Matus Sotak (@biomatushiq) hat eine witzige und wohl auch wahre Grafik erstellt, die das hierarchische Beziehungsgeflecht im Wissenschaftsbetrieb – illustriert als Matrix-Diagramm.
Vielen Postdocs bleibt hochausgebildet und nach Jahren im Labor nur die Möglichkeit, dem Wissenschaftsbetrieb den Rücken zu kehren. In einer Kolumne in der aktuellen Ausgabe von Nature plädiert Jennifer Rohn für eine Aufstockung der unbefristeten Stellen für Wissenschaftler nach der Promotion. Wie realistisch ist dieses Szenario?
Mein letzter Artikel über die prekären Arbeitsverhältnisse unter denen Wissenschaftler leiden hat offensichtlich einige Kollegen in eine Sinnkrise gestürzt. Siehe dazu den Twitter-Screenshot von oben und auch die recht düster ausgefallenen Kommentare. Nicht mal die Journalistin, der ich ja eigentlich geantwortet habe, hat sich wieder gemeldet.
Ich bin von einer Journalistin angeschrieben worden. Sie recherchiert für einen Beitrag die “mitunter prekären Arbeitsverhältnisse” der Wissenschaftler. Hier ihre Anfrage im Wortlaut und meine doch recht düster ausgefallene Antwort. Ist es tatsächlich so schlimm wie es klingt oder ist das nur Jammern auf hohem Niveau? Ich wäre für relativierende oder bestätigende Kommentare unten dankbar…