Ich hatte bei der Rezension versprochen, weitere Experimente etwas genauer auszuführen. Ähm, das möchte ich jetzt endlich nachholen.
Etwa aus dem Jahr 1965. Prof. Harold Garfinkel, Prof. für Soziologie hat sich extrem unbeliebt gemacht, bzw. seine Studenten. Als Hausaufgabe sollten sie bei normalen Unterhaltungen darauf bestehen, dass ihre Gesprächspartner ihre Aussagen präzisieren. (Die Auflösung, dass dies ein Experiment war, musste natürlich erst nachher erfolgen).
Aus einem
“-Hallo, wie gehts Dir?” wurde dann
-“Wie es mir geht in Bezug worauf? Meine Gesundheit, meine Finanzen…”
-“Hör zu, ich versuchte nur höflich zu sein. Wenn ich ehrlich bin, ist es mir völlig egal, wie es Dir geht.”
Mit ähnlichen Experimenten zeigte der Prof seinen Studenten, wie sehr die Kommunikation auf schwammigen Ungenauigkeiten beruht – und gerade deswegen funktioniert. Genaueres Nachfragen oder genaues Formulieren wirkt unnatürlich.
Bei einem anderen Versuch etwa sollten die Studenten so tun, als wären sie nur Untermieter. Das absichtliche Brechen von Konventionen, kulturellen Regeln wird in den USA seit dem als “garfinkeln” (garfinkling) bezeichnet.
Irgendwie muss ich die ganze Zeit an Loriot denken….
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