Pünktlich zum Fest der Podcast, einen Tag früher. Heute mal was eigenes: Neben dem Wimp-Artikel und den Bakterien mit Pferdestärken möchte ich auf einen Artikel des Guardian hinweisen, in dem der Autor Insiderwissen vom Klimagipfel mit uns teilt – er war Teil einer der Delegationen und saß im gleichen Raum mit den Regierungschefs.
Die “eigene” Geschichte zuerst: Mark Lynas verdient eigentlich einen Preis für eine Story, die er für den Guardian geschrieben hat. Er war als Teil einer Regierungsdelegation mit im Raum, als die Regierungschefs vezweifelt versuchten, noch einen Kompromiss beim Klimagipfel auszuhandeln. Und er benennt sehr deutlich den Schuldigen am Scheitern: China.
“.. But I saw Obama fighting desperately to salvage a deal, and the Chinese delegate saying “no”, over and over again.”
Es muß demütigend für die westlichen Ländern gewesen sein, was die chinesische Delegation da für ein Spiel spielte.
What I saw was profoundly shocking. The Chinese premier, Wen Jinbao, did not deign to attend the meetings personally, instead sending a second-tier official in the country’s foreign ministry to sit opposite Obama himself. The diplomatic snub was obvious and brutal, as was the practical implication: several times during the session, the world’s most powerful heads of state were forced to wait around as the Chinese delegate went off to make telephone calls to his “superiors”.
Auch wenn wir aus den Äußerungen mancher Politiker schon heraushören konnten, dass man China mehr hätte in die Verantwortungen nehmen wollen, so hatte uns doch – soweit ich es weiß – keiner gesagt, das China schlicht blockiert hat.
Die große Frage ist natürlich warum, und im Artikel wird als Hauptgrund angeführt, dass China zum einen nichts zu verlieren hatte und zum anderen schlicht zeigen wollte, wie stark man ist. Obama auf der anderen Seite musste etwas Greifbares nach Hause bringen und seinen Leuten zeigen, dass er mit China umzugehen weiß (was wohl gescheitert ist).
Was mich am meisten schockiert ist, das China wohl nicht in der Lage ist, über den Tellerrand hinaus zu schauen und Verantwortung zu übernehmen. Es geht der Führung in Peking ausschließlich um eigene Interessen und man hat augenscheinlich kein Interesse daran, zu verhandeln und Positionen auch aufzugeben. Doch Chinas Binnemarkt ist noch nicht stark genug um alleine zu überleben. Der Westen kann China noch Druck machen, in dem man weniger Güter dort produziert. Bleibt die Frage, ob man dazu bereit ist.
Copenhagen was much worse than just another bad deal, because it illustrated a profound shift in global geopolitics. This is fast becoming China’s century, yet its leadership has displayed that multilateral environmental governance is not only not a priority, but is viewed as a hindrance to the new superpower’s freedom of action.
Na, das kann ja noch spannend werden.
Ausserdem im Podcast die unglaublich komplizierte Dunkle Materie und wie Forscher versuchen Teilchen zu finden, die das sein könnten. Noch heissen sie WIMPs.
Und Bakterien, die Zahnräder antreiben und mit denen man wirklich Gas geben kann.
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