Nicht alles was das Kepler-Teleskop fotografiert hat und was wie ein Planet aussah, war auch einer. Forscher haben sich der über 7000 entdeckten Planeten angenommen und konnten einige ausschließen. Andere jedoch konnten verifiziert werden, und so ist die Zahl der Exoplaneten die uns bekannt sind auf über 3000 angestiegen, berichtet Astrodicticum Simplex.

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Wo fängt eigentlich die Freiheit des Andersdenkenden an, und gibt es da Grenzen der Akzeptanz? Der Rechtsruck nicht nur in den USA konfrontiert die Mitte mit immer radikaleren Aussagen, und Jürgen hat sich Gedanken darüber gemacht, wenn es Schluss ist mit der Toleranz.

Meine Gedanken dazu: Ich denke auch ein Neo-Nazi hat das Recht seine Meinung zu äußern. Das bedeutet nicht das er auch das Recht hat danach zu handeln. Aber er darf sagen dass er denkt, Muslime sollten aus Deutschland ausgewiesen werden. Es muss mir nicht gefallen. Genau das macht eine Demokratie und eine freie Gesellschaft aus. Dass es keine Denkverbote gibt, in keine Richtung.

In Thailand, wo ich gerade lebe, aber auch in Laos, Vietnam und Kambodscha, wo ich zuvor gelebt habe, kommt man für seine Meinung ins Gefängnis. Wer in Vietnam oder in Laos nur leise Kritik öffentlich äußert, läuft Gefahr, zu verschwinden. Einem Bekannten, Sombath Somphone, ist das passiert. Er ist bis heute verschwunden.

Lasst sie reden, lasst sie schwätzen. Der AfD, einem Trump, einem gerade gewählten Präsidenten der Philippinen den Mund zu verbieten macht uns zu genau den Menschen, gegen die wir eigentlich vorgehen wollen.

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Kommentare (13)

  1. #1 rolak
    Mai 13, 2016

    Lasst sie reden, lasst sie schwätzen

    Es wäre sicherlich nicht das erste Mal, daß ich einen Text falsch verstehe – doch ziemlich sicher war dies nicht die Intention von Jürgens post. Es ging imho mehr um das Verwechseln von ´Toleranz´ mit ´widerspruchsfreier Hinnahme´, eine Fehlleistung, die jeglicher Intoleranz Tür und Tor öffnet.
    Es sind cranks und Gläubige, die aufgrund ihres manichäischen Weltbildes mittels bigotten Agierens jedwege anderslautende Meinung als das verleumden, was sie selbst leben: Intoleranz.

    darf sagen — keine Denkverbote

    Das sind zwei Paar Stiefel: Selbstverständlich setzt auch hierzulande die Gesetzgebung dem Äußern der eigenen Meinung Grenzen – wahrlich keine engen, so beklemmend sie auch von gewissen Agitatoren empfunden und beschrieben werden mögen

  2. #2 Beobachter
    Mai 13, 2016

    ” … Ich denke auch ein Neo-Nazi hat das Recht seine Meinung zu äußern. Das bedeutet nicht das er auch das Recht hat danach zu handeln. … ”

    ” … Lasst sie reden, lasst sie schwätzen. … ”

    Sollte man maßgebende AfD-Funktionäre wie Höcke und Petry und ihre Anhänger widerspruchslos einfach “schwätzen lassen”, ihnen nicht vehement und immer wieder (mit allen zur Verfügung stehenden demokratischen und gewaltfreien Mitteln) Paroli bieten?
    Damit meine ich nicht, ihnen das “Denken” und den Mund verbieten zu wollen.

    Auch die rechtsextreme NPD genießt bei ihren Kundgebungen und Aufmärschen Schutz und Begleitung durch Polizei-Großaufgebote.

    Wie oben (# 1) schon angemerkt, sollte man “Toleranz” nicht mit “widerspruchsloser Hinnahme” verwechseln.
    Selbst für “Geschwätz” gibt es Grenzen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Volksverhetzung

    Was passiert, wenn sich Netzwerke von Neo-Nazis und neurechten Rechtsextremisten sich auch “das Recht” nehmen, “danach zu handeln”?

    STERN (also kein “ideologisch unterwandertes, linkes Hetzblatt”), Printausgabe, Nr. 17 vom 21.04.2016, Seite 54 ff.:

    Sie erfahren

    “Die ganze Milde des Gesetzes

    Brandstiftung, schwere Körperverletzung, Sprengstoffanschläge – die rechte Gewalt in Deutschland explodiert. Doch die Täter werden nur selten bestraft. Wie selten, das können Polizei, Justiz und Ministerien angeblich nicht feststellen. Der STERN hat nachgezählt.”

    Das Ergebnis ist erschreckend.
    Und wie sich Justiz und Behörden im Falle NSU verhalten haben, spricht Bände.

    Dass in Deutschland Behörden und Justiz auf dem rechten Auge blind sind, scheint Tradition zu haben.
    Das stellten schon Kurt Tucholsky, übrigens auch promovierter Jurist, und der Mathematiker und Statistiker Emil Julius Gumbel in Zeiten der Weimarer Republik und Aufkommen des Nationalsozialismus fest:

    https://www.zeit.de/2012/07/Gumbel
    (“Das rechte Auge”)

    https://www.spiegel.de/einestages/statistiker-emil-gumbel-a-947548.html

    Wenn in Südostasien unliebsame Kritiker/Journalisten “verschwinden”, ist das kein Argument dafür, dass man doch zu Verhaftungen//Strafverfolgungen von/Repressalien gegenüber unliebsamen Kritikern/Journalisten in Deutschland und der EU schweigen, es hinnehmen solle – denn woanders sei es ja noch viel schlimmer.

    Bsp. Deutschland:
    https://www.taz.de/!5295140/
    (“Deutsche Waffenexporte
    Erst Grimme-Preis, jetzt Staatsanwalt
    Überraschung in Stuttgart: Behörden in Süddeutschland ermitteln gegen Journalisten, die fragwürdige Waffengeschäfte aufgedeckt haben. … “; 26.04.16)

    • #3 Thomas Wanhoff
      Mai 13, 2016

      Um es klar zu machen ich habe zum einen über Jürgens Artikel gesprochen, zum anderen dann meinen eigenen Kram dazu geschrieben – das ist vielleicht ein bisschen vermischt. Mir geht es lediglich darum zu sagen, das auch anders Denkende das Recht haben etwas zu sagen. Das beinhaltet nicht das Recht, danach auch zu handeln. Ich finde es einfach nur bedenklich wenn wir relativ schnell reflexartig über Grenzen der Meinungsfreiheit reden, wenn es um Rechte geht.

  3. #4 Beobachter
    Mai 13, 2016

    @ Thomas Wanhoff:

    ” … Ich finde es einfach nur bedenklich wenn wir relativ schnell reflexartig über Grenzen der Meinungsfreiheit reden, wenn es um Rechte geht.”

    Was meinen Sie hier mit “Rechte”?

    Die “Rechte” als “politische(s) Lager/Gesinnung” oder im Sinne von “Recht” (z. B.) auf freie Meinungsäußerung/MenschenRechte ?

    Ich finde es einfach nur bedenklich, wenn in einem Wissenschaftsblog “ScienceBlogs Podcast – Wissenschaft zum Mitnehmen” die Haltung vertreten wird, eine AfD, einen Trump schwätzen/reden zu lassen – ohne jegliche Erwähnung der demokratischen Möglichkeit zur Gegenrede oder gar der notwendigen Verpflichtung zur öffentlichen kritischen Widerrede.

    Wenn AfD-Funktionärin Petry auf Flüchtlinge schießen lassen will – soll dieses Statement, diese politische Forderung einfach kommentarlos hingenommen werden?
    Fällt auch das unter die Rubrik: “Das wird man ja wohl noch sagen dürfen”?

    https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-01/frauke-petry-afd-grenzschutz-auf-fluechtlinge-schiessen

    • #5 Thomas Wanhoff
      Mai 13, 2016

      Ich meine Rechte als den politisch rechten Rand. Nochmal: Ich denke sowohl eine Frau Petry als auch eine Ulrike Meinhof haben das Recht, ihre Meinung äußern zu dürfen. Das es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden dürfen (Beleidugung, Volksverhetzung), ist mir ebenso bewusst. Aber ob diese Grenzen überschritten wurden, entscheiden immer noch Gerichte und nicht der Pöbel oder wer die meisten Facebook-Likes hat. Wenn ich sage lasst ihn schwätzen, dann meine ich damit dass er a) das Recht hat seinen Unsinn verbreiten zu dürfen, und b) ich glaube dass ein Teil seiner Popularität auch damit zusammenhängt, dass er eben zu viel Aufmerksamkeit bekommt. Dass jemand etwas sagen, darf hat nicht damit zu tun, das er auch Widerspruch dafür bekommen darf und soll. Das ist schließlich dass, was man politischen Diskurs nennt. Und die Freiheit des Andersdenkenden.

  4. #6 Beobachter
    Mai 13, 2016

    Es geht Ihnen also um die “Rechte als den politischen rechten Rand” – und nennen Frau Petry und Frau Meinhof als Personen, die beide das Recht haben, ihre Meinung äußern zu dürfen.
    Beide heute im Kontext der derzeitigen bundesdeutschen politischen Entwicklungen in einem Atemzug zu nennen, erachte ich für unzulässig.
    Denn die rechte AfD-Parteifunktionärin Petry ist heute sehr lebendig und aktiv, und ihre Partei fährt erschreckend hohe, zweistellige Landtagswahl-Ergebnisse 2016 ein (bis zu fast 25 %!) – während die verurteilte RAF-Terroristin und Journalistin Frau Meinhof sich nie als Parteifunktionärin (einer parlamentarisch “Linken am/als den politischen linken Rand”) betätigt hat, schon seit 1976 tot ist und sich nicht äußern kann.

    ” … dass ein Teil seiner Popularität auch damit zusammenhängt, dass er eben zu viel Aufmerksamkeit bekommt. … ”

    Das hieße, AfD und Trump (“als Unsinn verbreitend”) sind auch deshalb so populär, weil sie zu viel Aufmerksamkeit bekommen – also wäre es besser, sie zu ignorieren; lasst sie schwätzen, es regelt sich schon irgendwie von selbst.
    Ignorieren sollte man auch ihre bisherigen Wahlergebnisse, ihre Wahl- und Parteiprogramme (soweit vorhanden)?!
    Ignorieren auch die maßgebenden, sich rassistisch äußernden AfD-Parteistrategen in Nadelstreifen und das entsprechend zündelnde “Fußvolk” ?!

    Das ist mit Sicherheit der falsche Weg – und befördert auch mit Sicherheit keinen fruchtbaren “politischen Diskurs”.
    Ein Kopf-in-den-Sand-stecken/Nicht-sehen-wollen hat nichts mit “Freiheit des Andersdenkenden” zu tun.
    Rosa Luxemburg würde sich im Grabe herumdrehen …

    • #7 Thomas Wanhoff
      Mai 15, 2016

      Ich weiß nicht warum “zu viel” das Gegenteil von “ignorieren” sein soll. Ich habe nicht gesagt ignorieren, sondern nicht reflexartig jeden Unsinn, den die AfD verbreitet, zu einem Elefanten aufblasen.

  5. #8 Beobachter
    Mai 15, 2016

    @ Thomas Wanhoff:

    Weshalb ist mein vorangegangener Kommentar hier (# 6, ohne Links) vom 13.6.16 bisher noch nicht freigeschaltet worden und wird noch “moderiert”?
    Hat es besondere Gründe?

    • #9 Thomas Wanhoff
      Mai 15, 2016

      Nein, das war schlicht ein versehen, ich dachte ich hätte den Kommentar schon freigeschaltet. Danke für den Hinweis.

  6. #10 Beobachter
    Mai 15, 2016

    Danke für Ihre Antwort und die Freischaltung.

    ” … sondern nicht reflexartig jeden Unsinn, den die AfD verbreitet, zu einem Elefanten aufblasen.”

    Sorry, dass ich so hartnäckig bin.
    Ihre Formulierung lässt an die Redensart denken: “Aus einer Mücke einen Elefanten machen” – und wird wohl von Ihnen in der Sache/Bedeutung auch so gemeint sein.

    Ich denke nicht, dass es sich bei “jedem Unsinn, den die AfD verbreitet”, um vernachlässigbares, diskussionsunwürdiges, unsinniges Geschwätz – eben eine “Mücke” – handelt.
    Wenn maßgebende AfD-Parteifunktionäre/-strategen (wohlgemerkt einer Partei, die wie gesagt bei drei Landtagswahlen 2016 Rekordergebnisse erzielt und bis zu fast 25 % der Wählerstimmen erhalten hat) wie Petry und Höcke z. B. verbreiten, auf Flüchtlinge an Grenzen schießen lassen zu wollen bzw. sich eindeutig biologistisch/rassistisch äußern, ist das KEIN Unsinn, KEINE “Kleinigkeit”, die man nicht “zu einem Elefanten aufblasen” sollte.
    Im Gegenteil: Solche Menschen verachtenden Äußerungen kann man gar nicht genug “aufblasen” bzw. öffentlich und vehement angehen.

  7. #11 Achim Wolfrum
    Duisburg
    Mai 16, 2016

    Also, dass wir hier in Deutschland die Meinungsfreiheit haben, das würde ich mal stark bestreiten. Wenn man z.B. den Gründungsmythos der BRD in Frage stellt oder sonstwie den Zeitgeist verletzende Äußerungen macht, der hat gute Chancen im Knast zu landen. Horst Mahler sitzt zur Zeit gerade 12 Jahre wegen Meinungsverbrechen ab. Und viele andere politische Gefangene sitzen auch.
    Ich hatte mal eine rechte Internetseite und das Hauptproblem besteht darin, das man es mit Gummiparagraphen zu tun hat. Fragt man zwei Anwälte, ob ein Schriftstück noch in Ordnung ist, dann bekommt man drei Meinungen. Die “Unabhängigen Nachrichten” können ein Lied davon singen. Die hatten in den letzten Jahren trotz Anwälten 40 Mal Anzeigen wegen Volksverhetzung.

    • #12 Thomas Wanhoff
      Mai 19, 2016

      Meinungsfreiheit hat wie jede Freiheit auch Grenzen. Und die sind in Deutschland zum Beispiel durch die Volksverhetzung gesetzt, aber auch durch Beleidigung. Und ich denke das ist gut so. Ich denke aber auch, dass man mit solchen Grenzen sehr vorsichtig sein sollte.

  8. #13 Beobachter
    Mai 18, 2016

    … wie Gerichte (heutzutage) entscheiden … :

    https://taz.de/Verbot-fuer-NPD-kritischen-Wissenschaftler/!5305814/

    “Verbot für NPD-kritischen Wissenschaftler
    AfD-Richter verfügt Maulkorb
    Nach Analyse der NPD-Strategie: Der Politologe Steffen Kailitz wird von einem Richter zurechtgewiesen, der Mitglied der AfD ist. … “