Unseren Nucular-Blogger hat ein Leser gefragt, welche Gefahr von seiner ukrainischen Bekannten ausgeht. Diese lebe zwar in Deutschland, reise aber immer wieder mal in ihre Heimat. Kann er sie dann noch zur Begrüßung umarmen? Die Kurzantwort ist: Ja. Wenn er Angst hat, kann er ja danach duschen gehen und die Kleider waschen.

Cornelius hat einen Artikel kurz notiert, in dem es um die Verwendung von Drachenblut geht. Genauer geht es um Komododrachen oder besser -warane, deren Blut interessante Peptide enthält und die Ausgangspunkt für neue Antibiotika-Therapien sein könnten. In diesem Zusammenhang hier der Link zu Radiolab und der CRISPR-Episode.

Frauen und Männer bekommen auch deshalb unterschiedliche Gehälter, weil sowohl Frauen als auch Männer denken, dass das normal ist, zumindest innerhalb einer gewissen Bandbreite. Das hat jetzt eine Studie der Uni Konstanz ergeben. 1600 Befragte sollten die Gehälter von fiktiven Arbeitnehmern bewerten – und beide Geschlechter ließen dabei die Frauen schlecht aussehen. Obwohl sich vorab alle Teilnehmer der Studie explizit für eine gleiche Bezahlung für gleiche Leistung ausgesprochen hatten, wurde Frauen bei gleicher Qualifikation weniger Geld zugeteilt als Männern.
Why Should Women Get Less? Evidence on the Gender Pay Gap from Multifactorial Survey Experiments, Katrin Auspurg, Thomas Hinz, Carsten Sauer, American Sociological Review, 2017, DOI: 10.1177/0003122416683393
https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0003122416683393?journalCode=asra

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Kommentare (4)

  1. #1 MartinB
    März 31, 2017

    Danke für den Link. Die üblichen Verdächtigen werden dir aber gleich erklären, dass das nur daran liegt, dass sowohl Männer als auch Frauen wissen, dass Frauen im Job weniger leisten und deswegen auch weniger verdienen sollten…

  2. #2 rolak
    März 31, 2017

    DüV

    Einen passenden Beispielstrang hätteste aber auch eigenverlinken können, MartinB.

    Becker/Jünemann stellten heute zu diesem Thema QuantisierungsHypothesen auf…

  3. #3 user unknown
    April 4, 2017

    Frauen und Männer bekommen auch deshalb unterschiedliche Gehälter, weil sowohl Frauen als auch Männer denken, dass das normal ist, zumindest innerhalb einer gewissen Bandbreite. Das hat jetzt eine Studie der Uni Konstanz ergeben.

    Das gibt die Studie nicht her.

    Befragt wurden zufällig ausgewählte Menschen beiderlei Geschlechts, nicht Menschen (außer jenen, die zufällig darunter waren), die über die tatsächliche Lohnhöhe von Angestellten und Arbeitern entscheiden.

    Der Schluss, dass solche Vorurteile, wie sie in der Gesamtbevölkerung vorliegen, auch bei den professionellen Entscheidern durchschlagen wird nicht explizit gemacht, wenn ich das Paper richtig überflogen habe und auch nicht problematisiert.

    Die Frage, auf die das Paper sich zuspitzt war, ob unterschiedliche Maßstäbe für die Beurteilung von Frauen und Männern daran liegen, dass Männer, die häufiger Entscheidungsträger sind, Personen ihres eigenen Geschlechts besser behandeln als andere – dann hätte man bei Frauen keine derartige Abweichung finden dürfen (hat man aber) oder ob es gemeinsame Vorurteile sind bzw. das, was man selbst beobachtet hat (niedrigere Bezahlung von Frauen) reproduziert wird.

    Ein spitzfindiger Maskulist könnte jetzt behaupten, dass vielleicht Männer tatsächlich am jeweiligen Arbeitsplatz im Mittel mehr leisten und eine im Mittel höhere Entlohnung damit gerechtfertigt ist. Da jedoch alle Informationen zur individuellen Leistung der zu beurteilenden Profile, bis auf das Geschlecht, gleich waren, und man Menschen nur für individuelle Leistungsunterschiede unterschiedlich bezahlen darf, nicht aber dafür zu einer im Mittel weniger leistenden Gruppe zu gehören, ist die Klassifizierung der Bewertung der Probanden als sexistisch natürlich zu bejahen.

  4. #4 user unknown
    April 4, 2017

    @rolak:
    Gleiche, formale Qualifikation mit gleicher Leistung verwechselt – kann aber schon mal passieren.

    Btw.: Als ich meinen Beitrag schrieb wurde mein erster Beitrag, einen Tag älter, ein leicht hämischer Kommentar der besagte, dass MartinB einen Strohmann abbrennt, noch als “in der Moderation” angezeigt.
    Diese Vorrede hätte den zweiten, jetzt ersten Beitrag, in ein anderes Licht getaucht.

    Und eigentlich wollte ich schreiben: “Befragt wurden zufällig ausgewählte, erwachsene Menschen …”.