Die Ausstellung “Surrealismus und Wahnsinn” ist die bisher erfolgreichste Ausstellung der Heidelberger Sammlung Prinzhorn überhaupt. Waren bei der Eröffnung schon über 300 Interessierte, ist die Neugier auf die Sammlung noch gewachsen. Der Besucheransturm zu den öffentlichen Führungen ist deshalb wesentlich höher als erwartet. Um dies auszugleichen werden an den folgenden Tagen jeweils zwei öffentliche Führungen anbieten: 26. und 27. Dezember 2009 sowie 3. und 6. Januar 2010 (Zeiten: 14.00 und 15.30 Uhr).
Führung: kostenlos
Eintritt: 5 und 3 Euro
Museum Sammlung Prinzhorn
Kommunikation und Öffentlichkeit
Voßstr. 2, D-69115 Heidelberg
Tel: +49-6221-564725
Fax: +49-6221-564492
Internet: www.prinzhorn.uni-hd.de
Surrealismus und Wahnsinn
26. November 2009 – 14. Februar 2010
Vernissage: 25. November 2009, 19.00 Uhr
Max Ernst war von Hans Prinzhorns “Bildnerei der Geisteskranken” so fasziniert, dass er das Buch noch im Erscheinungsjahr mit nach Paris nahm, wo es bei seinen Künstlerkollegen für Furore sorgte und gleichsam zur (Bilder-)Bibel der Surrealisten wurde. Die Ausstellung macht mit Bildern, Zeichnungen, Druckgraphiken und Schriften deutlich, welche Anziehung die „Ästhetik des Wahnsinns” auf Künstler wie Max Ernst, Salvador Dalí, André Masson und Hans Bellmer hatte. Zum einen kommen die Analogien von Verfahrensweisen der Surrealisten zur literarischen und bildkünstlerischen Produktion von Anstaltsinsassen (dessin automatique, paranoisch-kritische Methode u.a.) zur Anschauung und Diskussion.
Zum anderen wird jene Ausstellung psychisch kranker Künstler in der Pariser Galerie Bine 1929 teilweise rekonstruiert, die von den Surrealisten mit großem Interesse aufgenommen wurde. In der Sammlung Prinzhorn hat sich eine Inventarliste der damals aus Heidelberg geschickten Exponate erhalten. So ist es möglich zu zeigen, welche Werke die Surrealisten neben den in der „Bildnerei der Geisteskranken” publizierten im Original gesehen haben. Daneben stellen wir einige weitere gesicherte Exponate der historischen Ausstellung aus, vor allem aus der Sammlung Marie.
Schließlich geht es in „Surrealismus und Wahnsinn” beispielhaft um das ‘wirkliche’ Erleben von Wahnsinn mancher Surrealisten bzw. um das Pariser Hospital de St. Anne und die Kontinuität des Themas auch in den Jahren nach 1945. Ein Kabinett der Ausstellung ist der Entwicklung von Unica Zürn gewidmet, die seit den frühen 60er Jahren immer wieder in Psychiatrien behandelt wurde und sich 1970 das Leben nahm.
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