Urlaub an der ehemaligen „innerdeutschen Grenze”
(Foto: Frankenwald Tourismus)
Einer bayrischen Werbeagentur ist vor einigen Tagen die eigene Kreativität zum „zeitgeschichtlichen Verhängnis” geworden. Denn bei der Werbung für den Wellness-Tourismus im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet zwischen Franken/Bayern und Thüringen wurden einige unglückliche Formulierungen gewählt. Wo noch vor einigen Jahren Menschen von DDR-Grenzsoldaten erschossen wurden, könne man jetzt „grenzenlos” in verschiedenen Wellness-Tempeln entspannen, heißt es in einer im Internet veröffentlichten Pressemitteilung.
Dabei wird trotzdem ein interessantes Thema angesprochen: Die frühere innerdeutsche Grenze, im DDR-Deutsch auch „Antiimperialistischer Schutzwall” genannt, hat sich zu einem „Grünen Band” von der Ostsee bis in den Bayrischen Wald entwickelt. Der frühere 1378 Kilometer lange Todesstreifen ist jetzt ein riesiges Biotop, an dem es geschichtlich, biologisch und natürlich auch touristisch einiges zu Erleben gibt:
„Etwa im durch Mauer und Stacheldraht geteilten Mödlareuth, von den Amerikanern auch „Little Berlin genannt. Hier war es sogar verboten, in den Westen zu winken. Im Dorf und seinem Deutsch-Deutschen Museum ist die Tragik immer noch spürbar, vor allem im Freigelände mit Sperrmauer, Kontrollstreifen und Beobachtungsturm”,
heißt es in der Pressemitteilung.
Das dortige Grenz-Freilichtmuseum ist besonders für junge Menschen interessant, weil man hier anhand von „Original-Grenzanlagen” erleben und lernen kann, wie noch vor über 20 Jahren das Dorf und Deutschland geteilt waren.
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