Gerade bin ich auf dem Weg nach Basel. Als braver deutscher Steuerzahler sitze ich im Zug und lese im Internet Berichte über die Auseinandersetzungen um den CD-Ankauf der deutschen Bundesregierung über sensible „Schweizer Bankgeheimnisse”, die sich jetzt sogar mehr als 400 Millionen Euro Nachzahlungen und Eintreibungen von Steuerhinterziehern erhofft.
Mal sehen, ob es heute auch im InterCity ab Freiburg verstärkte Geldwäsche-Kontrollen gibt. In den vergangenen Monaten haben Menschen in Deutschland ihren Job verloren, weil sie zum Beispiel als Küchenhilfe unerlaubt zwei übrig gebliebene Maultaschen verspeist haben. Ob mit den „säumigen” Steuerzahlern genauso hart umgegangen wird und diese möglicherweise ihre Existenz verlieren, halte ich für ausgeschlossen. An diesem Beispiel sieht man die Unverhältnismäßigkeit von Gerechtigkeit. Gerade haben jeweils zwei deutsche und französische Grenz-Polizisten den Zug kontrolliert, als der Zug in Karlsruhe abfuhr.
In Basel finden übrigens ab heute bis zum 6. Februar 2010 die 2. Schweizer Geschichtstage statt. Sie befassen sich in diesem Jahr mit dem Thema „Grenzen”. Dabei geht es in 66 Panels mit 300 Referenten um die Auseinandersetzung mit Grenzziehungen, aber auch über Entgrenzungen und Grenzüberschreitungen im physisch-geographischen wie kulturell-mentalen Verständnis. Über die dort von mir besuchten Veranstaltungen werde ich bis Sonntag regelmäßig berichten.
2. Schweizer Geschichtstage (4.-6. Februar 2010 in Basel).
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