Wie die „taz” (17.03.2010) berichtet, haben der Berliner Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) und die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (BStU), Marianne Birthler, einen Kooperationsvertrag unterzeichnet…
Damit soll vor allem erreicht werden, dass mit Hilfe der Birthler-Behörde Geschichtslehrer und Referendare aus Berlin durch Fortbildungen zur DDR-Geschichte so geschult werden, dass sie mit einem Schwerpunkt auf die „Staatssicherheit” auch die DDR-Geschichte mehr in den Unterricht einbauen.
Mehr Geld für Exkursionen soll es allerdings nicht geben. Ebenso ist nicht vorgesehen, im aktuellen Berliner Bildungsplan mehr Stunden für die DDR-Geschichte einzuplanen. Trotzdem spricht der Sprecher der Bildungsverwaltung Frank Schulenberg davon, dass die „Auseinandersetzung mit der DDR-Diktatur” intensiviert und „das demokratische Bewusstsein bei den Schülerinnen und Schülern” gefördert werden soll. Klingt gut, aber ist es nicht selbstverständlich, was in diesem Zusammenhang als Erfolg verkauft wird? Der zeitgeschichtliche Unterricht sollte sich 20 Jahre nach der Wiedervereinigung natürlich mit der DDR-Geschichte beschäftigen. Es ist nur fraglich, ob alte marxistisch-leninistisch orientierte DDR-Geschichtslehrer, die in Berlin und den neuen Bundesländern teilweise noch unterrichten dürfen und in der SED-Diktatur Staat und Partei treue Dienste leisteten, bereit sind, sich auch selbstkritisch mit ihrer eigenen Vergangenheit zu beschäftigen.
Für einen ersten Einstieg eignet sich übrigens sehr gut eine neue DVD der BStU, die Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse aller Schularten erreichen soll und ebenso durch Schülerinterviews nach dem Motto „Die Stasi, waren das nicht Mitarbeiter von Hitler?” offenbart, dass eine flächendeckende Beschäftigung mit der jüngsten Vergangenheit, auch des Nationalsozialismus permanent weitergeführt werden muss. Dazu haben sich vor allem Exkursionen und Zeitzeugengespräche bewährt.
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BStU – DVD „Volk unter Verdacht” und Unterrichtsmaterialien
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