Am 15. und 16. Mai 2010 wird in Rostock ein neuer Bundesvorstand der Partei „Die Linke” gewählt. Für ihren 2. Parteitag nach der Fusion mit der WASG…
…hat der Vorstand der SED-Nachfolgepartei in Abstimmung mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi in alter kommunistischer Kadertradition schon die wichtigsten Positionen vorherbestimmt, wie auf ihrer Website deutlich wird.
Zur Zukunft der Linkspartei hat der Zeithistoriker Christian von Ditfurth am 22. März 2010 im Deutschlandfunk ein interessantes Sprechessay veröffentlicht.
Darin äußert er die These, dass die noch mit vielen SED-Perspektivkadern mit Stasikontakten besetzte Linkspartei in der Parteiendemokratie angekommen sei und zudem nach der Wiedervereinigung das politische System der Bundesrepublik stabilisiert habe. Ich stimme von Ditfurth in seinen Ausführungen durchaus zu, auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass viele Funktionsträger der „Linken” in ihrem Inneren ein mit dem Grundgesetz übereinstimmendes Politikverständnis und Menschenbild haben.
Ohne die „Linke” und ihre zurzeit anhaltende Stärke zu Lasten der SPD wäre Angela Merkel (CDU) heute keine Kanzlerin einer christlich-sozialdemokratisch-liberalen Koalition und „Bündnis 90/Die Grünen” nicht die neue linksliberale Wohlfühlpartei, die ein noch größeres Wählerpotenzial hat. Die entscheidende Frage für „Die Linke” wird sein, ob sie sich in der Nach-Lafontaine-Ära von den Stasi- und DDR-Nostalgikern sowie ihren auch für normale Linke unheimlichen Sektierern trennt.
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