Gedenkarbeit im Themenfeld von Nationalsozialismus, Zweitem Weltkrieg und Rassismus verändert durch die zeitliche Distanz zunehmend ihr Gesicht. Ein integratives und fächerübergreifendes Verfahren wird beim NONO-Schulprojekt angeboten.
Dieses in verschiedenen Bundesländern (und außerhalb Deutschlands) erprobte Modell wird Thema einer von Studiendirektor Niko Lamprecht geleiteten Veranstaltung am 29. Oktober 2010 in Wiesbaden sein, bei der die Hessische Landeszentrale für politische Bildung mit dem hessischen Geschichtslehrerverband kooperiert. Anwendungsfeld des Projektes sind im Kern die Jahrgänge der 10. bis 12./13. Klassenstufe.
Info-Box:
Das Nonoprojekt – Kulturelle Pfade in Europa auf unterbrochenen Wegen
Patronat: Frank-Walter Steinmeier, BerlinLuigi Nono – Il canto sospeso
Der Venezianer Luigi Nono (1924-1990) gehört zu den zeitgenössischen italienischen Komponisten mit internationalem Ruf. Luigi Nono hat 1956 das Chorwerk „Il canto sospeso” auf Basis von Abschiedsbriefen junger Frauen und Männer komponiert, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.
Die Initiative, den „Canto” als Unterrichtsmaterial ausschließlich für Jugendliche und für Schulen in Europa filmisch umzusetzen, entstand in der Zusammenarbeit mit Claudio Abbado. Luigi Nono und Claudio Abbado waren befreundet, sie hatten oft an gemeinsamen Projekten gearbeitet. Nach dem Tod Luigi Nono’s im Jahr 1990 ist das Nonoprojekt mit Claudio Abbado als europäisches Schulprojekt gleichsam ein Vermächtnis.
Ein Freundeskreis um IncontriEuropei stellt zusammen mit Claudio Abbado den „Canto” als Videoproduktion auf DVD in den Sprachen Italienisch, Deutsch, Englisch und – im Frühjahr 2008 auch in Niederländisch – jungen Menschen in Europa als Anregung kostenfrei zur Verfügung, um sich über Fragen von Toleranz, Demokratie und Menschenrechte künstlerisch auseinanderzusetzen. Die DVD Editionen zu „Il canto sospeso” und das Nonoprojekt sind Teil des Netzwerkes „Le Scuole di Pace”.
(Foto: www.nonoprojekt.de/2010)
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