Prinzipiell ist das neue E-Post-Portal der Deutschen Post eine gute Idee. Doch bislang hapert es noch gewaltig an wichtigen Kleinigkeiten, so dass das Motto „Alles, was einen Brief ausmacht – Ganz bequem im Internet” bislang ein Werbeversprechen ist, das optimiert werden muss.
Einige Wochen musste ich warten, bis ich mein E-Nutzerkonto bekam, zumal ich mich noch über den Postschalter identifizieren musste, was in Zeiten von massiven Sicherheitslücken trotzdem in Ordnung ist. In den vergangenen Tagen habe ich dann das Konto eingerichtet, was nicht in der Bedienungsführung zu verstehen war. Denn im „Web 2.0″-Zeitalter haben unsere Internet-Postler offenbar noch zu sehr in alten Kategorien der analogen Postzustellung gedacht.
Unglücklicher Briefkopf
Gerade habe ich in einem 20-minütigen Gespräch (!) einer sehr freundlichen Callcenter-Mitarbeiterin klarmachen wollen (zum Glück war das eine Festnetznummer), dass einiges an der Systematik des E-Post-Briefes unlogisch ist. So wird zum Beispiel auf dem Briefkopf die E-Post-Mail-Adresse angegeben. Wenn ich jetzt jemandem einen Brief sende, der genauso viel kostet wie ein herkömmlicher Brief, sieht er meine vermeintliche E-Mail-Adresse.
Verwirrung durch die Systenmatik
Doch wer weiß schon, dass dies nur eine Adresse nach der Systematik „nachname.vorname@epost.de” ist, auf der sich nur E-Post-Kunden gegenseitig schreiben können. Ein normaler Briefempfänger denkt aber, dass gerade dies eine richtige, anscheinend neue Mailadresse sei. Wenn er dann an diese schreibt, kommt eine Fehlermeldung zurück. Für normalen Mailverkehr gibt es zwar eine weitere E-Mail-Adresse unter der Systematik „nachname.vorname@dp-mail.de”, doch diese wird nicht automatisch angegeben.
Archivare dürfen sich freuen
Ich hoffe, dass diese Kinderkrankheiten der E-Post bald behoben sind. Das Portal an sich ist eine gute Idee, da man nicht mehr alle Briefe ausdrucken muss und auch PDF mit verschicken kann. Den persönlichen handschriftlichen Brief ersetzt das Angebot aber nicht. Für Archivare ist die über die normale Post zugestellte E-Post ebenfalls ein „Segen”, da nicht jeder digitale Schriftverkehr verschwinden wird, sondern ausgedruckt vorhanden sein wird, wenn er nicht dem Papierkorb zum Opfer fällt.
Auch andere Blogs beschäftigen sich aktuell mit meinem heutigen Thema:
Zumindest in der Theorie funktioniert die E-Post schon:
Kommentare (4)