Es war schon eine bemerkenswert clevere Methode, sich Ernst Erwin Müller 1936 ausdachte, und mit deren Weiterentwicklungen er der erste Mensch wurde, der Atome tatsächlich sichtbar gemacht hatte. Bei der Feldelektronenmikroskopie und später dem Feldionenmikroskop jagte man einen Strom durch eine sehr feine Nadelspitze. Elektronen tunneln aus der Nadelspitze heraus und werden zu einem Leuchtschirm hin beschleunigt – und je nach Struktur der Spitze ist der Austritt leichter, sodass Atome an der Oberfläche durch hellere Punkte auf dem Leuchtschirm sichtbar werden. Später gab man ein Edelgas in die Kammer, sodass die durch austretende Elektronen beschleunigten Edelagsatome den Schirm trafen.
So ähnlich sieht das dann aus, hier ein Bild von einer Molybdän-Spitze.
Aber jetzt ist man noch weiter: Bilder AUS einem Atom. Wir wissen, dass das Elektron nicht als Kügelchen da rum schwirrt, sondern als Wahrscheinlichkeitswolke in verschiedenen Konfigurationen erscheint. Forscher aus Kharkov in der Ukraine haben jetzt die alte Methode verwendet, um solche Elektronenwolken sichtbar zu machen.
Die Methode war gleich geblieben, nur dass man mittlerweile enorm spitze Spitzen herstellen kann – durch Manipulation von Kohlenstoffketten nur wenige 10 Atome breit. Dadurch erreicht man eine höhere Auflösung, und wie man sieht wird dadurch die Elektronenwolke im Atom sichtbar – sichtbare Quantenmechanik.
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