Über die Homöopathen ohne Grenzen aus Deutschland hatten wir es ja leider bereits öfters hier. Wie die berühmten Ärzte ohne Grenzen gehen sie in arme Länder und versorgen dort vor Ort die Bevölkerung – leider aber, da sie ja Homöopathen sind – mit nachweisbar unwirksamen Stoffen. Das ist ein trauriges Beispiel dafür, dass der Placebo-Effekt eben doch Schaden anrichtet: Unverschuldet arme Menschen werden mit unwirksamen Stoffen scheinbehandelt, wertvolle Ressourcen an Geld, Personal und Platz wird wirksamen Behandlungen abgegraben und vor Ort wird Pflegepersonal mit Organons versorgt und in homöopathischer Illusion ausgebildet.
Es gibt auch ein nordamerikanisches Pendant – die Homeopaths without Borders North America. Und leider tragen die ihren Zauber jetzt in das völlig zerstörte Haiti – stolz stellen sie ihre Ziele vor:
- Kontakt herstellen mit medizinischem Personal in Haiti oder der Dominikanischen Republik, das den HWB bekannt ist
- Den Bedarf aus den Beschreibungen dieses Personals ermitteln
- Ein oder mehrere Waisenhäuser auswählen
- Eine Gruppe Helfer sei bereits unterwegs
- Spenden erhalten für Vorräte und um die Helfer zu unterstützen
- Der Welt mitteilen dass die HWB in Haiti sind
Auf ihrer Seite verkünden sie stolz, bereits über 1000 Klinikpatienten behandelt zu haben. Und es sind 400 Kilogramm “equipment, remedies and medical supplies” transportiert worden. Ich hoffe inständig, dass dort auch wirklich Medizin dabei ist und nicht nur Globuli.
Es ist davon auszugehen, dass die Menge an Material und Helfern, die man nach Haiti bringen kann, begrenzt ist. Mich schüttelt es einfach nur bei dem Gedanken, wie unsere aufgeklärte Welt zulassen kann, dass Teile dieser Ressourcen verschwendet werden, um Waisenkinder (!) mit Wasser und Zuckerkugeln zu behandeln. Oder Bibeln. Oder Scientology.
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