Nachdem die Homöopathen ohne Grenzen AIDS-Wunderheiler beworben haben, habe ich gefragt warum dieser Verein gemeinnützig sein kann (siehe Freistellungsbescheid, danke dafür an roel). Diese Mail habe ich soeben an das Finanzamt Hamburg-Nord geschickt. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Leser einen Brief schreiben würden (Sachbearbeiter(in) und Email siehe Freistellungsbescheid), um dieser Sache nachzugehen. Ich denke, das würde die Chancen erhöhen, Aufmerksamkeit zu erreichen.
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ich schreibe für die deutschen ScienceBlogs (www.scienceblogs.de/diaxs-rake) und ich und andere Autor_innen der Seite haben uns bereits einige Male mit dem Verein Homöopathen ohne Grenzen beschäftigt. Ich schreibe Ihnen heute, um mich laut über die Gemeinnützigkeit dieses Vereins zu wundern.
Homöopathie ist eine antiwissenschaftliche Methode ohne jede Heilwirkung. In unzähligen Studien ist nachgewiesen worden, dass die Versprechungen dieser Methoden jeglichem modernen Verständnis von Medizin, Biologie und Physik in geradezu ungeheuerlichem Maße entgegenstehen und jegliche vermeintliche Besserung lediglich dem Placeboeffekt entspringt. Dieser aber heilt sicherlich keine ernsthafte Krankheit.
Umso verwunderlicher ist es, warum ein Verein der diese mittelalterlichen Wundermittel in Afrika verbreitet und lerht, und damit das Vertrauen bedürftiger Menschen verrät, als gemeinnützig gilt. Ein Verein, der wie hier: https://homoeopathenohnegrenzen.de/aktuelles/africa-congress/hiv-aids-miasma/ Jeremy Sherr bewirbt, der versucht mit Homöopathie AIDS zu heilen, ist im wahrsten Sinne gemeingefährlich. Diese “Forschung” kostet und wird buchstäblich Menschenleben kosten, das ist ein kaltes und durch jegliche Unterstützung dieses Vereins billigend in Kauf genommendes Fakt.
Laut dem Freistellungsbescheid sind die Homöopathen ohne Grenzen aus vier Gründen steuerbegünstigt:
– öffentlichen Gesundheitspflege: Einsatz einer absolut unwirksamen Methode dient nicht der Gesundheitspflege
– Bildung: Die Lehren der Homöopathie widersprechen jeglicher wissenschaftlicher Erkenntnis der letzten 200 Jahre absolut. Jeglicher ernsthafte Versuch der Bildung kann dies nicht übersehen
– Völkerverständigung und Entwicklungshilfe: Man müsste schon äußerst zynisch sein, um dafür zu argumentieren dass das Ausnutzen von Bedürftigkeit und Vertrauen, um unwirksame und dadurch lebensgefährliche Methoden einzusetzen, zur Verständigung beiträgt oder hilft. Gute Intentionen sind eben nicht ausreichend, wenn das Ergebnis nicht gut sein kann.Mich interessiert stark, warum diesem Verein Gemeinnützigkeit zugestanden wurde.
Mit freundlichen Grüßen,
Jörg Rings
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