Der Mikrobiologe und Genetiker Werner Arber erhielt 1978 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin zusammen mit Daniel Nathans und Hamilton O. Smith, für die Entdeckung von Restriktionsenzymen und deren Anwendung auf Fragestellungen der Molekulargenetik.

Der Schweizer Mikrobiologe Werner Arber, Jahrgang 1929, hatte schon in den 1950ern bei seiner Forschung mit Bakterien am Polytechnikum Zürich die so sogenannten Restriktionsenzyme entdeckt: Stoffe, die wie molekulare Scheren arbeiten und einen DNA-Strang an festgelegten Fixpunkten in Fragmente zerteilen können. Arbers Hypothese wurde von seinem US-Kollegen Hamilton O. Smith bestätigt, und Daniel Nathans hat schließlich dieses Wissen für die moderne Genetik zum Einsatz gebracht.

Diese Forschungsergebnisse sind die Grundlage der Molekularbiologie, wie wir sie heute kennen, weil sich mit diesen Enzymen die Reihenfolge und chemische Struktur von einzelnen Genen analysieren lässt – und DNA-Abschnitte oder ganze Gene im Labor neu kombiniert werden können. Die Arbeit der Laureaten brachte also enorme Fortschritte für die Erforschung von Genexpression und -organisation, sowie für Entwicklungsbiologie und Medizin: Krebs, Entwicklungsstörungen oder Erbkrankheiten lassen sich heute mit diesen molekularbiologischen Mitteln besser untersuchen.