Die deutsche Tourenwagenmeisterschaft gehört zu den populäreren Rennserien in Deutschland und auch in Europa. Anders als die Formel-Rennserien wäre die DTM viel besser für die Umwandlung zu einer elektrischen Rennserie geeignet.

Das fängt schon mit dem Gewicht der Fahrzeuge an. Die bulligen DTM Autos wiegen 1120kg und werden von 370kW Motoren angetrieben. Die Rennen sind auf eine Stunde begrenzt, ein Boxenstop ist vorgeschrieben. Der Tankinhalt beträgt 118 Liter, mit einem kleinen Rest der am Ende zur Kontrolle übrig bleiben muss. Jeder Liter hat einen Energiegehalt von 9kWh. Allerdings ist die Effizienz der Motoren recht schlecht, geschätzt vielleicht 25%. Von den reichlich 1000kWh kommen also nur 250kWh an den Rädern an.

Elektromotoren bringen fast die gesamte Energie der Batterien auf die Räder, was der größte Vorteil von Elektroautos ist. Allerdings haben die 200kg schweren Batterien in der Formel E nur eine Kapazität von 28kWh. Würde man sie bis an die Leistungsgrenze ausreizen, käme man auf deutlich höhere Werte von etwa 40kWh. In der Formel E dürfen die Batterien aber nicht ausgereizt werden, denn sie müssen eine ganze Saison durchhalten.

Eine doppelt so schwere Batterie von 400kg könnte die Kapazität auf 80kWh erhöhen. Sie könnte so aber nur wenige volle Rennen überstehen, bis sich die Kapazität verringert. Man müsste dann mehrere Batteriesätze pro Saison zur Verfügung stellen. Die “verbrauchten” Batterien könnte man anschließend noch für Qualifikations- und Trainingseinsätze verwenden oder anderswo einsetzen, etwa in Nachwuchsserien oder als sonstiger Energiespeicher.

Ähnlich wie in der Formel E könnte man das Auto beim Boxenstop wechseln und so die verfügbare Energiemenge pro Rennen auf 160kWh steigern. Es ginge aber noch mehr. Dazu braucht man einen zweiten Boxenstopp während dem man das erste Auto auflädt. Die Ladezeit reicht zwar für kaum mehr als eine halbe Ladung, aber man hätte etwa 20 Minuten Zeit und könnte mit der zusätzlichen Ladung das Rennen zuende fahren. (Der nötige Strom dafür könnte zum Beispiel aus ausgedienten Batteriesätzen kommen, um das Stromnetz beim kollektiven Schnelladevorgang nicht übermäßig zu belasten.) Die zur Verfügung stehende Energiemenge läge dann wohl insgesamt bei etwa 200kWh. Dazu kommt dann noch die Möglichkeit regenerative Bremsen einzubauen um Bremsenergie zurückzugewinnen. Die Unterschiede zur “richtigen” DTM wären also überschaubar.

Der Nachteil wäre wohl ein noch etwas höheres Gewicht als bei der DTM üblich ist. Ohne Benzintank und den größten Teil der Masse des Motors kämen wegen der 400kg schweren Batterie wohl immernoch etwa 250kg hinzu (wobei es fraglich ist, ob dadurch nicht die gesamte Struktur verstärkt werden muss und alles noch schwerer würde).

Auf die gleichen Fahrleistung kämen die Autos also nicht. Aber eine e-DTM wäre schon wegen der niedrigeren Messlatte sehr viel näher am Vorbild, als es die Formel E auf absehbare Zeit jemals könnte.

Kommentare (40)

  1. #1 Alderamin
    2. August 2015

    Wie sähe denn die Gesamt-Energiebilanz aus, wenn man alle paar Rennen die Batterien schrotten müsste? Die Herstellung einer Batterie verbraucht ja nun auch Energie.

    Irgendwie ist die Idee ja auch, dass beim Rennsport etwas Technologie für die Serie abfallen soll, und da hätte man doch lieber Batterien, die ein wenig länger halten, als solche mit höherer Kapazität (man kann Li-Ionen-Akkus in Handys durch erhöhte Ladespannung durchaus auf ca. 10% mehr Kapazität bringen, das halbiert allerdings die Lebensdauer; da aber Kapazität im Wettbewerb wichtiger ist als Lebensdauer, tun viele Hersteller genau das).

    • #2 wasgeht
      2. August 2015

      Ohne Recycling verbraucht man so ca. 30-40 kWh/kg Batterie (bei einer Kapazität von 0,25 kWh/kg). Wenn man dieser Studie glaubt:

      https://www.transportation.anl.gov/pdfs/B/836.PDF

      Allerdings kann man auch die Restkapazität der Batterien noch benutzen, auch wenn man sie für 5-10 Zyklen sehr hart heran genommen hat. Wenn alles zu spät ist, kann man auch noch die Materialien recyclen. Damit soll man 70% der Energie einsparen können. (Ich habe mich damit noch nicht detailliert auseinander gesetzt.)

      Sonderlich toll ist es also nicht. Aber die Energiebilanz beim Rennsport ist so eine Sache, über die ich ja auch schon einmal geschrieben habe. Die Autos an sich sind nie das Problem – die Energie wird beim ganzen drumherum verbraucht. Dem Transport der Fahrzeuge und vor allem der Zuschauer.

      Wenn man eine repräsentative Rennserie haben will, dann wären das gangbare Kompromisse – insofern man offen damit umgeht. Hätte dann auch den Vorteil, dass die Zuschauer etwas über den optimalen Umgang mit Batterien lernen.

  2. #3 Alderamin
    2. August 2015

    @Frank

    Die Autos an sich sind nie das Problem – die Energie wird beim ganzen drumherum verbraucht.

    Schon klar, die Öko-Bilanz von solchen Veranstaltungen ist immer grottig, aber wie gesagt soll ja auch Technologie für die Serie entwickelt und den Zuschauern vorgeführt werden. Klimakonferenzen kosten auch einen Haufen Sprit, aber sich nicht zu treffen, wäre auch keine Alternative (ja, ich weiß, meistens kommt auch so nicht viel dabei heraus, aber ohne Verhandeln gibt’s nie auch nur irgendein Verhandlungsergebnis).

    Hätte dann auch den Vorteil, dass die Zuschauer etwas über den optimalen Umgang mit Batterien lernen.

    Wenn die Zuschauer aber lernen, dass die Akkus nach drei Rennen verschlissen sind (selbst wenn sie noch mit reduzierter Kapazität funktionieren, könnte dieser Eindruck hängen bleiben), dann wäre das eher konktrproduktiv für das Image von Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Das wird die Automobilindustrie nicht riskieren wollen, denke ich.

    • #4 wasgeht
      2. August 2015

      Zur Zeit lernen die Zuschauer in der Formel E, dass elektrische Rennwagen nicht im Hauch des Ansatzes mit regulären Rennwagen mithalten können.

      Es ist eben die Frage, welcher Eindruck besser bzw. schlechter für das Image ist.

  3. #5 dgbrt
    2. August 2015

    E-Autos sind nach dem heutigen Stand der Technik Schwachsinn. Sorry, aber das geht nicht wirklich.

    Wenn, wie wir alle wissen, das Öl zu Ende geht, werden neue Sachen erfunden. Vielleicht haben wir dann sogar einen kleinen Atomreaktor unter der Motorhaube. Ich hoffe das nicht, aber mit Batterien und Strom geht das nicht.

    • #6 wasgeht
      2. August 2015

      Ich habe beschrieben was möglich ist und es ist ziemlich unbestreitbar mit der heutigen Technik in dem beschriebenen Rahmen möglich.

      Punkt.

  4. #7 Alderamin
    2. August 2015

    @dgbrt

    mit Batterien und Strom geht das nicht

    Och, so schlecht lesen sich die Leistungen und Reichweite der neuesten Tesla-Generation doch nicht. Auch der Ampera kommt 80 km weit rein elektrisch, was für die allermeisten Fahrten reicht, und wenn’s mal länger sein muss, hat er einen benzinbetriebenen Range Extender. Der Wagen wäre mir nur zu teuer und die Technik ist mir noch zu frisch. Für meine Frau im reinen Stadtverkehr würde sich ein elektrischer Wagen eher lohnen, aber die fährt wiederum so wenig, dass sich die Spritersparnis gegenüber den Mehrkosten der Batterie nicht so richtig rechnet. Die Batterien müssen einfach billiger werden und es müsste mehr Ladestellen geben, auf langen Strecken die Option zum schnellen Akkuwechsel oder eben Range Extender. Von heute auf morgen passiert so ein Technologie- und Infrastrukturwandel nicht.

    Es gibt immer early adoptors, die auch die negativen Seiten in Kauf nehmen, nur um früh mit dabei zu sein. Hier fährt ein Immobilienhändler seit neuem mit einem BMW i8 durch die Gegend, der hat Kohle genug und das Auto sieht schon extrem cool aus. Ohne solche Leute kann sich eine neue Technologie nicht durchsetzen.

  5. #8 dgbrt
    2. August 2015

    @Alderamin:
    “…das Auto sieht schon extrem cool aus.”
    Also werden wir jetzt alle Immobilien-Haie und fahren tolle ökologische e-Autos…

    80 km Reichweite, ein modernes Drei-Liter-Auto schafft heute 1.000 km. E-Karossen sind cool, aber nicht die Zukunft.

  6. #9 dgbrt
    2. August 2015

    @Alderamin:
    “…und wenn’s mal länger sein muss, hat er einen benzinbetriebenen Range Extender.”

    Was macht dieser Hybrid wenn es keinen Benzin mehr gibt?

    Es wird neue Lösungen geben, wir alle kennen sie aber NOCH nicht.

  7. #10 BreitSide
    Beim Deich
    2. August 2015

    Mod.:

    Sorry. Das Kommentar hat den Punkt überschritten, an dem ich nicht mehr weiß, ob es ein Kommentar oder Werbung ist.

  8. #11 BreitSide
    Beim Deich
    2. August 2015

    @dgbrt: Meine Zoe (für 16.500,- zu haben) schafft 210 km, nach der Modellpflege 240 km.

    Die 80 km haben nur Hybride. Für die Ängstlichen oder die, die mal “aus dem Stand” 800 km fahren müssen.

  9. #12 BreitSide
    2. August 2015

    Äähhm, lieber Mod, was soll denn da Werbung sein?!?

    Für welches Auto hätte ich denn übermäßig geworben?

    Oder sind es die zwei Links auf goingelectric.de?

    Dann lösch doch einfach den ersten?

  10. #13 BreitSide
    Beim Deich
    2. August 2015

    Oder Du schickst mir nochmal den Text und sagst, was raus muss, dass es nicht als “Werbung” gesehen wird? Ich habe lange dran geschrieben.:-(

    Dann kannst Du meine darauf folgenden Posts löschen;-)

    • #14 wasgeht
      2. August 2015

      Tatsächlich wollte ich genau das gerade tun, weil ich das was ich getan habe mit etwas Bedenkzeit selbst etwas übertrieben fand – und es zumindest nochmal in ruhe durchlesen wollte.

      Leider habe ich dabei festgestellt, dass ich auf die alte Version von geänderten Kommentaren nicht mehr zugreifen kann. (Auf alte Versionen von meinen Artikeln kann ich hingegen zugreifen, daher war ich mir sicher, dass das auch für Kommentare gilt.)

      Tut mir wirklich leid, der Blog ist noch relativ neu und manchmal finde ich Stolpersteine in der Software, die mir noch nicht bekannt waren. Das hier war einer davon.

      Ich bin da leider gerade genauso hilflos und würde gerne weiterhelfen. Ich kann nur sagen, dass es so nicht wieder passiert.

  11. #15 BreitSide
    2. August 2015

    Ok, dann halt nochmal;-)

    @dgbrt: “Wenn es kein Benzin mehr gibt” – Hä? Schon heute haben wir noch für über 30 Jahre Öl, von dem wir ca. 3/4 im Boden lassen müssen (müssten…), um die globale Erwärmung einigermaßen noch aufzuhalten. Also sagen wir mal 30 Jahre, dann sind e-Autos eh der Standard. Dein Szenario ist also völlig daneben.

    E-Autos sind nicht mehr aufzuhalten:-)))

  12. #16 BreitSide
    Beim Deich
    2. August 2015

    @dgbrt: “Es wird neue Lösungen geben, wir alle kennen sie aber NOCH nicht.”

    Mitnichten. Die Lösungen sind längst da. Tesla räumt momentan in der Oberklasse ab, und auch für die Mittelklasse gibt es jede Menge: https://www.goingelectric.de/elektroautos/

    Da gibt´s sicher was für Deinen Geschmack.

    • #17 wasgeht
      2. August 2015

      Vorerst sind die Preise zu hoch für den größten Teil der Menschen. (Mal ganz abgesehen davon, dass ich selbst sehr weit davon entfernt bin mir irgendein Auto leisten zu können. Egal welcher Art. Die Patreon Kampagne ist kein Witz.)

      Mehr als 10.000 Euro für ein Auto auszugeben ist für sehr viele Menschen ein reiner Luxus. Und auf für dieses Geld können sie keine Experimente eingehen und brauchen ein definitiv funktionierendes Auto für ihre Zwecke.

      Wenig Geld zu haben heißt dann sehr oft auch keine eigene Garage oder einen Parkplatz mit Stromanschluss zu haben. Das ist anders in Norwegen, dort gibt es Stromanschlüsse für Standheizungen überall. Auch die verfügbaren Einkommen sind in Norwegen sehr viel höher als im Rest der Welt.

      Zur Zeit ist nichts in Sicht, das eine ernsthafte Alternative für den größten Teil der Bevölkerung darstellen würde.

  13. #18 BreitSide
    2. August 2015

    @dgbrt: “E-Autos sind nach dem heutigen Stand der Technik Schwachsinn. Sorry, aber das geht nicht wirklich.”

    Wie schon vorhin dargelegt, bist Du mit dieser Deiner Meinung völlig auf dem Holzweg.

    “Wenn, wie wir alle wissen, das Öl zu Ende geht, werden neue Sachen erfunden.”

    Sind schon alle erfunden. Siehe meine vorhin gepostete Liste.

    ” Vielleicht haben wir dann sogar einen kleinen Atomreaktor unter der Motorhaube. Ich hoffe das nicht, aber mit Batterien und Strom geht das nicht.”

    Du musst wirklich noch sehr viel lernen. Schau mal in das goingelectric-Forum, dort kriegst Du auf alle Deine Zweifel eine Antwort;-)

    Mit Strom geht das wohl: Ich habe mit meiner Zoe in einem Jahr über 25.000 km rein elektrisch abgewickelt.

  14. #19 Alderamin
    2. August 2015

    @Frank

    Mehr als 10.000 Euro für ein Auto auszugeben ist für sehr viele Menschen ein reiner Luxus.

    Es fahren mehr als je zuvor deutsche Fabrikate auf den Straßen herum und für unter 10000 Euro bekommt man nicht mal einen Polo. Und es fahren einige GTIs und andere übermotorisierte Klein- und Kompaktwagen herum, die kosten deutlich über 20000 bis 30000 Euro. 2/3 der erworbenen Autos sind allerdings Gebrauchtwagen, stand neulich in der ADAC-Zeitung. Für Autos gibt der Michel noch eine Menge aus. Oft auf Kredit.

    Zur Zeit ist nichts in Sicht, das eine ernsthafte Alternative für den größten Teil der Bevölkerung darstellen würde.

    Kommt darauf an. Im Moment ist das eher was für Wohlhabendere, aber wenn man mal den Spritverbrauch gegenrechnet, dann ist ein Elektrofahrzeug heute günstiger als ein entsprechendes Verbrennerfahrzeug. Nehmen wir mal den Audi A3 Sportback (so heißen die A3 4-Türer, hat nichts mit Sportausführung zu tun), der kostet in der Grundausführung als 2.0 TDI 30500 Euro (laut Audi-Webseite). Der elektrische A3 E-Tron kostet 37900 Euro. Die Verbrauchswerte laut Katalog sind natürlich reine Fantasiezahlen vom Messstand, die mit dem praktischen Verbrauch nichts zu tun haben. Ich fahre einen 2.0 TDI, der braucht rund 6 Liter bei meinen hauptsächlich auf der Autobahn gefahrenen Strecken. Ich fahre im Jahr rund 30000 km, macht 1800 l Diesel zu derzeit rund 1,20 Euro, also 2160 Euro. Hochgerechnet auf 10 Jahre Betrieb sind das 21600 Euro.

    Der E-Tron hat eine 8 kWh-Batterie, die 50 km weit reichen soll (um rein elektrisch zu fahren, müsste ich ihn auf der Arbeit und zu Hause laden, dann käme das im täglichen Betrieb hin). Rechnet man 8 kWh * 25 Cent/kWh für’s Laden, kommt man auf 4 Euro pro 100 km. Bei 30000 km im Jahr also 1200 Euro und in 10 Jahren 12000 Euro. Knapp zehntausend weniger Treibstoffkosten (der Sprit wird aber sicher mal wieder teuerer werden als im Moment), macht insgesamt eine Ersparnis von 2200 Euro über 10 Jahre.

    Und man hat mit dem Diesel 47,7 t CO2 in die Luft geblasen (sowohl zu Hause als auch in der Firma verwenden wir nur Strom aus regenerativen Quellen). Ich hätte eigentlich einen E-Tron kaufen sollen – den gab es allerdings noch nicht, als ich meinen Wagen kaufte. Vermutlich wird mein nächster Wagen in 10 Jahren elektrisch oder hybrid sein.

  15. #21 BreitSide
    Beim Deich
    3. August 2015

    Nun ja, das Argument, Leute hätten “keine 10.000 Euro für ein Auto”, ist ein Beliebigkeitsargument. Das betrifft nur einen kleinen Teil der Leute.

    Immerhin ist die DURCHSCHNITTSleistung der in D gekauften Autos über 100 PS. Jaja, die neuen Autos. Aber irgendwoher kommen ja auch alle Gebrauchten, nicht wahr?

  16. #22 BreitSide
    Beim Deich
    3. August 2015

    Das mit der Batteriemiete ist ja auch eine Willkür, die auf die Spritkosten zu legen. Man könnte sie genauso auf die Erwerbskosten legen.

    • #23 wasgeht
      3. August 2015

      Dann frage ich mich, wo die in den anderen Berechnungen waren. Bisher sind sie nämlich hier noch nie aufgetaucht.

      Die Batteriekosten sind keine Willkür. Willkür ist, dass sie erst nie zur Sprache kommen und dann so lang von A nach B verschoben werden, bis die Kosten unter den Teppich gekehrt wurden.

      Dieses Diskussionsmuster kenne ich, es ist nicht das erste mal.

  17. #24 Alderamin
    3. August 2015

    @Frank

    Wenn man den Strom gegenrechnet, muss man auch die Batteriemiete gegenrechnen.

    Beim E-Tron fällt keine an. Ich weiß natürlich nicht, ob die Batterie auch die 10 Jahre durchhält und ob die Wartung evtl. teuerer kommt als beim Diesel. Hin und wieder würde ich auch Benzin verbrennen müssen. Aber überwiegend würde Strom reichen. Der E-Tron wäre jedenfalls vergleichbar mit dem A3 2.0 TDI (auch von der Motorleistung her).

    10 Jahre später – mal schauen!

    • #25 wasgeht
      3. August 2015

      Ich bezog mich auf rein elektrische Autos, bei denen die Batterie stark beansprucht wird, weil sie die einzige Energiequelle sind. Dort hat man nicht den Luxus eine geringere Kapazität für längere Lebenszeit in Kauf zu nehmen, weil sich das sofort auf die mögliche Reichweite auswirkt.

  18. #26 Alderamin
    3. August 2015

    @Frank

    Rein elektrisch käme für mich derzeit nicht in Frage. Neulich musste ich mal eben dienstlich nach Stuttgart, 300 km. Und dann war ich auf Urlaub in Kiel, 600 km. Vielleicht mache ich auch nochmal so eine Nordkap-Tour, 6000 km in 2 Wochen. Solche Fahrten sind selten, aber sie kommen vor und müssen sich ohne stundenlange Ladezeiten bewältigen lassen. Ist nur blöde, dass ich für die 70, 80 km pro Tag immer Diesel verbrennen muss, wo Strom reichen würde.

    • #27 wasgeht
      3. August 2015

      Aus genau dem Grund sieht die Zukunft der elektrischen Autos in vielen Bereichen auch auf absehbare Zeit sehr bescheiden aus. Denn Versprechungen von unglaublichen Batterien die es in wenigen Jahren geben wird, gibt es seit über 100 Jahren, gehalten hat sie noch niemand.

  19. #28 BreitSide
    3. August 2015

    Man könnte genauso die ca. 6.000 Euro für ein Akkupack (Die Versicherungssumme für Zoes Akku) auf die 16.500 Kaufpreis auschlagen. Ich persönlich war froh, dass durch die Zwangsmiete das komplette Risiko für den Akku bei Röno liegt. Es war lange nicht abzusehen, wie stark Akkus altern. Anscheinend tun sie es praktisch gar nicht. Röno ist auch der einzige Hersteller mit Akkumiete.

    Wenn schon, dann sollte man die Gesamtkosten rechnen. Und auch einrechnen, dass ca. die Hälfte aller Zapfsäulen kostenlos sind. Ein gutes Geschäft für die Aufsteller, da
    – Die Kosten für die Abrechnung höher wären als der Umsatz,
    – So eine Gratissäule eine tolle Werbung für den Aufsteller ist,
    – Ganz direkt die Luft im Aufstellungsbereich sauberer wird.
    Sowas leitet offensichtlich einige Stadtwerke wie zB Meiningen oder die Gegend um Lindau oder Vorarlberg.
    Und Aldi Süd! 50 kostenfreie Triple-Stationen (Typ 2, CCS und ChaDeMo)!

    Aber ganz ehrlich ist ein heutiges e-Auto – noch – keine Sparbüchse. Ein gebrauchter Dacia Diesel ist sicher billiger.

    Aber wie sonst außer mit e-Autos sollen wir auf die 1-2 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr kommen? E-Autos sind dafür eine notwendige, aber eben nicht hinreichende Bedingung.

    • #29 wasgeht
      3. August 2015

      Die kostenlosen Ladestationen sind ein reines PR Produkt unserer Zeit. Wenn es mehr davon gibt, werden die mit absoluter Sicherheit nicht mehr kostenlos sein.

  20. #30 BreitSide
    Beim Deich
    3. August 2015

    @Alderamin: Wenn Du ausschließlich für den Urlaub ein Auto mit mehr als 200 km Reichweite brauchst, ist es tatsächlich etwas paradox. Wenn Du dann wirklich real rechnest, schleppst Du die restlichen 11 Monate einen unnötigen Ballast mit, der kostet und emittiert.

    “Mal eben 300 km nach Stuttgart” geht locker mit der Zoe mit einmal Nachladen oder mit dem i3 mit RangeExtender.

    600 km (natürlich am Stück…) an die Küste gehen auch mit der Bahn (billiger mit dem Bus) oder halt mit einem Leihwagen.

    In einem üblichen Jahr fährst Du also 95% Strecken, die rein elektrisch gingen? Habt Ihr keinen Zweitwagen? Das goingelectric-Forum ist voll von Leuten, deren eigentlich als Zweitwagen angeschafftes e-Auto sich schwupps zum Erstauto gewandelt hat, weil jeder damit fahren wollte.

    • #31 wasgeht
      3. August 2015

      Das nennt man eine Filterblase.

  21. #32 Alderamin
    3. August 2015

    @Breitside

    Wir haben einen Zweitwagen, aber der kommt nur auf 1500 km Fahrleistung im Jahr. Und der Erstwagen ist ein Dienstwagen (den ich allerdings voll vom Gehalt abgezogen bekomme; mit der 1% / 0,03 %/km-Regelung zahle ich am Ende praktisch genau so viel, als wenn ich ihn privat kaufe, ich hab’ das genau durchgerechnet; nur verschieben sich die Kosten in die Laufzeit und die Firma gibt mir zinslos Kredit). Das ist daher nicht so einfach mit dem Fahrzeugaustausch. Aber ich würde es gerne mal hybrid versuchen. Respekt vor Deinem Zoe.

    Übrigens: Natürlich muss man die Batteriemiete zum Verbrauch rechnen, was verschlissen wird, wird verbraucht. Bei meiner A3-Rechnung habe ich aber Anschaffung plus Verbrauch summiert, nur so ist der Kostenvergleich fair. Aber neben den Kosten hat man ja auch die gesparten Tonnen CO2.

    • #33 BreitSide
      3. August 2015

      Ok, Dienstwagen mit all ihren Privilegien sind natürlich der Tod jeder Alternative…;-))) Ich gönne ihn Dir natürlich, aber für eine umweltfreundlichere Pkw-Flotte sind diese Privilegien ein riesiger Hemmschuh. Aber keine Angst, die Autofirmen tun genug Lobbyarbeit, damit diese für sie so einträgliche Praktik noch schön lange weiter geht. Profitieren ja alle davon, nur Umwelt und Steuerzahler nicht…

      Verbrauch: Naja, Reifen werden auch verbraucht und Öl und Zündkerzen und und und…
      Und eigentlich ist auch die Alterung der Karosserie samt ihrer Zubehörteile Verbrauch, den man auf den km umrechnen müsste. Der ADAC nennt ja auch immer recht hohe km-Kosten.

      Die eingesparten Tonnen CO2 werden mir natürlich nicht vergütet;-(, die Tragik der Allmende…

  22. #34 BreitSide
    Beim Deich
    3. August 2015

    “Aus genau dem Grund sieht die Zukunft der elektrischen Autos in vielen Bereichen auch auf absehbare Zeit sehr bescheiden aus. Denn Versprechungen von unglaublichen Batterien die es in wenigen Jahren geben wird, gibt es seit über 100 Jahren, gehalten hat sie noch niemand.”

    Da hättest Du Dich mal besser informieren sollen. Dass die Zoe nicht schon längst 300 oder 400 km Reichweite hat, ist technisch überhaupt kein Problem. Es ist reine Geschäftspolitik. 100 oder 200 kg mehr wären doch Peanuts, auch die vielleicht 5.000 Euro mehr wären leicht zu verschmerzen.

    Das Selbe gilt für die anderen Hersteller, die sich fast alle freiwillig auf 160 km Reichweite kastriert hatten. Inzwischen hat die neue Zoe 240 km Reichweite, der Kia SoulEV (sorry, hatte ihn vorher Mitsubishi zugeschanzt, die haben ja den i-Miev) hat auch schon im ersten Anlauf 212 km. Da kommt jedes Jahr was dazu.

    Dazu braucht´s keine ominösen “Wunder”akkus, die jetzigen reichen völlig, ganz abgesehen von der stürmischen Entwicklung der letzten Jahre oder gar Monate.

  23. #35 BreitSide
    Beim Deich
    3. August 2015

    “Die kostenlosen Ladestationen sind ein reines PR Produkt unserer Zeit. Wenn es mehr davon gibt, werden die mit absoluter Sicherheit nicht mehr kostenlos sein.”

    Und woher hast Du diese Deine Erkenntnis? Meine habe ich aus Erfahrung und vielen Gesprächen mit zB auch eben den Kommunen. Natürlich sind es PR-Produkte, was denn sonst? Die Luft an der Tankstelle ist doch auch noch kostenlos?

    Ich hatte Dir die Gründe genannt für die Kostenlosigkeit, die hast Du nicht aufgegriffen.

    Du solltest die Sache differenzierter betrachten:

    a) Billige (unter 2.000,-) Typ-2-Säulen 22 kW (“Bürgermeistersäulen”) werden noch lange kostenfrei bleiben. Auch auf lange Zeit werden die Abrechnungskosten höher bleiben als die Umsätze durch den Strom. Einfach mal nachrechnen, Straßenlaternen sind teurer.

    b) Echte Schnelllader (>43 kW, eigentlich >100 kW nötig) werden nicht kostenfrei sein, sind sie auch nicht.

    E-Autos werden in Zukunft noch billiger “tanken” können, da sie im Rahmen des EEG wichtige Funktionen erfüllen:
    – Laden zu Zeiten des Überschusses,
    – “Vehicle-to-Grid” während Flautezeiten.
    Dazu braucht´s halt “nur” intelligente Zähler in einem intelligenten Netz. Hat Mutti ziemlich verpennt.

  24. #36 BreitSide
    Beim Deich
    3. August 2015

    “Das nennt man eine Filterblase.”

    Bitte?

  25. #37 Alderamin
    3. August 2015

    @Breitside

    Ok, Dienstwagen mit all ihren Privilegien sind natürlich der Tod jeder Alternative…;-))) Ich gönne ihn Dir natürlich, aber für eine umweltfreundlichere Pkw-Flotte sind diese Privilegien ein riesiger Hemmschuh.

    Gerade bei Dienstflotten lassen sich etwas teuere Elektrofahrzeuge hervorragend einsetzen und finanzieren, da eine Firma sich diese eher leisten kann und evtl. ja auch was für’s Image tun will. Die meisten Autos werden ja, wie gesagt, heute gebraucht gekauft und oft sind es Firmen, die die Neufahrzeuge erwerben und auf den Gebrauchtwagenmarkt bringen.

    Was die Privilegien betrifft: höre ich immer wieder, aber die hätte ich gerne mal erläutert. Es heißt immer, das würde immens Steuern sparen. Konfrontiert mit der Wahl, ob ich nun privat kaufe oder Dienstwagen nehme (den ich, wie gesagt voll selbst bezahlen muss), habe ich das exakt durchgerechnet.

    Man spart zunächst die Mehrwertsteuer auf die Anschaffung und alle anfallenden Betriebskosten, das sind 19%. Dafür bezahlt man 1% des Wagenwerts pro Monat und 0,03% pro Entfernungskilometer (bei mir 35) zur Arbeit als geldwerten Vorteil. Bei einem Auto von 30000 Euro Anschaffung mit jährlich rund 4500 Euro Betriebskosten (in 10 Jahren in Summe 75000), von denen man 19% spart (14250 Euro) macht die 1%/0,03%-Regelung 12 Monate * 10 Jahre * (30000*1% + 35*30000*0,03%) = 73800 Euro zusätzliche Steuern aus. Huch!

    Warum macht das dann einer? Weil das alles vor Steuern vom Gehalt abgezogen wird. Beim Spitzensteuersatz von 42% (hier zählt nicht der Durchschnittssteuersatz über alles, sondern es geht ja nur oben was vom Gehalt weg, wo die Besteuerung am höchsten ist; wer den nicht erreicht, spart auch weniger), spart man von den 75000 Euro + 73800 Euro = 148800 Euro Gesamtkosten in 10 Jahren 62496 Euro an Lohnsteuer. Zusammen mit den 14250 Mehrwertsteuerersparnis sind das 76746 Euro gespart, also kostet das Auto in 10 Jahren am Ende 148800 – 76746 = 72054 Euro. Privat kostet es hingegen 75000 Euro. also knapp 3000 Euro in 10 Jahren gespart, 25 Euro im Monat. Wer nur an 40% Maximalsteuer oder weniger herankommt, spart gar nichts, wer Kirchensteuer zahlt, ein wenig mehr.

    Und das Auto gehört einem nicht einmal, wenn die Firma pleite geht oder man sie verlässt, ist das Auto weg. Man zahlt für die Nutzung. Wer den Dienstwagen von der Firma bezahlt bekommt, der könnte sich das Geld auch ausbezahlen lassen, kostet die Firma das gleiche, und könnte ein Privatauto davon finanzieren, oder sich auf andere Weise fortbewegen. Da kommt es im Einzelfall darauf an, ob man in eine höhere Progressionstufe rutscht oder nicht.

    Daher kann ich nicht nachvollziehen, warum immer von den tollen Privilegien der Dienstwagen geredet wird. Der Fiskus sieht schon zu, dass er sein Geld bekommt. Im Einzelfall kann es sich rechnen, muss es aber nicht, dazu ist die 1%-0,03%-Regelung zu grob.

  26. #38 BreitSide
    Beim Deich
    3. August 2015

    Aha, again what learned…;-)

    Es sind auch einige EVs in Flotten, vor allem die Hochpreisigen wie zB der BMW i3. In D ist das Verhältnis Flotte zu privat besonders hoch.

    Könnte ja an den fehlenden Anreizen liegen…

  27. #39 Alderamin
    3. August 2015

    @Breitside

    In D ist das Verhältnis Flotte zu privat besonders hoch.

    Siehste ;-)

    Es sind auch einige EVs in Flotten, vor allem die Hochpreisigen wie zB der BMW i3.

    Als Dienstwagen werden fast ausschließlich deutsche Modelle gekauft (der A4 und Passat sollen am beliebtesten sein). Die deutschen Autofirmen geben auch oft Rabatte auf Dienstwagen.

    • #40 BreitSide
      Beim Deich
      3. August 2015

      Ok, Nasshorn*)

      Wieder wäscht eine Hand die andere. Das Geld bleibt im Land, und die Autohersteller können ja jedes EV dreifach auf den Flottenverbrauch anrechnen. Gefickt eingeschädelt…

      *) im Gegensatz zum Trockenhorn…