Nun messen wir erneut, was nicht zu messen ist, nämlich die Bildung. Ausgerechnet Geisteswissenschaftler, die sonst gar nicht laut genug erklären können, daß Galilei unrecht hatte, als er die Welt in Dinge einteilte, die schon vermessen waren und die noch vermessen werden, ausgerechnet die werden plötzlich ganz genau und zahlengläubig, wenn es um Bildung geht.
Und die Öffentlichkeit macht mit – in Deutschland wahrscheinlich deshalb so besonders lustvoll, weil uns die Zahlen in einem schlechten Licht zeigen. Unsere Lust am Untergang nimmt uns so schnell niemand, und wenn wir schon ein paar Ziffern besser abschneiden und ein paar Stufen höher klettern, dann finden wir eben ein anderes Haar in der Suppe, diesmal die Migranten und andere sozial schwache Familien, wie es so heißt. Ich freue mich gerne über die Verbesserung in der Mathematik, und ich gebe die Hoffnung nie auf, daß es Freude und Vergnügen an den Naturwissenschaften gibt. Aber die Zahlengläubigkeit von Bildungsforschern wird dabei nicht helfen.
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