Papst Benedikt XVI. besucht zurzeit die USA und zeigt dabei in aller Öffentlichkeit Scham über den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Priester zahlreicher amerikanischer Diözesen. Es gebe keine Worte, um seinen Schmerz über das Leiden der missbrauchten Kinder auszurücken, hat der Papst gesagt, um anschließend zur Versöhnung aufzurufen. Wir haben da einen Vorschlag, sich nämlich mit der Biologie des Menschen bzw. der Menschen zu versöhnen, die ein Priesteramt bekleiden. Bekanntlich unterliegen sie dem Zölibat, was vermutlich dazu führt, daß homosexuelle Männer sich um diesen Job bewerben. Das ergibt Sinn im evolutionbiologischen Rahmen, der Homosexualität erstens verständlich macht und zweitens erläutern kann, warum diese Menschen besondere Fähigkeit in der Erziehung haben. Der altruistischen Chance steht als Risiko die gleichgeschlechtliche Orientierung gegenüber. Nur wenn die Kirche sie als humane Qualität anerkennt, werden die Gebete des Papstes ihre Füchte tragen.

Für die katholische Kirche sind homosexuelle Menschen unmoralisch, so kann man es im Portal zur katholischen Geisteswelt lesen, und das ist der größere Skandal (neben dem üblen Missbrauch der Kinder). Es ist unerträglich, daß sich die katholische Kirche immer noch souverän über die Einsichten der Verhaltensforschung hinwegsetzt und ignoriert, daß Homosexualität im Tierreich funktioniert, und zwar glänzend, wie bei uns, die wir Michelangelo ebenso verehren wie Thomas Mann oder Alan Turing. Wenn der Papst und seine Leute die Priester als unmoralisch vorverurteilen, die sich vor und mit einem evolutionsbiologischen Hintergrund um die Kinder kümmern, dann können die Priester sich auch so verhalten – nämlich unmoralisch. Wenn der Papst das Leiden mindern will, muss er nicht mit Gott sprechen und beten, er muss vielmehr mit der Wissenschaft reden und nachdenken. Das hilft den Menschen mehr – den Priestern und den Kindern.

Kommentare (1)

  1. #1 Arnd
    April 21, 2008

    Das ist eben das Problem, wenn man ein Buch mit “ewigen Wahrheiten” zur höchsten Autorität erhebt Da bedeutet Umdenken immer auch einen Autoritätsverlust.